Arbeitstage von 22 Stunden vorerst vom Tisch

pilote Das Syndikat zivile Luftfahrt des OGBL begrüβt den Beschluss des Transportausschusses des Europaparlaments vom 30. Septmber 2013, mit welchem die Europaabgeordneten mehrheitlich eine Resolution angenommen haben (21 Stimmen dafür, 13 dagegen) die es ermöglicht, die Pläne der Europäischen Kommission, die Begrenzung der Flug- und Dienstzeiten des Kabinen- und Cockpitpersonals deutlich zu verschlechtern, einstweilen zu verhindern.

Die Textvoschläge, die vor allem die Zustimmung Groβbritanniens und Irland erhielten, sahen Arbeitstage von bis zu 22 Stunden vor. Heute sind Arbeitstage von bis zu 18 Stunden gesetzlich möglich. Wissenschaftler warnten vor gesundheitlichen Folgen, denen das Flugpersonal aufgrund von Übermüdung ausgesetzt sind.

Die Abstimmung im Transportausschuss des EU-Parlaments ist ein Durchbruch zugunsten der Sicherheit des Flugpersonals und der Passagiere.

In einer weiteren Etappe wird die vom Transportausschuss verabschiedete Resolution voraussichtlich in der Woche vom 21. Oktober 2013 im Plenum zur Abstimmung gebracht.

Der OGBL hat die ETF (Europäische Transportarbeiter Föderation) aktiv in ihren Bemühungen unterstützt, um die geplanten Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zu verhindern. In diesem Sinne ist der OGBL am 6. September 2013 bei den sechs Luxemburger Europaabgeordneten interveniert und hat sie für die Problematik sensibilisiert.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 1. Oktober 2013

Mitbestimmungsgesetze respektieren

CARGOLUXDer OGBL zeigt sich überrascht über die Presseberichte vom 17. September wonach die chinesische Provinz Henan nun als Favorit für das 35-prozentige Aktienpaket der Cargolux, das zuvor von Qatar Airways wieder an den Luxemburger Staat verkauft wurde, gehandelt wird.

Der OGBL fordert die Regierung auf, entgegen dem Fall Qatar Airways, die Mitbestimmungsgesetze diesmal einzuhalten und pocht auf die gesetzlich verankerte Informations- und Konsultationspflicht der Comités mixtes von Cargolux und Luxair. Auch die Personalvertreter in den Verwaltungsräten beider Fluggesellschaften sind ordnungsgemäβ in den Entscheidungsprozess einzubinden. Gleiches gilt für die Personaldelegationen.

Arbeitsplatzgarantie gefordert

Genau wie im Fall Katar, widersetzt sich der OGBL der Absicht, dem künftigen Aktionär erneut eine Sperrminorität, d.h. mehr als 33 Prozent der Aktien, zuzugestehen. Mit einer Sperrminorität wird es dem neuen Teilhaber ermöglicht, die Geschäftspolitik zu bestimmen und wichtige strategische Entscheidungen zu beeinflussen oder gar zu blockieren. Im Fall Katar wurde dies mit der vom Emirat geforderten massiven Flottenreduzierung und der geplanten Schlieβung der Flugzeugwartung deutlich aufgezeigt.

Der OGBL verlangt vom potenziellen neuen Partner ein klares Bekenntnis zum Standort Luxemburg und zum Luxemburger Sozialmodell. Er fordert eine Beschäftigungsgarantie und ein klares Geschäftsmodell, mit welchem die Cargolux, als systemischer Betrieb, langfristig abgesichert wird. Es geht um die rund 1.300 Beschäftigten bei der Cargolux aber auch um Tausende Arbeitsplätze bei der Luxair, den Transport- und den Logistikunternehmen, die alle zusammen den Logistikstandort Luxemburg ausmachen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 18. September 2013

Sicherheit und Gesundheit sind nicht verhandelbar

Q400 on ramp2Der Vorstand des Flugpersonals im OGBL kam heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, um Stellung über die geplanten Änderungen der Verordnung betreffend die Begrenzung der Flug- und Dienstzeiten zu beziehen.

Nach einer eingehenden Analyse der vorliegenden Dokumente, stellt sich heraus, dass es vor allem Groβbritannien und Irland sind, die eine Verschlechterung der aktuellen Arbeitsbedingungen durchsetzen möchten. Die Textvorschläge der EU-Kommission erlauben Arbeitstage bis zu 22 Stunden.

Für den OGBL sind die Sicherheit und die Gesundheit am Arbeitsplatz nicht verhandelbar.

Der OGBL steht im engen und intensiven Kontakt zu den Verantwortlichen der ETF (European Transport Workers’ Federation) und ITF (International Transport Workers’ Federation), die die Interessen der im OGBL organisierten Flugbegleiter und Piloten bei den europäischen und internationalen Institutionen vertritt.

In diesem Zusammenhang weist der OGBL auf eine Unterredung der ETF mit einer Delegation des Europaparlements heute Nachmittag in Brüssel hin. Der OGBL richtet einen dringenden Appell an den luxemburgischen Transportminister und an die sechs Luxemburger Europaabgeordneten, sich zugunsten der Sicherheit und Gesundheit des Flugpersonals und der Passagiere auszusprechen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 5. September 2013

Kollektivvertrag unterzeichnet

Nachdem das Comité mixte am 6. August 2013 keine Sicherheitsbedenken bezüglich der angestrebten Arbeitszeitmodelle beim Flugpersonal geäußert hatte, konnte der Kollektivvertrag am Donnerstag, den 8. August unterzeichnet werden. Die Unterzeichnung erfolgt nur wenige Wochen vor dem definitiven Ablauf des Vertrags, am 1. September 2013. Wenn keine Einigung gefunden worden wäre, dann wären die rund 1.100 Beschäftigten ab dem 1. September nicht mehr über einen Kollektivvertrag abgesichert gewesen. Dann hätte auf gewerkschaftliche Aktionen zurückgegriffen werden müssen, um einen neuen Vertrag zu erkämpfen. Die Prozedur vor dem nationalen Schlichtungsamt kann nun annulliert werden.

