Banken machen Rekordgewinne
Das Jahr 2023 war ein außerordentlich erfolgreiches Jahr für die Banken, und auch die Jahre 2022 und 2021 waren sehr profitabel. Die Prognosen für das kommende Jahr sind ebenfalls vielversprechend.
Die Notwendigkeit struktureller Reformen
Die Verhandlungen über Gehälter sind entscheidend für die zukünftige Arbeitsmarktpolitik und die Attraktivität des luxemburgischen Finanzsektors. Es besteht ein dringender Bedarf an strukturellen Reformen der Gehaltstabellen im Banken-Kollektivvertrag (KV). Der Mythos des Trickle Down-Effekts, der besagt, dass Gehaltserhöhungen alle Mitarbeitenden erreichen würden, wenn die Geschäftsführung nach eigenem Ermessen entscheiden könnte, wird im Bankensektor jedoch schon lange nicht mehr geglaubt. Zu oft sah und sieht die Realität anders aus: «Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.»
Ohne Rückblick kein Ausblick
Zwischen 2018 und 2020 wurden langjährige Lohntabellen durch indexierte progressive Treueprämien und vage Versprechen auf Gehaltserhöhungen ersetzt. Die Realität sah jedoch anders aus: Die Gehaltstabellen wurden auf ein Minimum reduziert, und die meisten Mitarbeitenden erhielten eine einmalige Erhöhung durch diesen Wechsel. Sie gingen danach jedoch leer aus und bemerkten es erst später. Dann, 2021, gab es den Skandal, insbesondere durch den Alleingang der Aleba mit den Arbeitgeberverbänden. Dies führte zu einer Klage und dem anschließenden Verlust der sektoralen Representativität der Aleba, was letztlich zugunsten der Mitarbeitenden war, dank des Einsatzes des OGBL.
Zudem führte die Resilienz des Finanzsektors während der Covid-19-Pandemie, die maßgeblich den Mitarbeitern zugeschrieben werden kann, zu einer einmaligen linearen Gehaltserhöhung von 1,2 % über drei Jahre.
Aktuelle Situation und Ausblick für 2024
2023 und heute erzielt der Bankensektor Rekordgewinne. Es gibt trotzdem eine dogmatische Opposition gegen jede Form von linearen Lohnerhöhungen, was sehr bedauerlich ist. Doch genau dies führt schlussendlich zur Wiedereinführung von Lohntabellen: richtige Lohntabellen und Korrektur der Gehälterstruktur.
Dies spiegelt sich in konkreten Maßnahmen im Kollektivvertrag wider:
Recht auf Weiterbildung und Beschäftigungssicherung
Weiterbildung bleibt ein wesentliches Element für die Sicherheit im Finanzsektor der Zukunft. Es wurden zusätzliche Sicherungen beim Personalabbau sowie innerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen verhandelt. Neu ist, dass jeder Mitarbeiter über einen individuellen Weiterbildungskredit von 16 Stunden pro Jahr verfügt. Diese Arbeitsstunden stehen dem Mitarbeiter vollständig zur Verfügung für seine Weiterbildung, unabhängig von den obligatorischen Weiterbildungen oder bevorstehenden Umschulungen.
Fazit
Die jüngsten Reformen im luxemburgischen Finanzsektor markieren einen entscheidenden Schritt zur Sicherung seiner langfristigen Attraktivität und Stabilität. Es ist wichtig, die entscheidende Rolle der Mitarbeiter angemessen anzuerkennen und zu honorieren, jenseits der reinen Unternehmensgewinne. Die Wiedereinführung und Verbesserung der Gehaltsstrukturen sowie die signifikante Aufwertung der Treueprämien sind bedeutende Fortschritte. Sie gewährleisten eine gerechtere und angemessenere Anerkennung der Leistungen der Mitarbeiter, stärken ihre finanzielle Sicherheit und fördern gleichzeitig Motivation, Interesse und Engagement für die Tarifverträge. Dies ist wichtig. Auch die Erweiterungen der Rechte zur Weiterbildung und zur Arbeitsplatzsicherheit sind von entscheidender Bedeutung. In einem sich schnell verändernden Finanzsektor ist es unerlässlich, dass Mitarbeiter kontinuierlich weiterbilden und ihre Fähigkeiten erweitern können. Die entschlossene Aktion der OGBL in diesen Verhandlungen und Reformen verdient besondere Anerkennung. Durch die Vertretung der Interessen der Mitarbeiter hat die OGBL eine Schlüsselrolle bei der Einführung gerechterer und nachhaltiger Gehaltsstrukturen gespielt.
Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (3/2024)
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