Zum 5. Internationalen Welttag für menschenwürdige Arbeit

Keine schönen Aussichten für uns Jugendliche!

Laut des von der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) 2012 herausgegebenen Berichts, gibt es weltweit an die 75 Millionen Arbeitsuchende im Alter von 15 bis 24 Jahren. Diese Höchstmarke wurde mit der Krise erreicht und dürfte bis 2016 kaum abnehmen.

In Luxemburg beträgt der Prozentsatz der Arbeitsuchenden unter 24 Jahren 13 % und ist somit doppelt so hoch als die Arbeitslosenquote der Gesamtbevölkerung. An die 34,6 % der jungen Arbeitnehmer sind in Zeitarbeitsverhältnissen beschäftigt, gegenüber knappen 6,2 % der gesamten Arbeitnehmerschaft.

Die berufliche Prekarität bleibt nicht ohne Auswirkungen auf unser soziales und familiäres Leben: Schwierigkeiten finanziell für sich selbst aufzukommen, Abhängigkeit von den Eltern und mangelndes Selbstwertgefühl. Die am meisten Benachteiligten rutschen so, oft dauerhaft, in das soziale Aus. Ohne Arbeit oder gebeutelt durch ein Folge von Zeitjobs und prekären Beschäftigungsverhältnissen (befristete Arbeitsverträge, unbezahlte Praktika, Zeitverträge) fühlen sich viele isoliert und ohne Perspektiven.Es muss konkret gehandelt werden. Der OGBL und seine Jugend rufen zum gemeinschaftlichen Kampf gegen die Ausgrenzung junger Menschen und gegen ihre Prekarisierung auf und verlangen deshalb:

  • angemessen bezahlte Arbeitsplätze und geregelte Arbeitsbedingungen;
  • Praktika und Ausbildungsplätze, die allen Jugendlichen ein angemessenes Einkommen sowie eine Sozialversicherung garantieren;
  • Anerkennung der nicht-formell und informell erworbenen Kenntnisse und Zertifizierung der während des Praktikums, Studentenjobs oder im Rahmen einer Jugendbeschäftigungsmaßnahme gewonnenen Erfahrung;
  • regelmäßige Bewertung der Wirksamkeit der Programme zur Gewährleistung einer adäquaten Finanzierung und effektiven Ausrichtung der Jugendbeschäftigungspolitik;
  • Ausbau der Betreuung und der Orientierung der arbeitsmarktentfernten Jugendlichen;
  • Einführung eines Modells «Lehrlingsabgabe» für alle Unternehmen zur Finanzierung der Ausbildungsvergütung und des Ausbaus der Berufsausbildung;
  • Ausbau von Weiterbildungen während der Arbeitslosigkeit, die den Jugendlichen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern können; eine quantitative Auswertung der Jugendbeschäftigungsmaßnahmen (Weiterbildungsplan und Betreuung durch den Tutor);
  • die Schaffung neuer hochwertiger Arbeitsplätze;
  • die Verankerung eines Arbeitszugangsrechts für junge Arbeitsuchende im Arbeitsrecht.

Gegen die Prekarität der Jugendbeschäftigung kämpfen heißt sich für bessere Arbeitsplätze für alle einsetzen, heute und morgen. 

Wir, die Jugend von heute, sind die Zukunft unserer Gesellschaft.

Uns außen vor zu lassen, käme einer regelrechten sozialen und wirtschaftlichen Verschwendung gleich!