Was treibt die Cargolux auf den Britischen Jungferninseln?

Diese und noch etliche andere Fragen stellten sich die OGBL-Personalvertreter der Luftfrachtgesellschaft im Zusammenhang mit der Gründung von vier Gesellschaften unter dem Namen GATS, davon zwei mit Sitz in Luxemburg und zwei in Form von Briefkastenfirmen mit Sitz im Steuerparadies der Britischen Jungferninseln.

Im Dezember 2010 wurde der gemischte Betriebsrat über eine mögliche Joint Venture mit der US-amerikanischen Fluggesellschaft Atlas Air informiert, deren Ziel es sein sollte, gemeinsam Ersatzstücke für die neuen Boeing 747-800 einzukaufen. Dann ist es ruhig um dieses Projekt geworden.

Im September 2011 stellten die Personalvertreter jedoch fest, dass hinter ihrem Rücken vier Gesellschaften gegründet wurden deren Satzungen bereits im Mai 2011 im Memorial veröffentlicht wurden. Der Wirkungsbereich dieser neu gegründeten Gesellschaften hatte zudem nichts mehr mit der ursprünglichen Idee zu tun. Als Tätigkeitsgebiet der vier neu gegründeten Gesellschaften gibt die Cargolux an, ein komplettes Wartungszentrum für Flugzeuge zu betreiben und selbst sogar Flugzeuge unter diesen Gesellschaften fliegen zu lassen.

 

Unterstützung von der Gewerbeinspektion

Für den OGBL stellt dies der erste Schritt zu einem großangelegten Outsourcing-Programm dar. Die Gesetzgebung über Mitbestimmung wurde auf flagrante Weise missachtet. Eine Anfrage für eine Dringlichkeitsunterredung mit der Direktion stieß auf taube Ohren, Nachhaltigkeits- und Infrastrukturminister Wiseler antwortete auf eine parlamentarische Antwort des Abgeordneten André Hoffmann, der gemischte Betriebsrat der Cargolux sei ordnungsgemäß informiert worden. Der OGBL sah dies jedoch ganz anders und musste letztendlich juristische Schritte einleiten.

In ihrem Beschluss vom 5. März 2012 kommt die Gewerbeinspektion zur Schlussfolgerung, die Mitbestimmungsgesetze seien nicht korrekt angewandt worden. Aufgrund mangelnder Informationen sei der gemischte Betriebsrat der Cargolux nicht in der Lage gewesen, ein Gutachten abzugeben. Die Gewerbeinspektion beschließt, den gemischten Betriebsrat erneut mit der Angelegenheit zu befassen.

Für den OGBL ist klar, dass das Cargolux-Projekt mit diesem Beschluss erstmals auf Eis gelegt ist und die Direktion nun endlich einen konkreten Informations- und Konsultationsprozess einleiten muss. Der OGBL fordert überdies eine völlige Überarbeitung der Satzungen der im September 2011 gegründeten Gesellschaften, andernfalls es nicht möglich sein wird, in diesem Fall einen Kompromiss zu erlangen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 8. März 2012

OGBL verlangt endlich Transparenz

Der OGBL zeigt sich entrüstet über die Enthüllungen in der Presse betreffend die künftige Gewichtung von Qatar Airways im Cargolux-Kapital.

Laut Presseberichten bestünde ein Geheimabkommen, das den Anteil von Qatar Airways im Kapital von Cargolux von derzeit 35% auf 49% erhöhen würde. Berücksichtigt man die künftige Beteiligung der katarischen Investmentbank Precision Capital am Kapital des Cargolux-Aktionärs Luxair, dann wird der Einfluss des Emirats Katar bei Cargolux letztendlich einem Gesamtanteil von 55% entsprechen.

Sollte dieses Szenario tatsächlich zutreffen, dann würde Luxemburg bald ein weiteres Flaggschiff seiner Wirtschaft für immer verlieren!

 

Kein zweites Mittal-Dossier!

