Pflege- und Sozialsektor

Ist ein Scheitern der Schlichtung noch vermeidbar?

Auch nach der zweiten Sitzung vor dem Schlichtungsamt ist erneut keine Lösung zum Kollektivvertragskonflikt im Pflege- und Sozialsektor in Sicht! Diese Sitzung fand am 10. Juni 2009 statt und es konnte auch nach 4 Stunden langen Verhandlungen keine Annäherung erreicht werden.

Die Arbeitgeberseite zeigte trotz langwieriger Überlegungen wenig Bereitschaft sich für die Aufwertung der Gehälterlaufbahnen ihres Personals einzusetzen. Während die Gewerkschaften sich nach kurzer Beratung dialogbereit erwiesen, benötigten die Arbeitgeberverbände ganze zwei Stunden, um in separater Runde eine Entscheidung zu treffen. Am Ende stimmten sie dem Vorschlag der Schlichter, sich ein weiteres Mal mit den Gewerkschaften zusammen zu setzen, nur mit Widermut zu.

Demnach war während dieser Sitzung erstmals von einem Scheitern der Schlichtung die Rede.

Die wesentlichen Konfliktpunkte beziehen sich auf:

  • die seit langem überfällige Aufwertung der Laufbahnen, wobei besonders die Gesundheits- und Sozialberufe, aber auch die Verwaltungsangestellten und Arbeitnehmer mit manueller Tätigkeit , betroffen sind
  • die Anpassung an den Kollektivvertrag des Krankenhauswesens (EHL KV)
  • die nötigen Reformen der Ausbildungen der Gesundheits- und sozio-edukativen Berufe
  • und die von den Arbeitgebern geforderte Entlohnung nach Funktionen

Der OGBL führte in den vergangenen Wochen bereits erste Aktionen vor verschiedenen Betrieben durch, anlässlich derer rund 300 Arbeitnehmer gegen die provokative Haltung der Arbeitgeber protestierten.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 15. Juni 2009