HUSKY Technologies: 155 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel! Die Gewerkschaften fordern einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung!

Die Geschäftsführung von Husky Technologies hat am 29. März 2023 der Personaldelegation sowie den Gewerkschaften OGBL und LCGB mitgeteilt, dass 155 Arbeitsplätze in Düdelingen abgebaut werden sollen, da das Unternehmen beschlossen hat sich aus dem Spezialverschlussgeschäft zurückzuziehen.

Nach Dupont Teijin Films (DTF) ist die Ankündigung der zweite Kahlschlag in der Industrie in Luxemburg innerhalb weniger Wochen.

Die Personaldelegation und die Gewerkschaften wurden hierüber nur eine Stunde vor dem Personal informiert. Der Zeitpunkt und die Art und Weise der Mitteilung sind inakzeptabel. Die Mitarbeiter und ihre Familien sind somit kurz vor Ostern in Ungewissheit über ihre weitere Zukunft.

Die Personaldelegation zusammen mit den Gewerkschaften lehnen jegliche Verhandlungen über einen möglichen Sozialplan kategorisch ab.

OGBL und LCGB fordern die dringende Einführung eines Plans zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (PME – Plan de maintien dans l’emploi), um jegliche Entlassungen zu vermeiden.

Es müssen alle Mittel eingesetzt werden, um die Arbeitsplätze zu erhalten!

Ein PME könnte es ermöglichen, alle sozialen Begleitmaßnahmen zu nutzen, um Arbeitsplatzverluste durch Maßnahmen wie Vorruhestandsregelungen, Leiharbeit, aber auch durch berufliche Neuorientierung und Schulungen zu verhindern.

Angesichts des Ernstes der Lage haben der OGBL und der LCGB das Management aufgefordert, eine gemeinsame Sitzung mit Vertretern der zuständigen Ministerien zu organisieren, die am nächsten Mittwoch stattfinden soll, um die notwendige Unterstützung und Begleitung in dieser Angelegenheit zu erhalten.

Angesichts der jüngsten Ankündigungen im Industriesektor, bestätigt sich die nationale Forderung der Gewerkschaften nach der Einrichtung einer « Cellule de Reclassement » (CDR) wie auch schon bei den Besprechungen mit den Ministern im Rahmen des Dossiers DTF gefordert.

Die Gewerkschaften, die von der Personaldelegation stark unterstützt werden, werden alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die Existenzen der Beschäftigten zu sichern und Entlassungen zu vermeiden!

Mitgeteilt am 29 März 2023

Der Arbeitskräftemangel in der Industrie darf nicht dazu benutzt werden, die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung der Arbeitnehmer zu verschlechtern

Während überall auf der Welt die Arbeitszeitverkürzung zu einer Notwendigkeit geworden ist, haben die Arbeitgebervertreter der Luxemburger Industrie (FEDIL) angekündigt, dass sie unter anderem genau das Gegenteil fordern, nämlich eine Verlängerung der Arbeitszeit – eine Maßnahme, die von der FEDIL als Hauptlösung für das Problem des Arbeitskräftemangels in der Industrie angepriesen wird. Die Industriegewerkschaften des OGBL verurteilen diese faule Ausrede, die darin besteht, die Schuld den Arbeitnehmern oder der öffentlichen Hand zuzuschieben und dabei die eigenen Versäumnisse völlig auszublenden.

Wer die internationalen Nachrichten verfolgt, erfährt jeden Tag von einem anderen Land, wie sich die Arbeitszeitverkürzung mit Lohnfortzahlung in diesem Land ausgewirkt hat. Überall wird dasselbe festgestellt: eine Verbesserung des persönlichen Gleichgewichts der Arbeitnehmer und eine Beibehaltung oder sogar Steigerung der Produktivität der Unternehmen. Der OGBL sieht sich in seiner Haltung bestätigt: Zufriedene Arbeitnehmer, die ihr Privat- und Berufsleben besser in Einklang bringen können, sind auch für die Unternehmen von Vorteil, da sie dadurch produktiver und somit rentabler werden.

Den Beschäftigten in der Industrie geht es nicht schlecht, sondern sehr schlecht!
In Luxemburg sind einige FEDIL-Mitglieder nicht bereit, sich selbst in Frage zu stellen und nach den wahren Gründen für die Schwierigkeiten zu suchen, die einige Unternehmen haben, Arbeitnehmer einzustellen oder zu halten. Wer ist schuld? Für die FEDIL sind es die Arbeitnehmer, die nicht genug arbeiten, die Kranken, die sich verstellen, die Gesetze und Kollektivverträge, die die Arbeitnehmer schützen und sie daran hindern, nach ihrem Gutdünken zu handeln.