Aufgrund der Aufdeckungen in der Presse zweifelt der OGBL stark an der Ehrlichkeit des Finanzministers, des Nachhaltigkeits- und Infrastrukturministers sowie des Wirtschaftsministers, aber auch an jener der Cargolux-Generaldirektion selbst. Keiner hat es für nötig befunden die Gewerkschaften und die Personalvertreter korrekt und vollständig zu informieren. Der OGBL verlangt endlich Aufschluss über die Gespräche, die die einzelnen Regierungsvertreter bei ihren zahlreichen Dienstreisen nach Doha geführt haben. Die gegenwärtig angewandte Salamitaktik ähnelt stark der Vorgehensweise im Mittal-Dossier und es ist zu befürchten, dass es der Luftfahrt ähnlich ergeht wie der Stahlindustrie. An der Cargolux, mit ihren 1.200 Beschäftigten, hängen auch die Luxair mit rund 2.500 Beschäftigten sowie weitere Akteure des Transport- und Logistiksektors.

Der OGBL appelliert an die Regierung, endlich mit offenen Karten zu spielen und sich an die Mitbestimmungsgesetze zu halten. Auf eine Anfrage des OGBL vom 20. Februar 2012 zu einer Dringlichkeitsunterredung mit Wirtschaftsminister Schneider und Nachhaltigkeits- und Infrastrukturminister Wiseler liegt bis heute keine Antwort vor.

 

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 5. März 2012

Gesetzgebung zur Mitbestimmung respektieren!

Gemäß mehreren rezenten Presseberichten steht die Cargolux erneut vor einer Kapitalerhöhung.
Der OGBL bedauert die Tatsache, dass er diese Informationen aus der Presse beziehen muss.
Die Gesetzgebung über die Mitbestimmung sieht vor die gemischten Betriebsräte im Vorfeld wichtiger ökonomischer oder finanzieller Beschlüsse zu informieren und zu konsultieren. Konkret bedeutet das die Einbeziehung der gemischten Betriebsräte von Cargolux und Luxair in den Entscheidungsprozess. Dies wurde aber bislang unterlassen.

Auswirkung auf Struktur?
Um den Direktionen von Luxair und Cargolux die Möglichkeit zu geben ihren Kurs zu korrigieren, beantragten die OGBL-Personalvertreter von Cargolux und Luxair heute das Einberufen einer außerordentlichen Sitzung der gemischten Betriebsräte der jeweiligen Unternehmen.
Der OGBL besteht darauf, über die Tragweite der möglicherweise bevorstehenden Kapitalerhöhung, sowie über deren Auswirkung auf die Struktur und den Personalbestand der Cargolux informiert werden.

Position Luxemburger Aktionäre stärken
Die eventuell bevorstehende Kapitalerhöhung darf nicht zur Folge haben, dass der Einfluss von Qatar Airways vergrößert wird. Im Gegenteil: sie soll genutzt werden, um die Position der Luxemburger Aktionäre zu stärken, oder gar den Luxemburger Staat wieder als Aktionär in dieses strategisch wichtige Unternehmen mit einzubeziehen.

Mitgeteilt vom Syndikat zivile Luftfahrt des OGBL
am 20. Februar 2012

Extension of Collective Work Agreement

Luxembourg, 25 January 2012. Cargolux Airlines International S.A and trade unions OGB-L and LCGB today announced that they have formally concluded and signed an extension agreement of the Collective Work Agreement (CWA).

The extension of the terms and conditions of the above CWA applies retroactively from 1 January, 2011 and expires on 31 December of the present year. In addition, the parties have signed a second agreement on measures that are required to support and strengthen a comprehensive company-wide action plan after a difficult year 2011 and in the face of challenging conditions in the air cargo markets.

It has been agreed to establish a Follow-up Committee that will monitor the situation of the company and meet on a regular basis in order to review and discuss additional measures to be implemented in the event of a further deterioration of the economic environment in 2012.

