Polizeigewalt ist keine Lösung – Dialog und Verhandlungen sind dringend notwendig!

Während Spanien zurzeit eine politische Krise von größerem Ausmaß durchläuft, besteht der OGBL darauf, sich solidarisch zu erklären mit den spanischen Gewerkschaftsverbänden CCOO und UGT, die in den vergangenen Wochen pausenlos dazu aufgerufen haben, die Spannungen zwischen Madrid und Barcelona abzubauen, und eine Lösung zwischen der Hauptstadt Spaniens und der Hauptstadt Kataloniens auszuhandeln.

Am vergangenen 1. Oktober ist das, was um jeden Preis hätte verhindert werden müssen, auf tragische Art und Weise vorgekommen. Die Gewerkschaftsbewegung unterstreicht mit Nachdruck, dass es sich hier um einen politischen Konflikt handelt, der politische Lösungen braucht. Der Eingriff der Regierung und des staatlichen Justizapparates am vergangenen 1. Oktober war überproportional. Dieser hat nur dessen repressivstes Gesicht gezeigt und dazu beigetragen, die Spannung merklich zu erhöhen. Die Lösung durch Polizeigewalt ist keine Lösung.

In Katalonien kam es zu einer unbestreibaren sozialen Mobilisierung, die ohne Zweifel zum Ausdruck bringt, dass es einen politischen Konflikt gibt, der weder einseitig von der Regierung gelöst werden kann, noch über rein administrative oder juristische Herangehensweisen. Noch weniger, wenn diese am Ende zu reinen Polizeieingriffen führen, die den Konflikt nur noch anheizen.

Der OGBL unterstützt die CCOO und die UGT in ihrem dringenden Appell zum Dialog zwischen den verschiedenen an dieser Krise beteiligten Akteuren. Beratung und Demokratie sind die einzige denkbare Antwort. Die Strategie der Spannung und Konfrontation muss dringend durch die des Dialogs und der Verhandlung ersetzt werden.

Die Neubearbeitung der Entsendungsrichtlinie muss das Prinzip „Gleiche Arbeit, gleiches Gehalt am gleichen Ort“ garantieren

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De gauche à droite, Carole Thoma, Georges Bach, Jean-Luc De Matteis, Vincent Jacquet, Henrike Wolter et Jean-Paul Baudot.

Am Montag, dem 11. September 2017, haben die Vertreter von OGBL und LCGB bei einem Treffen mit Georges Bach, Abgeordneter im Europaparlament, über die Neubearbeitung der Entsendungsrichtlinie und über den Vorschlag der Einführung eines Servicepakets durch die Europäische Kommission diskutiert.

Ein entsandter Arbeiter ist ein Arbeitnehmer, der von seinem Arbeitgeber in ein anderes Mitgliedsland geschickt wird, um zeitbegrenzt einen Dienst zu leisten. Während dieser Zeit hängen die entsandten Arbeiter weiterhin vom sozialen Sicherheitssystem ihres Ursprungslands ab. Wenn die Entsendung mehr als zwei Jahre dauert, dann fallen sie unter das soziale Sicherheitssystem des Gastlandes.

Die Europäische Kommission schlägt vor, die frühere Richtlinie von 1996 zur Entsendung neu zu bearbeiten, um Sozialdumping innerhalb der Europäischen Union keinen Raum zu lassen, um die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Autoritäten zu verbessern, und um den entsandten Arbeitern und den Unternehmen zu ermöglichen, ihre Rechte und Pflichten besser kennenzulernen.

Die Gewerkschaften konnten bezüglich des von Brüssel vorgeschlagenen Textes ihre kritischen Argumente anbringen. Die Gewerkschaftsvertreter fordern, dass die Kollektivverträge, ob auf Sektoren- oder Betriebsebene, immer angewandt werden, um das Prinzip „Gleiche Arbeit, gleiches Gehalt am gleichen Ort“ zu respektieren, das vom Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker im Arbeitsprogramm der Kommission von 2016 versprochen wurde.

Georges Bach zeigte sich verständnisvoll gegenüber den Einwänden der Gewerkschaften und hat ebenfalls die Wichtigkeit des gleichen Gehalts für die entsandten Arbeiter unterstrichen, um Sozialdumping zu vermeiden. Er hat ebenfalls die legale Basis der Richtlinie in Frage gestellt, die die Rechte der Arbeiter nicht berücksichtigt und verlangt eine doppelte gesetzliche Basis.

