Für ein verantwortungsvolles Finanswesen zugunsten der Bürger und der Realwirtschaftt

Finanzregulierung als Garant für Stabilität und öffentliches Interesse

Die Finanzwirtschaft muss sich unbedingt als Motor der Realwirtschaft positionieren und dabei die Grundprinzipien der Nachhaltigkeit, Verantwortung und sozialen Gerechtigkeit beachten.
Das Finanzwesen darf sich nicht länger auf die Maximierung kurzfristiger Gewinne beschränken. Diese Vision, die von UNI Finance, der internationalen Föderation der Gewerkschaften des Finanzsektors, vertreten wird, steht auch im Mittelpunkt der vom OGBL Finance Sector propagierten Werte. Die seit dem 1. Januar 2025 anwendbare Reform CRR3 führt neue aufsichtsrechtliche Anforderungen für die europäischen Banken ein.

Die ABBL rechnet mit einer dreifachen Schockwelle und fordert dazu auf, diese regulatorische Inflation zu reduzieren oder gar zu stoppen.

Die für die Bankenaufsicht zuständige CSSF betonte kürzlich, wie wichtig ein maßvoller Ansatz angesichts dieser Bedenken ist.

Diese Position deckt sich mit der Analyse des OGBL, wonach die Regulierungsanforderungen notwendig sind, um eine stabile und nachhaltige Finanzwirtschaft zu gewährleisten und gleichzeitig riskantes spekulatives Verhalten zu verhindern.

Eine Regulierung zur Stärkung der Stabilität

Für den OGBL Finance Sector ist eine solide Regulierung ein grundlegender Pfeiler, um nicht nur die Beschäftigten des Sektors, sondern auch die Verbraucher und die gesamte Wirtschaft zu schützen.
Die durch Basel 3 eingeführten Anforderungen dürfen nicht als Bremse, sondern vielmehr als Garantie für die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen verstanden werden.

Die CSSF erinnert ihrerseits daran, dass die Auswirkungen dieser Regeln auf die luxemburgischen Privatkundenbanken moderat bleiben. Einige Institute werden darin sogar einen Vorteil in Bezug auf ihre Solvabilität sehen. In Wirklichkeit verfügen die meisten Banken bereits über ein Eigenkapital, das über den regulatorischen Mindestanforderungen liegt und ihre Fähigkeit zur Unterstützung der Realwirtschaft sicherstellt.
Entgegen den Behauptungen der ABBL gefährden diese Maßnahmen nicht die Finanzierung der Wirtschaft.

Aus der Vergangenheit die richtigen Lehren ziehen

Die Finanzkrise von 2008 und die Staatsschuldenkrise in Europa haben die Gefahren einer laxen Regulierung aufgezeigt. Diese Ereignisse haben zu dramatischen menschlichen und wirtschaftlichen Folgen geführt.

Der OGBL Finance Sector erinnert daran, dass diese Fehler unbedingt vermieden werden müssen. Zahlreiche Banken, darunter auch einige mit Sitz in Luxemburg, haben nur dank der Intervention des Staates und der Steuerzahler überlebt. Die Basler Regeln, die durch Basel 3 umgesetzt wurden, sind daher kein willkürlicher Zwang, sondern eine politische Notwendigkeit, um zukünftige Krisen zu verhindern.

Ein Finanzwesen, das der Realwirtschaft und den Bürgern dient

Für den OGBL Finance Sector müssen die Banken aktiv zu einem Übergang zu einer nachhaltigen und gerechten Wirtschaft beitragen. Dies bedeutet, verantwortungsvolle Projekte zu finanzieren, KMUs zu unterstützen und einen besseren Zugang zu Wohnraum zu gewährleisten, wobei hohe soziale und ökologische Standards eingehalten werden müssen.

Durch die erhöhten Eigenkapitalanforderungen wird das Eingehen übermäßiger Risiken begrenzt und sichergestellt, dass die Finanzwirtschaft zugunsten des Gemeinwohls stabil und berechenbar bleibt. Diese Stabilität ist entscheidend für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Branche, den Schutz der Verbraucher und die Förderung einer gerechteren Wirtschaft.

Ein Aufruf zu einem inklusiven Dialog

Als repräsentative Gewerkschaftsorganisation der Beschäftigten des Finanzsektors betont der OGBL die Bedeutung eines konstruktiven Dialogs zwischen den Regulierungsbehörden, den Banken, den Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft. Die Umsetzung von Basel 3 muss inklusiv sein und die Besonderheiten der einzelnen Institutionen sowie die potenziellen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer berücksichtigen.

Schlussfolgerung

Diese Regulierung ist kein Zwang, sondern eine Chance, um einen widerstandsfähigeren Finanzsektor aufzubauen, der im Dienste der Realwirtschaft und der Bürger steht. Der OGBL erinnert daran, dass Vertrauen und Nachhaltigkeit im Zentrum des Finanzwesens stehen müssen. Mit einem verantwortungsvollen und kollaborativen Ansatz können wir die Fehler der Vergangenheit vermeiden und eine Zukunft aufbauen, in der die Finanzwelt aktiv zu einem gemeinsamen und nachhaltigen Wohlstand beiträgt.

UNI Finance Europe und der ­luxemburgische Finanzplatz

UNI Finance Europe ist ein Zweig von UNI Europe und vertritt 100 Gewerkschaften und 1,5 Millionen Beschäftigte in den Bereichen Zentralbanken, Bankwesen und Versicherungen in ganz Europa.

UNI Finance Europe setzt sich ein für:
• Den Sozialdialog auf europäischer Ebene
• Die Rechte der Arbeitnehmer angesichts von Herausforderungen wie Digitalisierung, Umstrukturierungen und regulatorischen Veränderungen schützen.
• Qualitativ hochwertige Arbeitsplätze, faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung fördern.
• Bekämpfung von Diskriminierung und Förderung der Chancengleichheit im Finanzsektor.

Warum UNI Finance Europe unumgänglich ist:
• Europäische Vertretung: UNI Finance Europe vereint Gewerkschaften aus vielen europäischen Ländern und kann so direkt auf die multinationalen Unternehmen der Branche einwirken.
• Verhandlungsstärke: Durch europäische Rahmenvereinbarungen beeinflusst UNI Finance Europe die Unternehmenspolitik auf kontinentaler Ebene und fördert hohe Sozialstandards.
• Zukunftsvision: UNI Finance Europe antizipiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz, dem ökologischen Wandel und neuen Technologien und sorgt dafür, dass die Beschäftigten nicht zurückgelassen werden.

Verbindung zum luxemburgischen Finanzplatz: der Finanzplatz Luxemburg ist ein wichtiges internationales Finanzzentrum, in dem zahlreiche Tochtergesellschaften multinationaler Unternehmen angesiedelt sind. Dank seines soliden Rechtsrahmens und seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilität ist Luxemburg ein bevorzugter Standort für Unternehmen, die ihre Aktivitäten auf globaler Ebene ausüben möchten. Durch die aktive Zusammenarbeit mit UNI Finance Europe erweitert und verstärkt der OGBL seine Präsenz über Luxemburg hinaus und bringt den Arbeitnehmern durch die Gewährleistung von fairen und gerechten Arbeitsbedingungen erhebliche Vorteile.

Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (1/2025)