Die Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrags, der für die 68 Beschäftigten von Coca-Cola Luxemburg gilt, sind derzeit festgefahren, da die Betriebsleitung sich weigert, ernsthaft über Lohnerhöhungen zu verhandeln, trotz der Tatsache, dass das Unternehmen hervorragende Geschäftsergebnisse verzeichnet.
Bereits bei der Aufnahme der Verhandlungen am 16. November 2022 hatte der OGBL einen Mangel an Transparenz in der Kommunikationspolitik des Betriebes angeprangert. Die von der Direktion vorgelegte Finanzbilanz vermengte nämlich die Geschäftszahlen der Gruppe für Belgien und Luxemburg und ließ somit keinen Einblick in die genaue finanzielle Situation für Luxemburg zu. Ein Mangel an Transparenz, der die Richtung der bevorstehenden Diskussionen vorgab.
Die Geschäftsleitung, die immer noch die finanzielle Situation der Gruppe in Luxemburg und Belgien vermischte, teilte den Beschäftigten am 16. Februar dann günstigere Zahlen mit als die, die zuvor bei den Verhandlungssitzungen vorgelegt worden waren: +12,5 % Umsatz, +9,5 % Verkaufsvolumen und ein um +13,5 % höherer Nettogewinn. Auf Konzernebene gab es einen Anstieg des Umsatzes um +15,5%, des Reingewinns um +12,5% und des Aktienwerts um +13%.
Obwohl es die Arbeitnehmer*innen sind, die diesen Reichtum dank ihres Engagements geschaffen haben, weigert sich die Direktion von Coca-Cola, ihnen einen Teil des Kuchens abzugeben. Der OGBL hält es jedoch für berechtigt, dass die Arbeit der Beschäftigten gerecht gewertet und anerkannt wird.
Die Direktion hat jedoch kein Verständnis dafür und hat beschlossen, den Forderungskatalog der Beschäftigten einfach vom Tisch zu fegen. Von Anfang an stellte die Arbeitgeberseite das Scheitern der Verhandlungen in Aussicht, wenn die Gewerkschaftsseite ihren Vorschlag ablehnen würde, d. h. vor allem eine einmalige Prämie von 200 Euro für das Jahr 2023. Dieser Vorschlag wurde dann durch die vom OGBL angeregten Diskussionen nach oben korrigiert, aber angesichts der Gewinne, die der Vertriebsgigant erwirtschaftet, ist er immer noch sehr gering. Darüber hinaus lehnt die Mehrheit der Arbeitnehmer*innen den Vorschlag einer einmaligen Prämie ab, da dies das Prinzip, das historisch im Rahmen der Kollektivverhandlungen bei Coca-Cola Luxemburg galt, untergraben würde. Es wäre somit der Anfang vom Ende der periodischen Lohnerhöhungen für die Beschäftigten von Coca-Cola.
Der OGBL bedauert das derzeitige Scheitern der Verhandlungen und fordert die Direktion von Coca-Cola auf, wieder einen konstruktiven Dialog mit den Arbeitnehmervertreter*innen aufzunehmen, um einen Sozialstreit vor dem Nationalen Schlichtungsamt zu vermeiden.
Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Handel, am 30. Mai 2023
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