Was das Entgelt der entsandten Arbeiter betrifft, haben die Teilnehmer die Problematik der Sachleistungen erwogen und waren sich einig, dass die Reise- und Mietkosten zwangsmäßig vom Arbeitgeber übernommen werden müssen.

Zurzeit ist eine Entsendung von kurzer Dauer auf 24 Monate beschränkt, bevor sie dann als Entsendung von langer Dauer betrachtet wird. Da die Durchschnittsdauer der Entsendungen oft weniger als sechs Monate beträgt, fordern die Gewerkschaftler, gemäß der Position des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), die Höchstdauer beträchtlich zu senken. Der Europaabgeordnete hat angegeben, dass die Diskussionen laufen, um das Limit auf etwa zwölf Monate festzulegen.

Während der Unterredung hat die Diskussionsgruppe die Frage der gemeinsamen Verantwortung der Zulieferer angesprochen, sowie die luxemburgische Problematik der Gewerbeinspektion (ITM), eine Dienststelle deren Hauptaufgabe ist, zum dauerhaften Wohlsein der Arbeitnehmer beizutragen. Die Gewerkschaften sind in der Tat der Meinung, dass die Mittel der Gewerbeinspektion verstärkt werden müssen, wenn man effiziente Kontrollen als Ziel hat.

Um die Leistungen an den Dienstleistungssektoren für Unternehmen und für den Bau auf dem Binnenmarkt zu fördern, hat die Europäische Kommission zusätzlich ein „Dienstleistungspaket“ vorgeschlagen. Dieses beinhaltet insbesondere eine elektronische Karte. Diese vereinfachte elektronische Prozedur hat zum Ziel die Bearbeitung der administrativen Formalitäten zu erleichtern bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen in den betroffenen Sektoren. Dies birgt die Gefahr in sich, glauben die Gewerkschaften, dass die Kontrollmittel sowie die Mittel im Kampf gegen das Sozial-dumping beschnitten werden. Auch wenn der Vorschlag einige Fortschritte beinhaltet, so bleibt die Problematik der elektronischen Karte für die Gewerkschaftsvertreter beunruhigend. Insbesondere die zu kurzen Fristen für die Zielländer, um die Anfragen zu überprüfen sowie die unbegrenzte Gültigkeit der Karte.

Georges Bach hat ebenfalls das Sprachenproblem in Erwägung gezogen. Die Kommission plant, dass der Antrag für eine elektronische Karte in der nationalen Sprache des Landes gemacht werden kann, in der das Unternehmen seinen Sitz hat. Dies würde einen schwerfälligen logistischen Vorgang mit sich bringen. Er erklärt, dass eine Begrenzung auf etwa fünf Sprachen für die Prozedur realistischer und besser durchführbar sei.
Das Europaparlament ist zur Abstimmung über diese Änderungen in seiner Plenarsitzung im Oktober auf-gerufen.

Georges Bach war begleitet von seiner Assistentin Carole Thoma. Der OGBL war durch Jean-Luc De Matteis, Zentralsekretär, vertreten. Der LCGB war vertreten durch Vincent Jacquet, beigeordneter Generalsekretär, und Jean-Paul Baudot, Gewerkschaftssekretär. Das SECEC war vertreten durch Henrike Wolter, Missionsbeauftragte.

 

Mathias Hinterscheid, ein großer Mann der europäischen Gewerkschaftsbewegung

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Im Rahmen der Sitzung des Exekutiv-Komitees des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), gedachten am vergangenen Mittwoch der OGBL und die Mitglieder des EGB in einer Gedenkzeremonie Mathias Hinterscheid. Mathias Hinterscheid war ein Mann der die europäische Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung erheblich beeinflusst und geleitet hat. Der Luxemburger stand 15 Jahre lang, von 1976 bis 1991, an der Spitze des EGB. Der Europäische Gewerkschaftsbund hatte es sich als Ziel gesetzt, die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen der Arbeitnehmer auf europäischer Ebene zu vertreten und zu fördern und sich für die Demokratie einzusetzen. Mathias Hinterscheid verstarb im Dezember letzten Jahres nach langer Krankheit.

