Versammlung der Cargolux-Beschäftigten

Der OGBL fordert die Regierung auf dringend ihre Verantwortung zu übernehmen

Seit dem Einstieg von Qatar Airways in das Cargolux-Kapital im Jahr 2011, häufen sich die operationellen Verluste an. Um die Kosten zu drücken, wird im Rahmen der Überprüfung der Strategie eine Auslagerung der Flugzeugwartung nicht mehr ausgeschlossen. Auch eine Auslagerung der Cockpit Crews sowie anderer Aktivitätsbereiche wird gegenwärtig analysiert. Generaldirektor Richard Forson sagte dem OGBL am 20. September, die bevorstehenden Entscheidungen würden ausschließlich aufgrund finanzieller Aspekte getroffen. Einziger Hoffnungsschimmer: Sollte sich bei der Überprüfung der Strategie herausstellen, dass es finanziell sinnvoll wäre, die Wartung in Luxemburg zu belassen, werden diese Aktivitäten weiterhin in Luxemburg bleiben.
In diesem Zusammenhang stellen sich eine Reihe Fragen:

  • Welche Auswirkungen hat eine mögliche Auslagerung auf die Beschäftigung und auf den Personalbestand?
  • Worin besteht der gewerkschaftliche Verhandlungsspielraum?
  • Welche Strategie muss die Gewerkschaft annehmen, um gegen diese Politik vorzugehen?
  • Und vor allem: Was sagen unsere Politiker zu all dem?

Der OGBL hat die Cargolux-Beschäftigten auf den letzten Wissensstand gebracht und dazu ein Informationsversammlung am Donnerstag, den 27. September 2012, 16:30 Uhr im Centre Culturel in Sandweiler organisiert. Die 200 anwesenden Beschäftigten zeigten sich sehr beunruhigt über ihre Zukunft und der OGBL unterstrich mit aller Vehemenz, dass er mit allen Mitteln und auf allen Ebenen für die Interessen der Cargolux-Angestellten und die Cargolux kämpfen wird.

Für den OGBL ist Cargolux ein systemisches ja sogar strategisches Unternehmen, das in der Luxemburger Wirtschaftslandschaft unversehrt bestehenbleiben muss. Das Land hält 65% des Kapitals. Es ist inakzeptabel, dass der Minderheitsaktionär die Marschrichtung vorgibt und Entscheidungen aufzwingt, die die Zerstückelung ja sogar die Delokalisierung dieses Unternehmens nationaler Bedeutung nach sich ziehen könnte.

Der OGBL fordert die Regierung auf ihre ganze Verantwortung einzubringen und alles dranzusetzen damit:

  1. die luxemburgische Kapitalbeteiligung an Cargolux nicht unter die Schwelle von 65% rutscht. Besser wäre es die luxemburgische Einlage zu erhöhen, um dem ausländischen Aktionär seine Sperrminorität zu vereiteln, da jetzt sogar der am wenigsten schlaue Luxemburger Politiker verstanden haben müsste, was am Laufen ist aufgrund der sehr unverantwortlichen Entscheidung, den Katari den Schlüssel für Cargolux zu überlassen, obwohl sie nur 35% des Kapitals halten;
  2. dass die nächste Sitzung des Verwaltungsrats der Cargolux, die für den 11. Oktober vorgesehen ist, verlegt wird, dies um Zeit zu gewinnen eine Lösung im nationalen Interesse zu finden;
  3. dass keine einzige Aktivität von Cargolux ausgelagert wird, der gesamte Personalbestand in Luxemburg erhalten bleibt, der Tarifvertrag eingehalten und der Sozialdialog innerhalb des Unternehmens wiederhergestellt wird entsprechend der Luxemburger Gesetzgebung.