Der Vertrag sieht folgende Schwerpunkte vor:

  • Der von der Direktion am 28. September 2012 gekündigte Kollektivvertrag wird rückwirkend auf den 1. Januar 2013 für die Dauer von zwei Jahren, d.h. bis zum 31. Dezember 2014, wieder eingesetzt.
  • In Arbeitsgruppen werden während der Laufdauer des Vertrages produktivitäts- und effizienzsteigernde Mittel beim Boden- und beim Flugpersonal ausgearbeitet, die dann in den Vertrag integriert werden.
  • Die Sozial- und Lohnbedingungen des Personals bleiben integral erhalten

Die anfangs von der Direktion geforderten Lohnkürzungen und das Zusammenstutzen sämtlicher vertraglich ausgehandelter Vorteile auf das legale Minimum sind demnach vom Tisch.

Auch die noch vor neun Monaten geplante Auslagerung der Flugzeugwartung sowie die vom ehemaligen Anteilseigner Qatar Airways geforderte Flottenreduzierung sind kein Thema mehr. Die Arbeitsplätze sind nun abgesichert.

Der konsequente Einsatz des OGBL, seiner Personalvertreter und seiner Militanten hat sich letztendlich ausgezahlt.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 8. August 2013

Luxair Kollektivverträge: Sozialpartner einigten sich

Im Rahmen der Tarifverhandlungen bei der Luxair, kamen die vertragsschließenden Gewerkschaften heute, am 25.Juli 2013, mit der Direktion zusammen.

Nach vier Stunden konnte eine Vereinbarung gefunden werden, die folgende Schwerpunkte vorsieht:

– Wiedereinführung der Kollektivverträge rückwirkend auf den 1. Januar 2013 bis zum 30. September 2013.
– Gemeinsame Aufkündigung der Verträge, um somit ab September 2013 mit den eigentlichen Neuverhandlungen zu beginnen.
– Das Einsetzen von Arbeitsgruppen mit der Mission Pisten aufzuzeichnen um die Produktivität und die Effizienz für die Luxair Gruppe in den einzelnen Abteilungen zu verbessern.

Ziel der Sozialpartner ist es, die Arbeitsplätze und die Sozialbedingungen des Personals langfristig abzusichern.
In diesem Sinne hoffen die Sozialpartner, dass die Luxair bis Ende 2015 das finanzielle Gleichgewicht wiedererlangt.

Mitgeteilt am 25. Juli 2013 von der Luxair Direktion und den Gewerkschaften OGBL, LCGB und NGL-SNEP

Kollektivvertrag bei Cargolux: Vorabeinigung von OGBL und Direktion unterschrieben

Gelegentlich einer allerletzten Verhandlungsrunde zwischen OGBL, LCGB und der Direktion von Cargolux konnte in den Abendstunden des 24. Juli eine Vorabeinigung gefunden werden. Diese sieht folgende Elemente vor:

1. Der laufende Kollektivvertrag wird für die Dauer von 2 Jahren verlängert, retroaktiv auf den 1. Januar 2013 mit Laufdauer bis zum 31. Dezember 2014. Die Parteien haben außerdem vereinbart einen neuen Kollektivvertrag auszuhandeln, der den zurzeit gültigen bei Ablauf am 31. Dezember 2014 ersetzt und der Elemente zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung enthält.
2. Es werden paritätische Arbeitsgruppen eingesetzt mit dem Ziel Arbeitszeitorganisationsmodelle für das Bodenpersonal auszuarbeiten.
3. Für das Flugpersonal, wird ein Müdigkeitsrisikomanagementsystem (FRMS) eingesetzt, um so eine gewisse Flexibilität bezüglich der maximalen Flugzeit zu erreichen, ohne dafür allerdings die elementaren Sicherheitsregeln in Frage zu stellen.

Bleibt zu erwähnen, dass der LCGB, nach 8 Stunden Verhandlung, während derer er sein Einverständnis voraussetzen ließ, in letzter Minute, aus unerfindlichen Gründen, ablehnte den Text der Vorabvereinbarung zu unterschreiben. Zu anderen Zeitpunkten im Laufe der Verhandlungen bei Cargolux und Luxair war sich der LCGB nicht zu schade gewesen sich quasi aus der Verhandlung heraus auf die Mikrofone zu stürzen, um Einigungen zu verkünden, die es nicht gab!

Der OGBL seinerseits führte die Verhandlungen mit Gelassenheit und gab sein Einverständnis erst als gewährleistet war, dass der laufende Kollektivvertrag bis zum 31. Dezember 2014 verlängert würde und dass dessen Weiterentwicklung während dieser Zeit ohne Hektik ausgehandelt würde.

Wenn der gemischte Betriebsrat seine Einwilligung zur Ausnahmeregelung bei den Vorschriften bezüglich der Höchstflugzeit der Piloten gegeben hat, wird die Verlängerung des Kollektivvertrags unterschrieben.

Mitgeteilt vom Syndikat zivile Luftfahrt des OGBL
am 25. Juli 2013