Mathias Hinterscheid trug maßgeblich dazu bei, aus dem damals noch sehr jungen EGB eine einflussreiche Institution zu formen, die sich heute auf europäischem Niveau unermüdlich für die Rechte der Arbeiter und Bürger einsetzt. Nur drei Jahre nach der Gründung des EGB 1973 in Brüssel, wurde Mathias Hinterscheid auf dem Londoner Kongress 1976 zum Generalsekretär gewählt. Im Beisein der Familie von Mathias Hinterscheid, von Georges Dassis, Präsident des Europäischen Wirtschafts- und Sozialauschusses, von Jean Lapeyere, ehemaliger stellvertretender Generalsekretär des EGB sowie von ehemaligen luxemburgischen und europäischen Gewerkschaftskollegen, erinnerten der heutige EGB-Generalsekretär, Luca Visentini, und der OGBL-Präsident, André Roeltgen, an das bewegte Leben von Mathias Hinterscheid, das er ganz der Gewerkschaftsbewegung gewidmet hatte.

André Roeltgen ließ in seiner Rede die jungen Jahre des Lebens von Mathias Hinterscheid Revue passieren. Gebürtig aus Dudelange, wuchs Mathias Hinterscheid im Arbeitermilieu der bedeutenden luxemburgischen Industriestadt auf. Mit 14 Jahren brach er die Schule ab, absolvierte eine Ausbildung als Schlosser und trat dem Luxemburger Arbeiterverband (LAV) bei. Von Anfang bis Ende seiner beruflichen Karriere war Mathias Hinterscheid ununterbrochen Mitglied einer Gewerkschaft. Schnell übernahm er immer mehr Verantwortung in der Gewerkschaft und wurde 1970 zum Vorsitzenden des LAV gewählt. Außerdem hatte er das Amt des Generalsekretärs des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes (CGT) inne. Die CGT war damals ein Zusammenschluss von verschiedenen luxemburgischen Gewerkschaften, die sich vor allem auf die internationalen Beziehungen der nationalen Arbeiterbewegung konzentrierte. In dieser Funktion lernte er die europäische Gewerkschaftsbewegung kennen und begann sich auf diesem Gebiet verstärkt zu engagieren.

Auf nationaler Ebene hat Mathias Hinterscheid ganz Großes vollbracht. Einer der wichtigsten Momente der luxemburgischen Gewerkschaftsgeschichte fand am 9. Oktober 1973 statt, als mehr als 32.000 Arbeiter im Rahmen eines Generalstreiks vereint auf die Straße gingen, um für ein besseres Arbeitsrecht zu protestieren. Mathias Hinterscheid war als Vorsitzender des LAV und der CGT eine Schlüsselfigur dieses historischen Tages. Diese Machtdemonstration ermöglichte die Aushandlung verbesserter Konditionen bei der Sozialversicherung und verankerte den Sozialdialog in vielen luxemburgischen Unternehmen.

1976 entschied sich Mathias Hinterscheid dafür, seine nationalen Ämter aufzugeben, um sich komplett der europäischen Gewerkschaftsbewegung zu widmen. Im selben Jahr wurde er dann auch auf dem Kongress des EGB zu dessen Generalsekretär gewählt. Ein Amt, das er 15 Jahre lang innehatte, so lange wie sonst niemand in der Geschichte des EGB. Zu diesem Zeitpunkt war der EGB noch eine recht junge Organisation und Luca Visentini erinnert an die zentrale Rolle von Mathias Hinterscheid bei der Stabilisierung des EGB in seinen frühen Jahren. Der EGB vereint Mitglieder aus allen politischen Richtungen und unter der Leitung von Mathias Hinterscheid entstand eine Organisation, die ihre ideologischen Spaltungen überwand, um auf diese Weise der Arbeiterbewegung auf europäischer Ebene eine einheitliche Stimme zu verleihen. Erstmals vertraten die Gewerkschaften gemeinsam die Interessen geschlossen gegenüber den europäischen Institutionen und Arbeitgeberorganisationen, was die Verhandlungsposition des EGB beachtlich stärkte.
Mathias Hinterscheid kämpfte für ein soziales und gerechtes Europa und setzte sich verstärkt für eine Reduzierung der Arbeitszeit und für die Vollbeschäftigung ein. Unter seiner Leitung gewann der EGB rasch eine große Anzahl an neuen Mitgliedern. Heute zählt die Organisation 89 Mitglieder aus 39 Ländern, sowie 10 Gewerkschaftsföderationen, mit dem Mandat auf europäischem Niveau Abkommen mit den Sozialpartnern abzuschließen, um so die Rechte der Arbeiter zu schützen und zu verbessern. Des Weiteren, so erklärt André Roeltgen, war Mathias Hinterscheid eine treibende Kraft bei der Gründung des Forschungsinstituts des EGB, der Weiterbildungsakademie des EGB sowie dessen technischen Büros, das sich auf die Studie von Themen aus dem Gesundheitssektor und der Sicherheit am Arbeitsplatz konzentriert. Auch durch den selbstlosen Einsatz von Mathias Hinterscheid ist der EGB heute ein repräsentatives Vertretungsorgan von über 60 Millionen Arbeitern geworden.
Auch seine alten Weggefährten Georges Dassis und Jean Lapeyere erinnerten sich in ihrer Laudatio wohlwollend an die gemeinsamen Jahre zurück und beschrieben einen energischen, bestimmten und direkten Menschen, dessen zentrale Mission es war die Lebensbedingungen der Arbeiter zu verbessern und der sich unentwegt für die Demokratie einsetzte. Zum Abschluss der Feier ergriff Henri Hinterscheid, ältester Sohn von Mathias Hinterscheid das Wort und dankte dem EGB und dem OGBL und unterstrich nochmals wie wichtig der EGB im Leben seines Vaters gewesen war.

