Cargolux: Eine Einigung wurde erzielt

(Article de Tageblatt Online)
Gegen 21.20 Uhr, nach über acht Stunden Verhandlungsmarathon hat man bei der Cargolux eine Einigung erzielt, was den Kollektivvertrag betrifft. Der LCGB hat die Vorvereinbarung aber nicht unterzeichnet.

Die Cargolux-Direktion und der OGBL haben eine Einigung gefunden, was die Erneuerung des Kollektivvertrags bei der Frachtfluggesellschaft betrifft. Ein diesbezüglicher Vorvertrag wurde am späten Mittwochabend unterschrieben. Die für den 25. Juli anberaumte Sitzung beim Schlichter ist damit hinfällig. Der neue Kollektivvertrag für die Cargolux-Beschäftigten soll für den Zeitraum 1. Januar 2013 bis Dezember 2014 gültig sein.

Der gemischte Betriebsrat muss noch sein Einverständnis geben, erst dann kann der Zusatz zum Kollektivvertrag unterzeichnet werden. Er kommt am 6. August zusammen. Der LCGB unterschrieb die Vorvereinbarung am Mittwoch jedoch nicht. Angeblich hätten die Piloten der ALPL (Association Luxembourgeoise des Pilotes de Ligne) dem Verhandlungssekretär des LCGB in letzter Minute verboten, das Dokument zu unterschreiben. Über die genauen Gründe ist noch nichts bekannt. Die Vereinbarung betrifft ebenfalls eine Reorganisation der Arbeit des Flugpersonals.

Letzte Woche gab es Fortschritte

Schon am letzten Dienstag hatte es Fortschritte bei den Verhandlungen gegeben. Die Gewerkschaften unterbreiteten der Direktion damals ihre Änderungsvorschläge zu ihrem Vorschlagsentwurf.

Der Direktion ging es bei den Verhandlungen vor allem um eine Reduzierung der Kosten durch eine höhere Effizienz und Produktivität. Die Arbeitszeiten für das Bodenpersonal sollen flexibler gestaltet werden. So sollen die Arbeitsressourcen besser auf das Arbeitsvolumen abgestimmt werden. Der Rückgriff auf Leiharbeit soll durch diese Maßnahme auf ein Minimum reduziert werden, heißt es.

Arbeitsgruppen sollen ins Leben gerufen werden. Sie sollen aus Vertretern der Direktion und der Gewerkschaften bestehen und Vorschläge für eine bessere und effizienzsteigernde Arbeitsorganisation beim Bodenpersonal ausarbeiten. Auch beim Flugpersonal soll die Produktivität verbessert werden, ohne jedoch die Sicherheit zu gefährden.

OGBL eindeutiger Gewinner

Bei vorgezogenen Betriebsausschusswahlen am 3. Juli 2013 im Logistikbetrieb DHL Global Forwarding mit Sitz am Flughafen Findel, gingen alle Mandate an die Kandidaten des OGBL-Syndikats Zivile Luftfahrt, die sich somit mühelos gegen die Kandidaten einer neutralen Liste durchsetzen konnten.

Für das OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt gewählt sind Tom Duarte und Marianne Kintzelé. Die gewählten Personalvertreter brauchen sich im November nicht erneut der Wahl zu stellen. Ihr Mandat ist gültig bis 2018 inklusive.

DHL Global Forwarding hat sich auf den Transport von Luft- und Seefracht spezialisiert und spielt im Gesamtkonzept zum Ausbau des Logistiksektors in Luxemburg eine wesentliche Rolle.

Für das OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt bedeutet dieser Wahlerfolg eine Bestätigung seiner Politik der vergangenen Monate. Die Vormachtstellung des OGBL am Flughafen Findel wird damit ausgebaut.

Betriebsintern sind die gewählten Personalvertreter zu einem offenen und konstruktiven Sozialdialog bereit und können dabei mit der aktiven Unterstützung des OGBL rechnen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt
am 3. Juli 2013

Communiqué commun relatif à la réunion de ce jeudi 27 juin 2013 à l’Office national de la conciliation

Suite aux nouveaux éléments relatés dans la presse en fin de matinée au sujet des négociations en cours dans le dossier Cargolux, les partenaires sociaux ont convenu de suspendre leur réunion d’aujourd’hui.
La décision de suspendre la réunion d’aujourd’hui ne remet pas en cause la volonté de négocier de la part de l’ensemble des partenaires sociaux.
Cette décision est uniquement basée sur la volonté de toutes les parties de prendre connaissance du détail des négociations en cours pour la nouvelle Convention collective de Travail de Cargolux. Ceci permettra aux partenaires sociaux d’évaluer si un possible accord dans le dossier Cargolux peut avoir des effets sur les négociations en cours dans le dossier LuxairGroup.
La prochaine réunion à l’Office national de la conciliation est pour l’instant fixée à jeudi 4 juillet 2013, en fonction de l’évolution des négociations dans le dossier Cargolux.
Nous ne manquerons de vous tenir au courant de l’évolution des discussions ainsi que des prochaines étapes.

Protestdemonstration der Luxair-Beschäftigten am 20. Juni 2013

Um den Druck auf den Luxair-Verwaltungsrat, die Direktion und die Regierung zu erhöhen, organisierten die vertragschließenden Gewerkschaften eine Protestdemonstration am heutigen Donnerstag, den 20. Juni 2013, unmittelbar vor der Schlichtungsrunde im Streitfall der Erneuerung des Kollektivvertrags.

