Nachdem der OGBL, genauer gesagt sein Syndikat Bildung und Wissenschaft (SEW/OGBL), und die Association des Maîtres d’Enseignement du Luxembourg (Amelux) im Rahmen einer Pressekonferenz im Oktober ein gemeinsames Arbeitspapier vorgestellt haben, haben sie ihren Austausch fortgesetzt, um gemeinsame Vorschläge zu erarbeiten, die der absoluten Notwendigkeit einer Aufwertung der Handwerksberufe und der verschiedenen damit verbundenen Ausbildungen gerecht werden. Diese Diskussionen führten zur Formulierung einer gemeinsamen Stellungnahme. Dieses gemeinsame Positionspapier, das die wichtigsten Ideen, Forderungen und Vorschläge für Maßnahmen im Bereich der beruflichen Erstausbildung enthält, wird in den kommenden Wochen den politischen Parteien mit der ausdrücklichen Bitte übermittelt, zur Frage der Aufwertung des Handwerks Stellung zu nehmen.
Die Aufwertung der beruflichen Bildung erfordert eine Reform der Unterstufe der allgemeinbildenden Sekundarschulen
In ihrer gemeinsamen Stellungnahme fordern SEW/OGBL und Amelux zum einen eine gründliche Bestandsaufnahme der Organisation der allgemeinbildenden Unterstufe. Zum anderen schlagen sie vor, durch eine Verlängerung der Unterstufe um ein Jahr den häufig getroffenen Fehlentscheidungen entgegenzuwirken, die junge Menschen demotivieren, sich für eine Berufsausbildung zu entscheiden. Dieses zusätzliche Jahr (4e) würde die Jugendlichen näher an die Berufsausbildung und die betriebliche Ausbildung heranführen, so dass sie eine fundiertere Entscheidung über ihren weiteren Bildungsweg treffen könnten.
Aufwertung der CCP- und DAP-Ausbildung
Im Anschluss an die 4. gemeinsame Sitzung schlagen SEW/OGBL und Amelux vor, die dreijährige Dauer der DAP-Ausbildungen und einen Teil der CCP-Ausbildungen beizubehalten. Die Auszubildenden würden also eine siebenjährige Sekundarschulzeit durchlaufen, wie ihre Kollegen im klassischen Sekundarschulwesen und im allgemeinbildenden Sekundarschulwesen. Dies würde den Übergang zwischen den verschiedenen Bildungsgängen erleichtern und die Bezeichnungen der Abschlüsse der beruflichen Bildung an die der anderen Systeme angleichen.
Es versteht sich jedoch von selbst, dass diese neue “Première professionnelle” (1DAP) nicht den Zugang zu einem Universitätsstudium ermöglichen würde, wie dies bei einer Première der klassischen oder allgemeinen Sekundarbildung der Fall ist. Allerdings würde diese “Première professionnelle” den Jugendlichen, die eine Ausbildung absolvieren, mehr Möglichkeiten bieten, indem sie die Aussicht auf einen leichteren Zugang zum Meisterbrief eröffnet.
SEW/OGBL und AMELUX bekräftigen in diesem Zusammenhang ihre Forderung, dass der Meisterbrief als Qualifikation des Niveaus 6 des luxemburgischen Qualifikationsrahmens angesehen wird, wie dies beispielsweise in Deutschland der Fall ist.
Wiedereingliederung der Technikerausbildung in den allgemeinen Sekundarunterricht
Für SEW/OGBL und Amelux hat sich gezeigt, dass die Technikerausbildung in der Praxis eher dem allgemeinen Sekundarunterricht als der Berufsausbildung ähnelt und sie schlagen daher vor, sie wieder in den allgemeinen Sekundarunterricht zu integrieren. Außerdem sollen die Inhalte der Technikermodule angepasst werden, um allen DT-Schülern die Möglichkeit zu geben, ein Hochschulstudium (BTS oder Fachhochschule) zu absolvieren, auch um die Technikerausbildung aufzuwerten.
Der OGBL, sein Syndikat Erziehung und Wissenschaft und die AMELUX werden ihre Zusammenarbeit fortsetzen, um die berufliche Grundausbildung und das Handwerk aufzuwerten.
Mitgeteilt von AMELUX und SEW/OGBL, am 2. März 2023
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