Der EGB und der OGBL werden Mathias Hinterscheid immer als großes Vorbild in Erinnerung behalten.

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Le socle européen des droits sociaux: une opportunité manquée!?

drapeau_europeen_vignetteLa Commission européenne a publié le 3 mai 2017, le texte actualisé concernant la réalisation d’un socle européen des droits sociaux. Après un an de consultation publique en 2016, la Commission a dévoilé son plan pour promouvoir la politique sociale dans l’Union européenne et tenter de contrecarrer le chômage élevé, la pauvreté, les inégalités et l’avancée des parties populistes. Le socle devra s’appliquer aux Etats membres de la zone Euro, mais d’autres Etats membres de l’UE peuvent s’engager volontairement.

Dans le cadre de la consultation publique, l’OGBL et le LCGB, de concert avec la Confédération Européenne des Syndicats (CES), avaient déjà exprimé des réserves par rapport au texte initial proposé par le rapporteur de la Commission. Malheureusement, le texte qui vient d’être présenté présente toujours des insatisfactions pour les syndicats.
De bonnes intentions…

Le socle européen des droits sociaux consiste en une liste de 20 principes et droits essentiels, divisée en 3 catégories : l’égalité des chances et l’accès au marché de travail, les conditions de travail décentes et équitables et la protection et l’inclusion sociale. Cette liste est sensée contribuer au bon fonctionnement et à l’équité des marchés de travail et des systèmes de protection sociale. Les principes comprennent par exemple le droit à la formation continue, les salaires décents, le revenu minimum ou les prestations de chômage.

Le LCGB et l’OGBL regrettent que socle ne reste malheureusement qu’une résolution à caractère indicatif, une référence. Il n’est pas donc pas une résolution entrainant des obligations pour les Etats membres notamment en raison de l’absence de compétences de l’UE (principe de subsidiarité) pour adopter des législations contraignantes dans certains domaines couverts par le socle. Bruxelles entend ainsi jouer plutôt un rôle de soutien pour les Etats membres participants.

En ce qui concerne la mise en œuvre concrète des propositions, la Commission laisse l’initiative aux gouvernements pour adopter une définition des principes qui soit adaptée aux réalités nationales. Néanmoins, le socle réserve une place au dialogue social national car, pour chacun des 20 principes, la Commission recommande d’inclure les partenaires sociaux dans le processus d’implémentation via la négociation collective et des consultations gouvernementales.

L’OGBL et le LCGB déplorent que le socle ne soit finalement qu’une liste de «bonnes intentions» qui donne toujours la priorité aux intérêts économiques sur les droits sociaux des citoyens. La sphère d’application se limite à l’Union monétaire même si d’autres Etats membre de l’UE peuvent se joindre volontairement. Ceci présente un risque réel d’accroissement des disparités sociales, économiques et du dumping social dans les Etats où le socle ne sera pas implémenté. Il est important de noter qu’il n’y pas d’instruments de sanctions prévus en cas de non-conformité au socle et les gouvernements nationaux peuvent adapter et définir les principes de la liste.