About Cargolux Airlines International

Cargolux, based in Luxembourg, is Europe’s largest all-cargo airline and launch customer for the new generation Boeing 747-8 freighter airplane. The Company operates a modern fleet of 2 Boeing 747-8 cargo aircraft and 13 Boeing 747-400 freighters. Its worldwide network covers 90 destinations, 60 of which are served on scheduled all-cargo flights. The Company has more than 85 offices in over 50 countries, and also offers an extensive trucking network to more than 180 destinations worldwide, as well as charter and aircraft maintenance services. Cargolux employs nearly 1,500 staff worldwide.

DAC verlängert Lizenzen der Fluglotsen nun doch

Copyright : Administration de la Navigation Aérienne

Eine Gewerkschaftsdelegation bestehend aus Vertretern von OGBL, CGFP und Personalvertretung der Flughafenverwaltung kam am Vormittag des 17. Januars zu einer Dringlichkeitssitzung mit Nachhaltigkeits- und Infrastrukturminister Claude Wiseler zusammen.

Hintergrund war ein Einschreibebrief des Direktors der Zivilluftfahrtbehörde DAC (Direction de l’Aviation civile) an alle Fluglotsen in welchem diese aufgefordert wurden, unverzüglich eine Auflistung der Anwesenheitsstunden am Arbeitsplatz für das gesamte Jahr 2011 und für die Zeit vom 1. bis zum 16. Januar 2012 einzureichen, andernfalls ihre Lizenzen nicht verlängert würden.

Dies hätte ein mögliches Lahmlegen der Aktivitäten im Tower mit sich gezogen, denn die Fluglotsenlizenzen waren nur bis zum 17. Januar 2012 gültig.

In letzter Sekunde konnte der Transportminister die Lage entschärfen. Die DAC, die bereits seit einer Woche im Besitz der angeforderten Unterlagen war, teilte dem Ministerium schriftlich mit, die Lizenzen der Fluglotsen lägen bereit und könnten im Laufe des 17. Januar an die Betroffenen ausgestellt werden.

Sowohl der OGBL als auch der Minister bedauerten, dass es überhaupt soweit kommen konnte. Der Minister sprach von einer „schwierigen Atmosphäre“ und kündigte an, diesen Fall im Rahmen einer eingehenden Analyse lückenlos aufzuklären.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 17. Januar 2012

Direktor der DAC droht Fluglotsen mit Nicht-Verlängerung der Lizenz

Der Streit zwischen dem Direktor der Zivilluftfahrtbehörde DAC (Direction de l’Aviation civile) und der Flughafenverwaltung ANA (Administration de la Navigation Aérienne) sowie dem Transportministerium spitzt sich zu.

Alle Fluglotsen erhielten heute einen Einschreibebrief in welchem der Direktor der DAC dieselben auffordert, ihm unverzüglich eine detaillierte Auflistung der Anwesenheitsstunden am Arbeitsplatz für das Jahr 2011 sowie für die Periode vom 1. bis 16. Januar 2012 zukommen zu lassen, andernfalls er deren Lizenzen nicht verlängern werde. Die Vorgehensweise des DAC-Direktors steht in flagrantem Widerspruch zur Abmachung, die noch am Freitag mit dem Transportministerium und der Direktion der ANA getroffen wurde, der zufolge die DAC längst im Besitz der angeforderten Unterlagen ist.

Sollte der Direktor der DAC seine Drohung wahrmachen, würde dies konkret bedeuten, dass die Aktivitäten am Tower auf Findel ab morgen, 24.00 Uhr, eingestellt werden müssten. Dies hätte zur Folge, dass ab morgen Mitternacht kein Flugzeug mehr auf Findel landen und starten könnte.

Der OGBL verurteilt die Vorgehensweise des Direktors der DAC aufs schärfste, sie schadet der gesamten Flughafenaktivität. Der OGBL verlangt endlich einen konstruktiven Dialog seitens des DAC-Direktors.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 16. Januar 2012