Im Speralux-Schreiben vom 26. April 2010 an den OGBL, ging die Rede von einer Schließung des Transportunternehmens in Luxemburg und der damit verbundenen Entlassung aller 111 Beschäftigten. Als Grund für diesen Schritt nannte die Speralux einerseits die neue EU-Regelung über die Kabotage, welche die Fahrten ausländischer Unternehmen auf dem Territorium eines anderen EU-Mitgliedsstaats stark einschränkt, andererseits schwere wirtschaftliche Probleme. Nach zwei Wochen harter Verhandlungen konnte heute der Sozialplan unterzeichnet werden.
Speralux behält Standbein in Luxemburg
Speralux wird Luxemburg nicht komplett aufgeben, sondern eine kleine Aktivität im Bereich Spedition beibehalten. 21 Arbeitsplätze werden somit in Luxemburg erhalten bleiben, die zum Großteil von Speditionskaufleuten besetzt sind. 15 Lkw-Fahrer werden von Speralux-Deutschland übernommen. Auf 12 Beschäftigte wendet sich der Sozialplan nicht an, weil diese Personen zur Geschäftsleitung gehören oder sich in einem befristeten Arbeitsverhältnis befinden. Hierunter fallen auch die 3 Auszubildenden, die anderswo eine Lehrstelle gefunden haben. 10 Mitarbeiter haben seit Bekanntwerden der Schließungsabsichten ihr Arbeitsverhältnis gekündigt und haben in der Zwischenzeit eine andere Arbeitsstelle gefunden.
53 Entlassungen
Vom Sozialplan betroffen sind demnach noch 53 Beschäftigte. Für diese haben der OGBL und der Betriebsrat neben dem gesetzlichen Minimum eine Extrazahlung von 2.000 € ausgehandelt. Außerdem wird eine Summe von insgesamt 10.000 € zur Verfügung gestellt, die auf die Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern aufgeteilt wird.
Kabotage-Regelung wird weitere Arbeitsplätze kosten
Der OGBL-ACAL bedauert diese drastischen Maßnahmen ausdrücklich und befürchtet, dass mit Speralux eine nicht mehr aufzuhaltende Delokalisierungs- und Entlassungswelle eingetreten ist. Diese vom Transportminister mitgetragene und von der Handelsföderation (clc) verschlafene neue europäische Kabotage-Regelung riskiert im Luxemburger Transportgewerbe noch hunderte Arbeitsplätze zu kosten.
Mitgeteilt vom OGBL-Transportsyndikat ACAL am 18. Mai 2010
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