Leben, um zu arbeiten, oder arbeiten, um zu leben?
Die “effektive” Arbeitszeit erhöhen zu wollen, ist an sich schon eine Beleidigung! Für den OGBL gibt es nur eine Arbeitszeit, nämlich die, während der der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zur Verfügung steht und nicht frei seinen persönlichen Beschäftigungen nachgehen kann. Die Einführung des Begriffs “effektiv”, um Zweifel an diesem Begriff zu wecken, dient einzig und allein dazu, die Forderung der Arbeitgeber zu verschleiern, die Arbeitszeit über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen hinaus zu verlängern oder, schlimmer noch, die im Rahmen von Kollektivverträgen ausgehandelten Arbeitszeitverkürzungen in Frage zu stellen. Dazu gehören extralegale Urlaube, Arbeitszeitverkürzungen (ja, die gibt es bereits) oder auch bezahlte Pausen. Weniger Wohlmeinende könnten darin sogar den Wunsch der FEDIL nach Abschaffung der Pinkel-, Kaffee-, Umkleide- oder Duschpausen sehen.

Diese Forderungen erscheinen umso unangemessener, als die FEDIL zu vergessen scheint, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Industrie im Dauerbetrieb und/oder im Schichtbetrieb mit atypischen Arbeitszeiten oft in Verbindung mit flexibler Arbeitsorganisation tätig sind. Die FEDIL fordert mit grenzenloser Gier mehr Flexibilität ohne jegliche Kontrolle und vergisst dabei zu erwähnen, dass viele Betriebe in der Industrie dank der Kollektivverträge bereits über eine Flexibilität verfügen, die die Rechte der Arbeitnehmer berücksichtigt, da sie auf dem Verhandlungsweg zustande gekommen ist.

Es stellt sich die Frage, ob die Realität, die die Führungskräfte der Unternehmen erleben, mit der Realität der Betriebe und der Arbeitnehmer vor Ort übereinstimmt. Oder handelt es sich lediglich um einen weiteren Versuch, Überstunden neu zu definieren, um nicht mehr an die zulässigen Grenzen gebunden zu sein und vor allem, um zu vermeiden, dass diese Überstunden angemessen bezahlt oder ausgeglichen werden?

Arbeit macht krank
Die Jagd auf Kranke scheint eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Arbeitgeber zu sein, wenn man die wiederholten Forderungen der Verbände nach mehr Mitteln zur Kontrolle der Atteste und nach Lohnkürzungen im Krankheitsfall betrachtet. Der OGBL verteidigt die Bestimmungen zum Schutz kranker Beschäftigter und stellt die Frage nach den Ursachen der Erkrankungen. Sind die Krankheitsfälle nicht auf den Personalmangel in vielen Betrieben nach der x-ten Reorganisation oder Umstrukturierung zurückzuführen? Oder liegt es an der zunehmenden Arbeitsintensität und der Forderung der Betriebe, immer mehr mit immer weniger Mitteln zu erreichen? Die FEDIL vergisst ein wenig zu schnell, dass Arbeit auch krank machen kann, sowohl physisch als auch psychisch, vor allem wenn sie mit einem toxischen Management und nicht eingehaltenen Arbeitsplänen einhergeht.

Der Mangel an Arbeitskräften geht einher mit mangelnder Attraktivität
Viele Betriebe sind der Meinung, dass der Arbeitskräftemangel darauf zurückzuführen ist, dass die Menschen “nicht mehr arbeiten wollen”. Ein Blick auf die Arbeitslosenzahlen in Luxemburg und über die Grenzen hinaus genügt jedoch, um diese Behauptung zu widerlegen. Und es ist auch nicht die Regierung, die mit der einen oder anderen Maßnahme dafür sorgen wird, dass sich die Industrie von den anderen Sektoren des Landes abhebt. Die Industrieunternehmen müssen selbst Verantwortung übernehmen und sich die richtigen Fragen stellen: Warum haben sie Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten? Sind die Berufe in der Industrie noch attraktiv?

