Südgemeinden

Der OGBL wird keinen Sozialabbau dulden!

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Der OGBL fordert die Südgemeinden auf, den aktuellen Vorschlag zum Südgemeindenkollektivvertrag zu unterschreiben.
Nach der, von den Gewerkschaften geforderten, Wiederaufnahme der Kollektivvertragsverhandlungen, kam es am 22. Juni 2016 zu einer weiteren Verhandlungsrunde. Die Abwesenheit der Bürgermeister der Gemeinden Bascharage und Petingen fiel besonders auf.
Deren Abwesenheit ist für die Verhandlung besonders relevant, da beide Bürgermeister vehemente Unterstützer der inakzeptablen Gemeindeforderungen vom 22. Juli 2015 sind. Diese Lohnforderungen beinhalteten einen massiven Lohnabbau in sämtlichen Laufbahnen der Gemeindearbeitnehmer. Beide Bürgermeister missbrauchen die angehende Gehälterreform im öffentlichen Dienst, um einen allgemeinen Lohnabbau bei den Arbeitnehmern durchzusetzen. Beide berufen sich andauernd auf die, in der Reform vorgesehene Verminderung der „indemnités de stage“ und die Abschaffung der Auszahlung der halben Biennale. Beide ignorieren aber gleichzeitig die, in der gleichen Gehälterreform vorgesehenen Lohnverbesserungen, wie z.B. die Abschaffung des „cadre fermé“ und der überfälligen Aufwertungen verschiedener Beamtenlaufbahnen.
Andere Gemeindeverantwortliche mit anderen politischen Vorzeichen lassen sich ebenfalls von der konstanten Vermischung verschiedener Lohnsituationen blenden. Diese scheuen selbst das Groteske nicht. Während der rezenten Verhandlungen verwehrten sie, dem von der eigenen politischen Partei verfassten und mitunterzeichneten Textvorschlag, die Unterstützung. Dieser Textvorschlag wurde auf Basis eines möglichen Konsens zwischen den Sozialpartnern verfasst. Die lustlose Leitung der Verhandlungen seitens des Verhandlunsgpräsidenten tat sein Übriges. Deshalb waren die Gewerkschaften nicht überrascht, dass es den Gemeindeverantwortlichen nicht gelang, sich über den oben erwähnten Textvorschlag, also einen für alle Gemeinden akzeptablen Kompromiss, zu einigen.
Als Reaktion zur enttäuschenden Verhandlungsrunde vom 22. Juni 2016 verabschiedeten sämtliche Delegierten beider national-repräsentativen Gewerkschaften einstimmig folgende Beschlüsse:
– die Gewerkschaften werden den Südgemeinden-Kollektivvertrag mit allen gewerkschaftlichen Mitteln in allen Südgemeinden verteidigen;
– die Gewerkschaften werden es nicht zulassen, dass die Kollektivvertragsverhandlungen, als Spielball politischer Interessen hinsichtlich der anstehenden Kommunalwahlen 2017, missbraucht werden.
Die Gemeinden sollten sich über die Konsequenzen eines Scheitern der Kollektivvertragsverhandlungen im Klaren sein. Ein vorsätzliches Auseinanderdriften der Gehälter zwischen den verschiedenen Berufsgruppen wird den sozialen Frieden in den Betrieben definitiv aufs Spiel setzen. Die Lohnsituation des kommunalen Personals im sozio-edukativen Bereich muss ebenfalls schnellstmöglichst an die, in der Gehälterreform im öffentlichen Dienst vorgesehenen Laufbahnaufwertungen, angepasst werden.