Am 11. Oktober fand in Gouvy eine Pressekonferenz statt, bei der die beiden Gewerkschaften OGBL/FNCTTFEL-Landesverband und CGSP Cheminots Régionale LVHW (Lüttich – Verviers – Huy – Welkeraedt) ihre Forderungen bezüglich der internationalen Strecke Luxemburg – Lüttich durch die Ardennen vorstellten.
Bei der Pressekonferenz stellte der Sekretär der AÖT ( Aktioun Öffentlechen Transport), René Birgen, das gemeinsame Forderungspapier vor.
Die beiden Gewerkschaften begrüßten, dass der luxemburgische Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten, François Bausch, und der belgische Minister für Mobilität der belgischen Föderalregierung, Georges Gilkinet, am 3. Oktober 2023 eine Absichtserklärung zur Stärkung der Zusammenarbeit im Schienenverkehr zwischen Luxemburg und Belgien unterzeichnet haben, in der sich beide Seiten zu folgenden Zielen verpflichten:
In dieser Absichtserklärung wird jedoch die Strecke Luxemburg-Lüttich nicht erwähnt, auf der Investitionen notwendig wären, um die derzeitige Fahrzeit von 2 Stunden 39 Minuten auf 100 Minuten zu verkürzen. Diese Forderung wurde bereits 2005 vom Landesverband und der CGSP gestellt, aber leider ist bis heute wenig geschehen. Dabei wäre es durchaus möglich, die Fahrzeit zu verkürzen, wenn die Geschwindigkeit auf der Strecke zwischen Gouvy und Vielsalm von 100 km/h auf 120 km/h erhöht würde. Dies würde jedoch, so ein Verantwortlicher von Infrabel, Investitionen in der Größenordnung von 3 bis 4 Millionen Euro erfordern, um die Kurven zu begradigen und die Oberleitung an die neue Streckenführung anzupassen.
Von belgischer Seite wurde angekündigt, dass größere Investitionen auf der Linie 42 erst ab den Jahren 2026 und 2027 geplant sind und sich die Arbeiten auf Schotterbaustellen und den punktuellen Austausch von Weichen beschränken werden, um die Einrichtung von temporären Langsamfahrstellen auf der Strecke zu vermeiden.
Eine weitere Forderung ist der Einsatz von komfortableren Zügen auf der Strecke. Die derzeit auf der Strecke verkehrenden Siemens-Désiro-Triebwagen sind alles andere als Spitzenklasse. Enge Sitze in der 2. Klasse, nur ein Toilettenbereich pro Triebwagen bei einer Zugbelegung von 230 Plätzen sowie eine 1. Klasse, die sich nicht wesentlich von der 2. unterscheidet, sind keine attraktiven Kriterien, um zusätzliche Fahrgäste für diese lange Strecke zu gewinnen. Der Einsatz von komfortableren Wagen wie dem I11 oder dem M6 der SNCB wäre daher dringend erforderlich.
Eine letzte Forderung besteht darin, das Angebot an Zugverbindungen zwischen Luxemburg und Lüttich so schnell wie möglich zu verbessern. Neben einer Verbesserung des Fahrplans müssen zusätzliche Züge in den Stoßzeiten morgens und abends an Wochentagen sowie an Samstagen eingesetzt werden. Derzeit kommt der erste Zug aus Lüttich erst um 8.46 Uhr in Luxemburg an, was für viele Arbeitnehmer viel zu spät ist. Abends fährt der letzte Zug nach Lüttich bereits um 21.16 Uhr – hier wäre ein zusätzlicher Zug eine Stunde später sinnvoll.
Mitgeteilt vom Syndikat Eisenbahnen OGBL/FNCTTFEL Landesverband, den 12. Oktober 2023
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