Morgen am 30. Juni 2010 wird Villeroy & Boch seine Produktion in Luxemburg einstellen und seine Tore schließen. Insgesamt 118 Arbeitnehmer (von 230 vom Sozialplan betroffenen Arbeitnehmern) mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren und einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von 22 Jahren werden sich in der Arbeitslosigkeit wiederfinden. 90 Arbeitnehmer haben eine neue Arbeitsstelle gefunden und 22 werden in den Ruhestand oder Vorruhestand treten. Der OGBL und der LCGB werden die 118 Arbeitnehmer, die arbeitslos werden, weiterhin in ihren Anstrengungen einen neuen Arbeitsplatz zu finden, unterstützen, falls sie dies wünschen. Übrigens hat Direktor Charles Antoine De Theux bis zum Schluss keinerlei Mitgefühl mit den gekündigten Arbeitnehmern gezeigt. Villeroy & Boch Luxemburg musste nicht aufgrund der Wirtschaftskrise und auch nicht wegen schlechter Ergebnisse schließen. Es handelt sich kurz und bündig um die Zerschlagung einer blühenden Produktionsstätte ob der schieren Gier der Aktionäre. In der Tat wird diese einer Immobilientransaktion geopfert, es sollen anstelle der industriellen Anlage hochkarätige Wohnungen und Geschäfte entstehen. Man kann also in diesem Fall von einer Industrielüge sprechen. Der OGBL prangert diesen Kapitalismusexzess, der auf keinerlei Weise die menschlichen Aspekte in einem Unternehmen berücksichtigt, an! Es handelt sich um einen Fall offensichtlicher sozialer Unverantwortlichkeit. Auch bedauert der OGBL, dass sich der Arbeitgeberdachverband UEL, der seit geraumer Zeit die Tugenden der sozialen Verantwortung der Unternehmen für sich vereinnahmt und auch predigt, nicht zum Fall Villeroy & Boch geäußert hat. Handelt es sich bei dieser Vermarktung der sozialen Verantwortung etwa um eine reine Kommunikationsstrategie?
Mitgeteilt vom OGBL am 29. Juni 2010
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