Während der Börsenbetreiber seine Vorstellungen zur Fusion bei der EU-Kommission vortrug, haben sich Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter der Deutschen Börse, Clearstream Luxembourg und Euronext Paris am 28.10.2011 in Frankfurt getroffen und ihre Ansichten bezüglich der Fusion ausgetauscht.
Zum Verständnis der Abhängigkeiten der europäischen Börsenbetriebe von dem amerikanischen Pendant war es hilfreich, Informationen über die französischen Erfahrungen mit dem dort bereits vollzogenen Merger mit der NYSE zu erhalten. Die Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter wurden dadurch in ihrem Widerstand gegen den geplanten Merger bestärkt, wollen ihre Kräfte bündeln und künftig gemeinsam agieren.
Der OGBL erinnert daran, dass die Fusion zwischen NYSE und Euronext über 50% der Arbeitsplätze bei Euronext Paris vernichtet hat. Nach dieser Erfahrung hegt der OGBL den Verdacht, dass sich die angekündigten Sparmaßnahmen in Höhe von USD 500 Mio schnell in Arbeitsplatzreduzierungen und -verlagerungen an andere Orte niederschlagen werden, wenn die angestrebte Fusion denn von der Europäischen Gemeinschaft grünes Licht erhalten sollte.
Das Personal von Clearstream war schon mit Arbeitsplatzverlagerungen nach Prag konfrontiert worden und musste eine Reduzierung der Belegschaft um 10% über die letzten zwei Jahre hinnehmen. Das Personal befürchtet durch die bevorstehende Fusion nochmals hart getroffen zu werden, dies obwohl die Rentabilität der Luxemburger Filiale der DBAG (Clearstream) jeden Monat neue Rekorde aufstellt.
Der OGBL unterstützt die Initiative deren Vertreter eine Kooperation zwischen den Personalvertretern der verschiedenen Betriebe der zukünftigen Gruppe zu bilden, um effizienter gegen die Projekte eines immer stärker international und globalisiert auftretenden Managements entgegenzutreten.
Mitgeteilt von der Clearstream-Personalvertretung des Syndikats Banken und Versicherungen des OGBL am 14. November 2011
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