Kollektivvertrag im Bewachungssektor

Verhandlungen in der Sackgasse

Die Verhandlungen über die Erneuerung des Kollektivvertrags für den Bewachungssektor laufen bereits seit mehreren Monaten, jedoch ohne das geringste Ergebnis. Dabei hat die erste Unterredung zwischen den Sozialpartnern bereits am 6. Dezember 2017 stattgefunden.

Bis heute haben die Patronatsvertreter alle Forderungen der Gewerkschaften abgelehnt, ohne den geringsten Gegenvorschlag zu unterbreiten, um die Arbeitsbedingungen und die Lohnverhältnisse im Sektor zu verbessern. Auch das Projekt zur Gründung eines Bildungszentrums für den Bewachungssektor liegt derzeit auf Eis, obwohl Ausbildung und Professionalisierung immer wichtiger werden.

Schlimmer noch: Die Fedil-Security-Services verlangt von den Gewerkschaften, die Mehrzahl ihrer Forderungen zuerst fallen zu lassen, bevor sie über eine mögliche Lohnerhöhung verhandelt. Darunter fallen besonders die qualitativen Verbesserungsvorschläge der Arbeitsbedingungen.

Für den OGBL ist diese Vorgehensweise inakzeptabel. Es kommt nicht in Frage einer derartigen Erpressung nachzugeben!

Die Angestellten des Bewachungssektors und der privaten Sicherheitsdienste verdienen Respekt und Anerkennung!

Die Löhne des Sektors stagnieren seit Jahren und nähern sich immer weiter dem Mindestlohn. Für den OGBL wird es höchste Zeit diese Entwicklung zu stoppen. Die Löhne müssen endlich wieder steigen!

Hinzu kommt, dass die aktuelle Arbeitszeitorganisation den Arbeitnehmern keine Möglichkeit lässt, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Im Gegenteil, es wird eine immer höhere Flexibilität ohne Gegenleistung erwartet. Einige Beispiele: Manche Arbeitnehmer des Sicherheitssektors haben Arbeitstage die durch eine dreistündige Pause unterbrochen sind, Anderen wird erst am Vortag per SMS eine Änderung ihrer Arbeitszeit mitgeteilt, noch Andere werden nach ihrer eigentlichen Schicht gebeten aufgrund eines Organisationsproblems weiter am Arbeitsplatz zu bleiben, wobei das tägliche 10-Stunden-Limit überschritten wird…

Das ist untragbar! Die Arbeitszeitregelungen müssen an das neue PAN-Gesetz angepasst werden!

Der OGBL fordert ebenfalls eine Verbesserung bei Betriebsübernahmen (wie z.B. einen einheitlichen Übernahmevertrag und die Eingliederung der Geldtransporteure) und eine Überarbeitung des Kollektivvertrags (die aktuelle Lohntabelle enthält veraltete Berufe und verschiedene Artikel sind schlecht formuliert oder entsprechen nicht mehr der aktuellen Gesetzgebung).

Der OGBL ist der Ansicht, dass der Kollektivvertrag überarbeitet und verbessert werden muss. Um die Transparenz der Verhandlungen zu gewährleisten, wird der OGBL seine Mitglieder im betreffenden Sektor über die laufenden Verhandlungen informieren und sie um Stellungnahme bitten.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Dienstleistungen und Energiele
am 23. Oktober 2018