Für den OGBL sind die Antworten und Lösungen relativ einfach: bessere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen sowie echte berufliche Perspektiven müssen angeboten werden. Und das geht nur über Kollektivverträge. Die Unternehmen werden dies niemals freiwillig tun. Die EU-Institutionen haben diese Sichtweise bestätigt, indem sie die Mitgliedstaaten – und damit ist auch Luxemburg gemeint – aufgefordert haben, den Geltungsbereich von Kollektivverträgen auszuweiten. Auf der anderen Seite des Atlantiks macht die Biden-Administration den Erhalt und die Schaffung von “well-paid union jobs” – gut bezahlte und vor allem gewerkschaftlich verhandelte Arbeitsplätze – zu einem Schlüsselelement ihres Konjunkturprogramms für die USA.

Der OGBL ist überzeugt, dass die Industrie nicht attraktiver wird und “Talente” anzieht, indem man das Arbeitsrecht und die Kollektivverträge zerschlägt. Ganz im Gegenteil!

Mitgeteilt von den Industriesyndikaten des OGBL,
den 17. März 2023

Ein neues Tripartite-Abkommen, das die Kaufkraft stärkt und den Index sichert

Im März 2022 weigerte sich der OGBL, seine Unterschrift unter ein Tripartite-Abkommen zu setzen, das den Index manipulierte, indem es eine Frist von mindestens 12 Monaten zwischen zwei Indextranchen vorsah, und darüber hinaus nichts zur Bekämpfung der Preisexplosion vorsah.

Nach monatelanger Mobilisierung erreichte der OGBL schlussendlich, dass im September 2022 ein neues Tripartite-Abkommen abgeschlossen wurde, das die Wiederherstellung des normalen Indexsystems und die Einführung von Maßnahmen gegen die Inflation, insbesondere bei den Energiepreisen, vorsah.

Das neue Tripartite-Abkommen, das am Abend des 3. März vereinbart und am 7. März 2023 unterzeichnet wurde, konsolidiert das Abkommen von September und verstärkt es sogar in mehreren Punkten.

Index und Deckelung der Energiepreise

  • Das Abkommen garantiert den normalen Betrieb des Index bis Ende 2024. Es sind keine Manipulationen oder weitere Verschiebungen von Tranchen vorgesehen. Angesichts der anhaltenden Angriffe auf den Index seitens der Patronatslobby im Vorfeld der Tripartite, handelt es sich um einen weiteren Erfolg des konsequenten Vorgehens des OGBL zur Verteidigung des Index.
  • Der Ausgleich für die Arbeitgeber für die mögliche Tranche im vierten Quartal 2023, der in der Vereinbarung vom September vorgesehen war, wird über die Arbeitgebermutualität erfolgen und im Januar 2024 auslaufen. Eine Logik der ständigen Subventionierung von Lohnerhöhungen durch den Staat konnte somit vermieden werden. Es gilt zu unterstreichen, dass Arbeitnehmer und Rentner diese Tranche in voller Höhe erhalten werden, und zwar zu dem Zeitpunkt, wo sie fällig ist.
  • Die Maßnahmen zur Deckelung der Energiepreise (Strom, Gas, Heizöl, Pellets…) werden bis zum 31. Dezember 2024 verlängert. Dies ist eine wichtige Maßnahme, um einen weiteren Inflationsschock im Jahr 2024 zu vermeiden, und gibt den Verbrauchern die Sicherheit, dass sie keine großen Steigerungen ihrer Energierechnung erleben werden.

Ein erster Schritt zu mehr Steuergerechtigkeit

Auf Drängen der Gewerkschaften wurde die Anpassung der Steuertabelle, trotz Opposition der Arbeitgeber, schließlich auf die Tagesordnung der Tripartite gesetzt.

Die Tripartite-Verhandlungen haben tatsächlich zu einer ersten Anpassung der Tabelle geführt, die in zwei Schritten erfolgen wird:

  • Im Jahr 2023 erhalten die Steuerzahler einen Steuerkredit, die den Auswirkungen von zwei Indexstufen auf ihre persönliche Besteuerung entspricht. Dieser Steuerkredit wird ab der Verabschiedung des Tripartite-Gesetzes rückwirkend zum 1. Januar 2023 angewendet.
  • Ab dem 1. Januar 2024 wird die Steuertabelle um 6,37% erhöht, was 2,5 Indexstufen entspricht.

