Lux-Airport

Empfang des OGBL im Transportministerium

Auf Anfrage des OGBL kam eine Gewerkschaftsdelegation am 18. Juli 2008 mit dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates Frank Reimen und dem Generaldirektor von Lux-Airport, Fernand Brisbois, zusammen um sich den Fragen und Anliegen des OGBL und der Delegation zu stellen.
Eine Stunde wurde als zeitlicher Rahmen vom Ministerium festgesetzt, in der man sich auf die wesentlichsten Punkte beschränkte.

Personalmangel

Innerhalb eines Jahres haben ca. zehn Mitarbeiter der Firma gekündigt. Diese sind jedoch bislang nicht ersetzt worden. Dadurch ist es zu einer zusätzlichen Belastung des Stammpersonals gekommen, wobei unter anderem einige Artikel des seit März 2008 abgeschlossenen Kollektivvertrags nicht zum Tragen kommen. Die Direktion bestätigte die Richtigkeit der zahlreichen Kündigungen, vertrat jedoch den Standpunkt, dass dadurch die Funktionalität von Lux-Airport in keiner Weise beeinträchtigt werde.
Der Regierungsvertreter und der Generaldirektor erklärten die Dauer-, bzw. Überlastung des Personals mit den derzeit noch andauernden Baumassnahmen am neuen Flughafenterminal. In diesem Zusammenhang verwies Herr Fernand Brisbois auf die drastische Personalentwicklung bei Lux-Airport, wo im Januar 2007 37 Mitarbeiter beschäftigt waren, im Gegensatz zu derzeit 207 Beschäftigten. Im August 2008 werden dreizehn weitere Einstellungen erfolgen und es wird zu weiteren Neueinstellungen kommen, so Herr Brisbois. Zudem habe sich die Personalstrategie geändert. Festes Ziel sei jedoch, den Flughafen lediglich mit Lux-Airport Personal zu betreiben. Er betonte auch das erfolgreiche Beenden der Krise, in der sich der Site Findel 2007 befand und die vielen Schwankungen, denen der Flughafen an sich unterliege.

Outsourcing

Derzeit werden die Personaldefizite der Sicherheitsbereiche sowohl im Terminal als auch auf dem Flughafengelände von so genanntem Leihpersonal von Brinks und G4S ausgeglichen, was für das Stammpersonal eine zusätzliche Belastung in verschiedenen Bereichen zur Folge hat. Die Direktion sieht darin eine Notlösung, zeigte sich jedoch verwundert darüber, bislang noch keinerlei Kritik aus Personalreihen vernommen zu haben. Dies ließ beide Parteien zu der Überzeugung gelangen, dass die Kommunikation innerhalb des Betriebes nicht optimal funktioniere. Die Gründe konnten allerdings nicht herausgestellt werden. Nochmals versuchte Herr Brisbois die besondere Stresssituation, in der sich der Flughafen befinde, zu betonen und dass sich der daraus resultierende Druck auf alle Bereiche innerhalb des Betriebes gleichermaßen verteile. Der Tatsache, dass neue Formatteure mehr als dringend gebraucht werden, hatte er nichts entgegen zu bringen.
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Herr Frank Reimen, stellte das hohe Sicherheitsniveau der Sicherheitskontrollen im internationalen Vergleich heraus und setzte diese in direkten Zusammenhang mit der aktuellen Personalproblematik und der Inbetriebnahme des neuen Terminals. Zusammen mit der Polizei ist ein so genannter Aktionsplan erstellt worden und keinesfalls kommt es zur Schließung des Flughafens laut Art. 15. der europäischen Verordnung.
Ein Formationsplan wird diesbezüglich bis voraussichtlich Mitte, spätestens jedoch Ende September erstellt.

Mobbing/ Belästigung am Arbeitsplatz (Harcèlement moral)

Diese beiden überaus aktuellen und wichtigen Punkte werden in einer separaten Unterredung abgehandelt werden.
Klar und deutlich gab der Verwaltungsratsvorsitzende Frank Reimen zu verstehen, dass eine negative Arbeitsatmosphäre weder vom Minister noch vom Verwaltungsrat selbst akzeptiert werde und eventuelle Fehler auf direktem Wege zu sanktionieren seien.
Das Stichwort „Belästigung am Arbeitplatz“ (Harcèlement moral) darf keinesfalls als Vorwand benutzt werden, noch als Mittel zum Zweck vorgegeben werden. Eigendynamik darf nicht aufkommen.

Arbeitsbedingungen

Der OGBL sprach direkt die Thematik der Sauberkeit und Hygiene an und belegte anhand eines Beispiels das Nichtfunktionieren der Heizungen in den Containern. Ebenso musste die Direktion die Tatsache der verspäteten Lohnauszahlung zur Kenntnis nehmen sowie die der verzögerten Herausgabe der Arbeitspläne. Herr Brisbois versprach daran zu arbeiten. Er gab auch bekannt, dass ein System zur Arbeitszeiterfassung erworben wurde. Erstaunt war der Generaldirektor darüber, dass die Delegation immer noch kein Büro, und kein Brett zur Veröffentlichung bzw. Bekanntgabe wichtiger Informationen zur Verfügung habe. Er ist davon ausgegangen, dass diese Fragen längst geklärt seien. Er versprach, dies sofort umzusetzen.
Abschließend verwies der Regierungsberater und Verwaltungsratsvorsitzender Frank Reimen an den Sozialdialog und betonte nochmals die Bedeutung der Personaldelegation.

Mitgeteilt am 22. Juli 2008
vom OGBL Syndikat Zivile Luftfahrt