OGBL-Pensioniertenabteilung

„Digitaliséierung fir jiddereen!“

Anlässlich ihrer Studientagung vom 12. November 2021 im Bildungszentrum der Arbeitnehmerkammer in Remich (CEFOS), befasste sich die OGBL-Pensioniertenabteilung mit der aktuellen politischen und sozialen Lage in Luxemburg.

Jeden bei der Digitalisierung mitnehmen!

pensionnes_2021_2Die OGBL-Pensioniertenabteilung richtete ihr Augenmerk insbesondere auf die Herausforderungen der Digitalisierung für die älteren Menschen. Dabei lag der Fokus der Diskussionen auf der angestrebten Digitalisierung im Gesundheitswesen. Aus diesem Grund hatte die Pensioniertenabteilung den Präsidenten der nationalen Gesundheitskasse (CNS) und Vorsitzenden von E-Santé, Christian Oberlé, als Gastredner eingeladen. Die OGBL-Pensioniertenabteilung verschließt sich den durch die Digitalisierung getriebenen Entwicklungen im Gesundheitsbereich nicht, warnt aber davor, einen Teil der älteren Menschen von diesen Entwicklungen auszuschließen. Digitale und technologische Innovationen können die Lebensqualität älterer Menschen verbessern. Aber sie müssen dem Alter angepasst sein. In der Realität müssen wir leider feststellen, dass insbesondere ältere Menschen nicht so leicht mit einem Computer, Tablett oder Mobiltelefon umgehen können. Es muss deshalb Rücksicht auf sie genommen werden. Diese Personen dürfen nicht von der digitalisierten Gesellschaft ausgeschlossen werden.

Von der Gesundheitskasse und vom Gesundheitswesen fordert die OGBL-Pensioniertenabteilung, dass während einer unbestimmten Zeit die Erledigung von administrativen Angelegenheiten in einem dualen System, d.h. elektronisch und in Papierform, möglich bleiben. Des Weiteren, soll bei der Konzipierung digitalisierter Vorgänge darauf geachtet werden, dass die Handhabung so einfach wie möglich ist.

Diese neuen Technologien sollen das Leben vereinfachen und verbessern, aber nicht komplizierter machen.

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Jeder muss mitgenommen werden, und dafür müssen insbesondere von der CNS die notwendigen Hilfsstrukturen geschaffen werden. Ebenfalls brauchen wir eine gezielte Ausbildung mit gezielten Kursen, um einen generationsübergreifenden Austausch zu fördern. Ältere Menschen sollen nicht zurückgelassen werden.

Digitalisierung ja, Ausschluss nein!

Preisentwicklung und Kaufkraftverlust

pensionnes_2021_4Mit großer Besorgnis beobachtet die OGBL-Pensioniertenabteilung die derzeitige Preisentwicklung und den damit einhergehenden Kaufkraftverlust. Hiervon sind ganz besonders die einkommensschwachen Bevölkerungsteile betroffen. Die Schere zwischen Reich und Arm riskiert noch weiter auseinanderzugehen, wenn hier nicht dringend gegengesteuert wird. Die Regierung muss alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Stabilisierung der Energiepreise ausschöpfen. Ältere Menschen mit kleinen Pensionen müssen vor Altersarmut bewahrt werden. Die OGBL-Pensioniertenabteilung ruft auch dazu auf, in den Altenheimen die Preise stabil zu halten sowie die Schaffung von Transparenz durch die Einführung einer Preis-Leistungs-Vergleichsmöglichkeit der nationalen Alten- und Pflegeheime. Die Regierung muss auch auf diesem Gebiet alle Interventionsmöglichkeiten ausschöpfen und gegebenenfalls neue Transferleistungen für besonders gefährdete Personen einsetzen.

 

pensionnes_2021_6Darüber hinaus fordert die OGBL-Pensioniertenabteilung, umgehend die folgenden Maßnahmen zum Erhalt der Rentenniveaus beziehungsweise zur Vorbeugung von Altersarmut in die Wege zu leiten:

  • Erhöhung der Mindestrente um 5%
  • Jahresendprämie unwiderruflich in die Pensionen integrieren
  • Ausbezahlung des im Rahmen der Pensionsreform von 2012 stornierten Rentenajustements
  • Aufhebung der seit der Rentenreform von 2012 eingeführten Automatismen, insbesondere was die Modulierung der zweijährigen Rentenanpassung („modérateur de réajustement“) an die allgemeine Lohnentwicklung anbelangt.

 

 

 

Mitgeteilt von der OGBL-Pensioniertenabteilung
am 16. November 2021