Dies ist ein erster wichtiger Schritt, um dem Phänomen der kalten Progression ein Ende zu setzen. Der OGBL bleibt jedoch bei seiner Forderung nach einer Anpassung, die alle seit 2017 angewandten Erhöhungen berücksichtigt, und der Wiedereinführung eines Mechanismus zur automatischen Anpassung der Steuertabelle an die Inflation. Diese Elemente müssen Gegenstand einer umfassenden Steuerreform sein, deren oberstes Ziel mehr Steuergerechtigkeit sein muss.

Maßnahmen für den Wohnungsbau und das Klima

Neben den beiden Hauptpunkten Index und Anpassung der Steuertabelle hat die Tripartite auch eine Reihe von punktuelleren Maßnahmen festgehalten, die insbesondere zusätzliche Hilfen im Zusammenhang mit der Wohnungskrise, aber auch dem ökologischen Strukturwandel umfassen. Um nur einige zu nennen:

  • der Steuerkredit für notarielle Urkunden beim Erwerb einer Wohnung („bëllegen Akt“) wird von 20.000 € auf 30.000 € erhöht
  • vor dem Hintergrund stark steigender Zinssätze wird die Obergrenze für die Absetzbarkeit der Schuldzinsen auf Immobiliendarlehen um 50% erhöht
  • die Steuerbefreiung bezüglich der durch Fotovoltaikanlagen erzeugten Energie wird für Privatpersonen erhöht
  • die Kompensation der CO2-Steuer wird in Form eines neuen, dauerhaften Klima-Steuerkredits verlängert
  • der Staat wird weiterhin die zusätzlichen Energiekosten der Pflegeheime übernehmen, um mögliche Preissteigerungen zu begrenzen
  • ein Äquivalent eines Steuerkredits von 84 € wird bis zum 31. Dezember 2024 an Empfänger des REVIS und des Einkommens für Schwerbehinderte (RPGH) gezahlt

Für den OGBL wird das neue Tripartite-Abkommen die Kaufkraft der Haushalte stärken, ohne die Arbeitnehmer und Pensionierten negativ zu belasten. Die Angriffe auf den Index wurden ein weiteres Mal abgewehrt. Der OGBL kann also das neue Tripartite-Abkommen unterstützen, das ohne seinen kontinuierlichen Einsatz für die Kaufkraft der Menschen, die Verteidigung des Index und die Anpassung der Steuertabelle an die Inflation so sicherlich nicht möglich gewesen wäre.

Mitgeteilt vom OGBL am 7. März 2023

160 Arbeitsplätze sind bedroht! – Die Gewerkschaften fordern einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung!

Heute teilte die Geschäftsführung von Dupont Teijin Films (DTF) der Personaldelegation sowie den Gewerkschaften OGBL und LCGB mit, dass 160 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, nachdem beschlossen wurde, die Produktion auf den Produktionslinien 2 und 4 aufgrund mangelnder Rentabilität einzustellen.

Die Gewerkschaften OGBL und LCGB, die über diese Ankündigung entsetzt sind, fordern die dringende Einführung eines Plans zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (PME – Plan de maintien dans l’emploi), um jegliche Entlassungen zu vermeiden! Es müssen alle Mittel eingesetzt werden, um die Arbeitsplätze zu erhalten.

In diesem Zusammenhang stellen sich der OGBL und der LCGB die Frage nach dem eigentlichen Grund des Verkaufs der Fabrik, die einst Dupont de Nemours gehörte und nun seit Oktober 2021 in den Händen von Celanese ist!

Kaum sechs Monate nach der Übernahme wird ein massiver Beschäftigungsabbau angekündigt! Unter diesen Umständen wird Dupont de Nemours auch seinen Teil der sozialen Verantwortung für die Bedrohung, die nun auf den 160 Arbeitsplätzen lastet, übernehmen müssen, während der Konzern Dupont die Investitionen fortsetzt.

Ein PME könnte es ermöglichen, alle sozialen Begleitmaßnahmen zu nutzen, um Arbeitsplatzverluste durch Maßnahmen wie Vorruhestandsregelungen, Leiharbeit, aber auch berufliche Neuorientierung durch Schulungen zu vermeiden.

Angesichts des Ernstes der Lage haben der OGBL und der LCGB eine Dringlichkeitsunterredung mit dem Arbeitsminister gefordert, um die notwendige Unterstützung und Begleitung in dieser Angelegenheit zu erhalten.