Ceci laisse une trop grande marge d’interprétation et ouvre la porte à un affaiblissement potentiel de certains droits des citoyens. Par exemple, le texte parle souvent de la convergence des droits sociaux dans la zone euro, mais ne précise pas qu’il devrait s’agir d’une convergence vers le haut. Ceci présente un risque réel que les Etats pourraient se baser sur les plus petits dénominateurs des droits sociaux pour réduire les protections sociales.

Par ailleurs, la Commission planifie d’introduire une série d’initiatives législatives concrètes pour soutenir et promouvoir le socle et la politique sociale en Europe. Celles-ci concernent: l’équilibre entre vie professionnelle et vie privée, l’information des travailleurs et le temps de travail. Le LCGB et l’OGBL vont analyser ces propositions législatives en détail et transmettre leurs considérations à la CES et au gouvernement luxembourgeois, afin d’assurer que les droits des travailleurs sont protégés.

En conclusion, pour les syndicats, le socle reste insatisfaisant car il ne consacre pas le principe fondamental que les droits sociaux des travailleurs ne soient plus soumis aux aspirations économiques. Les organisations syndicales réclament également une politique visant à l’augmentation des salaires et du salaire minimum pour garantir un standard de vie de qualité et un raffermissement des droits sociaux. Pour garantir la mise en œuvre effective des recommandations et législations résultant du socle, il est impératif que le dialogue social et le rôle des partenaires sociaux soient renforcés, notamment en promouvant les négociations collectives au niveau national.

Le congé parental: les partenaires sociaux européens en désaccord

Une des initiatives législatives concrètes a été publiée hier à côté du socle: la proposition pour l’amélioration de l’équilibre entre vie professionnelle et vie privée pour les parents et les dispensateurs de soins. Cette initiative est reçue généralement de façon positive par les organisations syndicales mais pas par l’organisation patronale européenne «BusinessEurope», qui a fortement critiqué la Commission par rapport aux améliorations proposées. Selon leur argumentation, les droits parentaux nuiront à la création d’emplois…

La CES s’oppose fortement aux critiques de la part de «BusinessEurope» et soutient l’initiative de la Commission car elle la considère comme étant bénéfique aux entreprises parce qu’elle donnera la possibilité à plus de femmes de participer au marché du travail et atténuera la pénurie de main d’œuvre qualifiée. Ceci favorisera la compétitivité des entreprises et de l’économie et diminuera le taux de chômage.

Il est à noter que la proposition de la Commission aurait aussi des conséquences pour le Luxembourg, qui vient de réformer son congé parental au terme d’une concertation avec les partenaires sociaux. Par exemple, pour le moment, le père a droit à deux jours de congé lors de la naissance de l’enfant. La Commission souhaite augmenter ces jours de congé exceptionnels rémunérés à 10 jours ouvrables, à prendre au moment de la naissance. De plus, la Commission propose que les parents puissent prendre leur congé jusqu’à ce que leur enfant atteigne l’âge de 12 ans. Au Luxembourg, la limite est fixée à 6 ans. La proposition préconise les formules de travail flexible (horaire de travail réduit, horaire de travail flexible, télétravail, etc.).

Négociations du Brexit: il faut garantir les droits des travailleurs et les conditions de vie des citoyens

