Sozialkonflikt bei Luxtram

OGBL und Landesverband befassen das Schlichtungsamt

Nach einer letzten von mehreren Verhandlungsrunden am 27. September 2018, ignorierte die Direktion von Luxtram SA, die vom Personal geforderte legitime Anpassung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen an die guten und sicheren Standards, wie sie im öffentlichen Dienst angewandt werden. Die Direktion schlug den Gewerkschaften nur minimale Erhöhungen bei den Einstiegsgehältern vor.

Allem Anschein nach spielte die Tram-Direktion auf Zeit. Auf Geheiß von oben sollte ganz offensichtlich der Ausbruch des sich anbahnenden Sozialkonfliktes bis nach den Parlamentswahlen vom 14. Oktober 2018 hinausgeschoben werden.

OGBL und FNCTTFEL-Landesverband informierten die Belegschaft von Luxtram SA am 3. Oktober über den letzten Stand der Verhandlungen. Die Belegschaft lehnte einstimmig die neuen Vorschläge der Direktion ab. Sie ließ sich nicht von den Scheinzugeständnissen der Direktion blenden. Die Arbeitszeitbedingungen bleiben nach wie vor unannehmbar. Trotz der vorgeschlagenen Verbesserungen der Einstiegsgehälter bleibt die allgemeine Gehälterstruktur noch immer weit unter den geforderten Anpassungen an die üblichen Lohnbedingungen im öffentlichen Dienst.

Sowohl die Belegschaft als auch die Gewerkschaften kamen zum Schluss, dass die Direktion kein reales Interesse an einer konsequenten Verbesserung der Arbeits- und Gehälterbedingungen zeigt. Die Belegschaft bedauerte, dass die sture Haltung der Direktion den Sozialkonflikt bei Luxtram SA geradezu provoziere. Der Gang zum Schlichtungsamt sei unumgänglich und bedeute die letzte Chance, um einen Sozialkonflikt bei Luxtram SA. zu verhindern.

Die Belegschaft ist sich voll bewusst, dass durch ein Scheitern der dort stattfindenden Verhandlungen ein Streik bei Luxtram SA unumgänglich wird.

Ein letzter Appel werde an die neue Regierung und die Gemeinde Luxemburg gerichtet. Diese können sich nicht aus ihrer Verantwortung stehlen, sollte es zum einem offenen Sozialkonflikt kommen respektive wenn aufgrund der überlangen Schichtdauer und der kurzen täglichen Ruhepausen es zu einem Unfall kommen sollte, was keiner hofft. Immerhin mussten bereits Tramfahrer während ihrer Schicht, wegen Müdigkeit und Unwohlsein abgelöst werden. Dies ist nicht verwunderlich, wenn, wie aus einem Schichtplan hervorging, die Schicht um 9.18 Uhr beginnt und um 21.50 Uhr endet!

Auf den Einwand der Gewerkschaften gelegentlich einer Verhandlungsrunde, die tägliche Ruhepause von 11 Stunden sei nicht ausreichend für Trambedienstete, die einen langen Arbeitsweg zu ihrer Arbeitsstätte in Kauf nehmen müssen, erwiderte der Tramdirektor, diese Bediensteten könnten eine Wohnung in Luxemburg beziehen. Dies dürfte mit den aktuellen Löhnen, die bei der Tramgesellschaft bezahlt werden, bis auf Weiteres unmöglich sein.

OGBL und FNCTTFEL-Landesverband verlangen nichts Unmögliches. Sie fordern eine Angleichung der Arbeits- und Lohnbedingungen bei LUXTRAM an diejenigen, wie sie bei den andern öffentlichen Transportbetrieben in Luxemburg üblich sind. Es kann nämlich keinem einleuchten, weshalb die Trambediensteten schlechtere Lohnbedingungen haben sollen als die Busfahrer der Stadt Luxemburg respektive schlechtere Arbeitsbedingungen als die Lokführer bei der Eisenbahn.

OGBL und FNCTTFEL-Landesverband appellieren jetzt schon an die Trambenutzer Verständnis zu zeigen, sollte sich ein offener Sozialkonflikt bei LUXTRAM als unvermeidbar erweisen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Öffentliche Dienste und dem FNCTTFEL-Landesverband
am 13. November 2018