Am 9. März 2023 wird ein erstes Treffen mit der Direktion stattfinden, in welchem die wirtschaftliche Lage der DTF dargelegt und analysiert wird.

Die Gewerkschaften, die von der Personaldelegation stark unterstützt werden, werden alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die Existenzen der Beschäftigten und ihre Arbeitsplätze zu sichern!

Mitgeteilt am 6. März 2023

Scheitern der Verhandlungen bei Cargolux: Einschaltung des Nationalen Schlichtungsamtes

OGBL und LCGB haben das Nationale Schlichtungsamt (ONC) eingeschaltet, da die Geschäftsleitung von Cargolux nicht bereit ist, im Rahmen der Erneuerung des Kollektivvertrags echte und ernsthafte Verhandlungen zu führen.

Trotz hervorragender Ergebnisse mit einem Rekord-Nettogewinn von 768,7 Millionen US-Dollar im Jahr 2020, 1,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 und einem für 2022 erwarteten neuen Rekordjahr lehnt die Geschäftsleitung jegliche Lohnerhöhung sowie eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen kategorisch ab.

In den letzten drei Jahren, die durch die COVID-19-Pandemie geprägt waren, hat die Belegschaft große Anstrengungen unternommen, die es Cargolux ermöglichten, die verschiedenen Herausforderungen zu meistern und in drei aufeinander folgenden Jahren Rekordgewinne zu erzielen. Eine Anerkennung dieser Anstrengungen der gesamten Belegschaft ist daher auf Ebene des Kollektivvertrags mehr als gerechtfertigt.

Neben einem attraktiven Vergütungsmodell, das die Lebenshaltungskosten in Luxemburg berücksichtigt und die Erfahrung und das Engagement der Beschäftigten honoriert, müssen insbesondere Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie für eine erhöhte Stabilität der Arbeitspläne aller Beschäftigten kollektivvertraglich eingeführt werden.

Weiterhin müssen Karriereperspektiven mit einer angemessenen langfristigen Arbeitsplatzsicherheit für alle Beschäftigten gewährleistet werden. Dies beinhaltet, dass bereits getätigte und zukünftige Investitionen, wie z.B. die Umstellung eines Teils der Cargolux Flotte auf Boeing 777-8F Flugzeuge, am Standort Luxemburg im Rahmen des bestehenden Kollektivvertrages erfolgen müssen. Investitionen dürfen nicht dazu genutzt werden, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern oder das Personal außerhalb des Cargolux-Kollektivvertrages zu beschäftigen oder den Kollektivvertrag zu unterlaufen.

Die vertragsschließenden Gewerkschaften fordern die Direktion auf, Verantwortung für das Unternehmen und den Standort Luxemburg zu übernehmen und einen zukunftsorientierten Kollektivvertrag für das gesamte Personal zu verhandeln.

Mitgeteilt am 22. Februar 2023

OGBL, LCGB und CGFP fordern dringende Unterredung mit dem Premierminister

Die drei auf nationaler Ebene repräsentativen Gewerkschaften haben eine dringende Unterredung mit dem Premierminister über die Anpassung des Steuertarifs an die Inflation gefordert.

Bei den letzten Sitzungen der Tripartite war eine solche Anpassung eine der Hauptforderungen der drei Gewerkschaftsorganisationen, auf die die Regierung bisher nicht eingegangen ist.

Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Inflation ist diese Anpassung aus Sicht der Gewerkschaften jedoch unerlässlich geworden, um die Kaufkraft der Arbeitnehmer und Rentner zu erhalten. Ohne Anpassung der Tabelle wird die Kaufkraft nur auf der Bruttoebene ausgeglichen, während sie auf der Nettoebene weiter sinkt. Für einen Durchschnittsverdiener bedeutet eine Indextranche von 2,5 % brutto nur eine Nettoerhöhung von 1,75 %. Es ist höchste Zeit, dass dieser schleichenden und versteckten Erhöhung der Steuerlast ein Ende gesetzt wird.

Aus diesem Grund haben der OGBL, der LCGB und die CGFP eine dringende Unterredung mit dem Premierminister vor der nächsten Sitzung des Tripartite-Koordinationskomitees gefordert, um die konkreten Modalitäten einer solchen Anpassung zu diskutieren. Für die drei Gewerkschaften muss dieses Thema unbedingt Bestandteil der nächsten Tripartite-Gespräche sein.