Der OGBL fordert:

– Die sofortige Wiedereinführung des Kollektivvertrags, der im Oktober 2012 einseitig von der Luxair-Direktion gekündigt wurde
– Das Einstellen jeglicher Erpressungsversuche anlässlich der Verhandlungen
– Die Wiederherstellung eines ehrlichen und konstruktiven Sozialdialogs

Solidarité avec les travailleurs de Luxair

La Fédération Européenne des Travailleurs des Transports (ETF), qui représente plus de 250.000 travailleurs à travers toute l’Europe, a été informée par son organisation membre OGBL du conflit pour les négociations collectives qui opposent les travailleurs et la direction de Luxair.
L’ETF tient à exprimer son entière solidarité avec le combat juste mené par les travailleurs et leurs organisations syndicales.
La manifestation qui sera organisée le 20 juin 2013 à Luxembourg devant le Ministère du Travail et de l’Emploi est le résultat de l’attitude peu constructive de la direction de Luxair qui dénonce la convention collective du travail en vigueur actuellement. Cette approche patronale visant à toucher les salaires et à flexibiliser au maximum le temps de travail est tout à fait inacceptable.
Les organisations syndicales luxembourgeoises, membres de l’ETF, exigent:

  • La réintégration de la convention collective dénoncée unilatéralement par la direction de Luxair en octobre 2012
  • La cessation de toute tentative de chantage dans les négociations
  • La remise en place d’un dialogue social constructif

L’ETF appuie pleinement les revendications syndicales et demande à la direction de Luxair d’établir rapidement un dialogue social de qualité afin de trouver des solutions solides et équilibrées.
L’ETF sera présente à la manifestation du 20 juin et dénoncera clairement l’attitude manipulatrice de la direction de Luxair.

Protestposten vor dem Arbeitsministerium am 20. Juni um 14:00 Uhr

Copyright LuxairGroupIm Streitfall um die Erneuerung der Luxair-Kollektivverträge, fand am 10. Juni 2013 eine erste Sitzung auf dem Nationalen Schlichtungsamt statt.

Die Luxair-Direktion hatte die Tarifverträge am 29. Oktober 2012 gekündigt. Gemäß den Bestimmungen des Arbeitsgesetzbuchs, bleiben beide Verträge weiterhin bis zum 1. Oktober 2013 in Kraft. Die Gewerkschaften schlugen vor, beide Verträge ohne zusätzliche Forderungen zu verlängern, was einer weiteren Null-Runde gleich gekommen wäre. Dies hätte das Aushandeln von Zusatzabkommen ermöglicht mit welchen auf die spezifische Lage bei der Luxair eingegangen wäre, ohne jedoch den sozialen Besitzstand grundsätzlich in Frage zu stellen. Die Direktion forderte Konzessionen seitens der Gewerkschaften, bevor sie überhaupt Bereitschaft zeigte, mit den Verhandlungen zu beginnen. Diese unkonstruktive Haltung war für die Gewerkschaften inakzeptabel, so dass sie beschlossen, das Nationale Schlichtungsamt einzuschalten.

In der Sitzung vom 10. Juni war es wiederum nicht möglich, eine Lösung zu finden. Die Gewerkschaften zeigten sich erneut bereit, die Kollektivverträge um sechs Monate zu verlängern, und dann in einem unbelasteten Klima, ohne Druck, den eigentlichen Verhandlungsprozess zu beginnen. Die Luxair-Direktion lehnte diesen Vorschlag ab. Die Beisitzenden des Patronats am Schlichtungsamt trugen maßgeblich zu dieser auf Konflikt ausgerichteten Vorgehensweise bei. Die Direktion machte schließlich einen Vorschlag, der zwei Varianten enthält:

a)       Die Kollektivverträge würden bis zum 31. Dezember 2013 verlängert, würden aber definitiv am 1. Januar 2014 auslaufen. Die Zeit bis zum 31. Dezember könnte genutzt werden, eine dauerhafte Einigung zu finden. Die Arbeitgeberseite war bereit, einen Experten mit der Ausarbeitung eines diesbezüglichen juristischen Konstrukts zu beauftragen. Diese Variante sieht keine neue Schlichtungsprozedur mehr vor.

b)       Die Kollektivverträge würden bis zum 31. März 2014 verlängert, unter der Bedingung, dass die Gewerkschaften einer Suspendierung der Gehältertabelle zustimmten, was einem Einfrieren der Löhne gleichkommen würde. Eine Dauer dieser Maßnahme wurde nicht genannt.

Für die Gewerkschaften sind beide Varianten nicht annehmbar.

Eine nächste Schlichtungsrunde findet am Donnerstag, den 20. Juni 2013 um 14h30 im Arbeitsministerium statt.

Die vertragsführenden Gewerkschaften haben das Gefühl, die Arbeitgeberseite sei nicht wirklich an einer Lösung interessiert. Um den Druck zu erhöhen, organisieren sie am gleichen Tag einen Protestposten ab 14:00 Uhr vor dem Arbeitsministerium, 26, rue Sainte-Zithe.

Mitgeteilt am 11. Juni 2013