Der Sozialdialog in Luxemburg hat viele Facetten.
Auf institutioneller und nationaler Ebene sind die Wahlen für die Arbeitnehmerkammer entscheidend, um die Vertretung des OGBL in der CSL selbst, aber auch in den Institutionen und Gerichtsbarkeiten der Sozialversicherung und des Arbeitsrechts (Arbeitsgerichte, Nationale Gesundheitskasse, Nationale Rentenversicherungskasse, usw.) zu gewährleisten, sowie die allgemeine nationale Repräsentativität des OGBL für sein Recht, Kollektivverträge auszuhandeln, sicherzustellen.
Die Wahlen für die CSL sind im Gange und normalerweise haben bereits alle Wähler ihre Stimmzettel per Post erhalten, um unsere Vertreter dort zu bestimmen. Falls noch nicht geschehen, füllen Sie den Stimmzettel aus, kreuzen Sie die Liste 2 an und werfen Sie ihn in einen Briefkasten.
Der Sozialdialog umfasst zusätzlich einen zweiten großen Bereich: die sektorale Ebene und die Unternehmen. Der Sozialdialog auf dieser Ebene ist für die Arbeitnehmer von größter Bedeutung. Auf Unternehmensebene verteidigen die Personalvertreter jeden Tag die sozialen Errungenschaften der Arbeitnehmer und diskutieren jeden Tag mit den Arbeitgebern, um die Rechte der Arbeitnehmer durchzusetzen.
Das ist Gewerkschaftsarbeit par excellence und ich persönlich möchte all jenen danken, die diese tägliche Arbeit vor Ort leisten, die die gewerkschaftlichen Ideale und die Solidarität an den Arbeitsplätzen lebendig werden lassen.
In einem Kräfteverhältnis, das für den Arbeitnehmer in seiner Beziehung zum Chef per Definition ungünstig ist, ist der Personaldelegierte sein natürlicher Verbündeter, da er das Kollektiv vertritt. Und die Arbeit des Delegierten ist umso effizienter, wenn er sich auf seine Gewerkschaft OGBL stützen kann, die ihre Unabhängigkeit und ihre Hartnäckigkeit, sich für die Interessen der Arbeitnehmer aller Unternehmen des Landes einzusetzen, unabhängig von ihrer Größe und ihrem wirtschaftlichen Gewicht, weitgehend unter Beweis gestellt hat!
Um mit dem Chef auf Augenhöhe zu diskutieren, braucht man eine starke Gewerkschaft im Betrieb. Wir müssen uns dagegen wehren, dass das Gewicht der Gewerkschaften bei Kollektivverhandlungen verringert wird, wie es im Regierungsprogramm angedeutet wird. Ohne die Einbeziehung der Gewerkschaften werden die Diskussionen über die Arbeitszeit zu einer einseitigen Flexibilisierung der Arbeitszeiten führen.
Wir stellen bereits jetzt fest, dass die Probleme bezüglich der Arbeitsbedingungen und die mangelnde Beteiligung der Arbeitnehmer an der Gestaltung ihrer Arbeitszeit zunehmen.
Tatsächlich hat die Arbeitnehmerkammer gerade ihre neue, wissenschaftliche und für die luxemburgische Arbeitswelt repräsentative Umfrage zu den Arbeitsbedingungen in den Unternehmen veröffentlicht: Der allgemeine Trend ist klar und deutlich … und beunruhigend: Seit zehn Jahren verschlechtert sich das Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
In Bezug auf Arbeitsintensität, Autonomie am Arbeitsplatz, Probleme bei der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben, Burn-out- und Depressionsrisiken sind alle Indikatoren rot.
Um diese Trends umzukehren, muss man den unaufhörlichen Wünschen nach mehr und einseitiger Flexibilität zugunsten der Unternehmen entgegentreten. Es braucht starke Delegationen, die aus einer starken Gewerkschaft hervorgehen und von dieser bei den Gesprächen mit dem Arbeitgeber unterstützt werden.
Also: Am 12. März noch einmal für den OGBL stimmen! Wählt Liste 2!
Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (1/2024)
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