Nach langen und zähen Verhandlung konnte am späten Abend des 13. August der Sozialplan zwischen der Direktion von Duscholux und dem verhandlungsführenden OGBL unterzeichnet werden. Das Aktionariat der seit 1981 in Luxemburg ansässigen Firma mit Hauptsitz in der Schweiz hatte für den Standort Luxemburg keine Zukunft mehr gesehen, da wichtige Kunden in Frankreich und Deutschland, also bedeutende Absatzmärkte, verloren gegangen waren. Deshalb beschlossen die Verantwortlichen das Aus für die Luxemburger Niederlassung. 59 Arbeitnehmer sind von der Schließung betroffen, fast alle mit langer Betriebszugehörigkeit und aufgrund ihres Alters schwer auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar.
Für den OGBL ging es also primär darum einen bestmöglichen Sozialplan auszuhandeln. Das anfangs von der Direktion vorgelegte Angebot war weit entfernt von dem, was der OGBL für die entlassenen Beschäftigen erwartet hatte und demzufolge für die Gewerkschaft inakzeptabel. Auch stellte sie sich die Frage, ob die Verhandlungen mit einem entlassenen Direktor Gültigkeit haben könnten. Geldmangel wurde seitens der Firma vorgeschoben, man drohte sogar damit Insolvenz zu beantragen. Die Verhandlungen erwiesen sich als schwierig und wurden zwischenzeitlich abgebrochen. Nach Klärung der Frage der Zuständigkeit des Verhandlungspartners und in Anwesenheit Verantwortlicher aus der Schweiz, legte der OGBL ein Gegenangebot vor, das nach längeren Diskussionen und nach Zusage der Schweizer Chefetage dann verhandelt und angenommen wurde. Der OGBL konnte für die entlassenen Beschäftigten ein etwas besseres Ergebnis als erwartet erreichen.
Laut Sozialplan bekommen die Arbeitnehmer nunmehr neben den gesetzlich vorgesehenen Entschädigungen 855 Euro pro gearbeitetes Jahr und 200 Euro pro Kind. Auch erfolgt ihre Freistellung sofort, wenn sie einen neuen Arbeitsplatz finden. Nach Abschluss der anstehen Arbeiten und Ausführung der restlichen Aufträge werden die Betroffenen innerhalb der Kündigungsfrist freigestellt, dies bei vollem Abgangslohn. Auch wenn dank des Einsatzes des OGBL die Beschäftigten besser dastehen als bei einer Insolvenz und eine etwas höhere finanzielle Entschädigung ausgehandelt werden konnte, bleibt bei dieser Affäre doch ein schaler Nachgeschmack.
Mitgeteilt vom Syndikat Chemie, Glas, Holz, Kautschuk, Keramik, Papier, Plastik, Textil und Zement des OGBL am 14 August 2009
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