entretien_brexitLe mardi 4 avril 2017, Michel Barnier a rencontré des responsables syndicaux de l’OGBL, du LCGB et de la CGFP afin d’avoir un échange de vue au sujet du Brexit.
Le gouvernement britannique ayant lancé la procédure de retrait de l’Union Européenne au titre de l’article 50 du traité sur l’UE, le Conseil européen doit à présent adopter les directives qui serviront de base aux négociations sur les conditions de la sortie du Royaume-Uni de l’UE et sur leurs futures relations.
Parmi les points de négociations cruciaux figurent notamment : la facture de sortie de l’Union européenne et les respect des engagements pris de part et d’autre, la libre circulation des personnes et le futur des relations commerciales entre l’UE et le Royaume-Uni. Alors que les accords négociés jusqu’ici par l’UE avaient toujours suivi un processus de convergence réglementaire, les principaux dangers du Brexit résultent du fait que cette logique se trouve inversée.
Michel Barnier, qui a été chargé par la Commission européenne de la négociation avec le Royaume-Uni, a insisté sur l’importance d’avoir un débat public et démocratique, notamment avec les parlements nationaux et les partenaires sociaux, tout au long du processus de négociation.
Les syndicats ont insisté sur le fait que les travailleurs, les étudiants et les citoyens, au Royaume-Uni et dans le reste de l’UE, ne doivent pas faire les frais du Brexit. Ils ont demandé à ce que les négociations relatives à l’article 50 aboutissent à un accord économique et social qui garantisse le droit de rester, de travailler et de circuler aux citoyens européens résidant au Royaume-Uni et aux citoyens britanniques résidant dans l’Union européenne.
Michel Barnier a réaffirmé sa volonté de déboucher sur un accord qui protège les emplois, les conditions de vie et les droits des travailleurs et non pas à un accord qui débouche in fine à des pratiques de dumping social, fiscal, … ou de de concurrence déloyale.
La question particulière de l’Irlande du Nord et de la République d’Irlande, notamment en ce qui concerne la libre circulation des travailleurs frontaliers a été évoquée. La situation des britanniques travaillant au Luxembourg pour le compte d’une institution européenne ou de la BEI a également été soulevée par les syndicats qui ont réclamé une attention particulière par rapport de ce personnel, qu’il ait le statut de fonctionnaire ou d’agent contractuel.
Michel Barnier a convenu d’informer les syndicats à chaque étape du processus de négociations.
Participaient à la réunion pour les syndicats: Véronique Eischen pour l’OGBL, Vincent Jacquet pour le LCGB et Romain Wolff pour la CGFP.

La CES et la CSI jugent les attaques du FMI contre les droits des travailleurs grecs inacceptables

La Confédération européenne des syndicats et la Confédération syndicale internationale appellent le Fonds monétaire international à cesser de pousser la Grèce à réduire encore les retraites et à procéder à une nouvelle déréglementation du marché du travail avant de lui accorder un nouveau programme de prêt, ou d’autoriser des versements par les institutions européennes.

Un porte-parole du FMI a déclaré que le Fonds cherchait à assujettir le renforcement de son soutien financier à la Grèce «en particulier, à des réformes du travail et des retraites». Les travailleurs grecs ont déjà subi un abaissement considérable de leur niveau de vie. L’austérité et la déréglementation exigées par ses créanciers depuis 2010 sont notamment passées par la réduction des salaires minimums, des retraites et de la portée des négociations collectives.

Selon la Secrétaire générale de la CSI, Sharan Burrow, «Ce sont essentiellement les travailleurs grecs qui paient le prix de la crise déclenchée en 2008: les salaires ont chuté, les retraites ont été considérablement réduites et un quart de la main-d’œuvre demeure sans emploi. L’OIT a publié l’année passée une importante étude montrant que le taux de couverture des négociations collectives en Grèce était passé de 70 pour cent avant la crise à 10 pour cent en 2015. La poursuite du démantèlement des droits collectifs des travailleurs ne contribuera en aucun cas à remettre la Grèce sur la voie de la reprise économique, mais plutôt à renforcer la tendance alarmante à une inégalité croissante dans le pays.»

Luca Visentini, secrétaire général de la CES, a estimé que la dernière tentative du FMI de réduire encore les droits des travailleurs grecs constituait une attaque contre le modèle social européen: «Les travailleurs et employeurs, dont 95 % sont des microentreprises, ont besoin de la négociation collective au niveau sectoriel, et non de licenciements collectifs. Dans une lettre adressée au Premier Ministre Tsipras, le Président de la Commission européenne, Jean-Claude Juncker, a déjà indiqué clairement que les négociations collectives et le droit de grève étaient des questions nationales, devant être réglées par les partenaires sociaux avec le soutien du gouvernement, et que la Commission n’interviendrait pas sur ces questions en Grèce. Nous souhaitons que le FMI fasse preuve du même respect à l’égard des travailleurs et entreprises grecs, au lieu d’imposer des prétendues réformes, qui affaibliraient davantage l’économie et la cohésion sociale du pays.»

L’OCDE a publié des données indiquant qu’après la déréglementation mise en œuvre sous un précédent gouvernement, les règles de protection de l’emploi en Grèce sont déjà plus fragiles que dans les quatre pays scandinaves, ainsi qu’en Allemagne, aux Pays-Bas et dans plusieurs autres pays européens.

Les Secrétaires généraux de la CSI et de la CES ont exprimé leur solidarité envers la Confédération syndicale grecque GSEE et ont exhorté les décideurs du pays et leurs homologues européens à défendre les droits des travailleurs grecs face aux dernières exigences du FMI.