Erfolgreiche „Sitzung der letzten Chance“

Nachdem die OGBL-Mitglieder den Arbeitgebervorschlag sowohl für den Angestellten- als auch für den Arbeiterkollektivvertrag mehrheitlich abgelehnt hatten, beantragte der OGBL in Einvernehmen mit NGL-SNEP eine „Sitzung der letzten Chance“ bei der Direktion.

Ziel war es, ein verbessertes Angebot seitens der Luxair-Direktion zu erhalten und einen möglichen Arbeitskampf inmitten der Haupturlaubszeit zu verhindern.
Die vertragsschließenden Gewerkschaften und die Luxair-Direktion kamen am 25. Juli 2008 im Arbeitsministerium zusammen. Die Direktion verbesserte ihr Angebot wie folgt:

Arbeiterkollektivvertrag
Anheben der einmaligen Prämie auf € 1.285,-
Lineare Lohnanhebung von 2% für 2008
Lineare Lohnanhebung von 2% für 2009

Angestelltenkollektivvertrag
Anheben der einmaligen Prämie auf € 2.035,-
Lineare Lohnanhebung von 2% für 2008
Lineare Lohnanhebung von 2% für 2009

Auch wenn mit diesem neuen Angebot der Verlust der Kaufkraft der Luxair-Beschäftigten immer noch nicht völlig hergestellt werden konnte, zeigten sich OGBL und NGL-SNEP bereit, das neue Verhandlungsergebnis anzunehmen.

Der OGBL und der NGL-SNEP dankt allen Mitgliedern und Militanten für ihre Unterstützung.

Allein die Entschlossenheit und die Solidarität der Mitglieder haben dazu geführt, dass
überhaupt ein neues Angebot unterbreitet wurde.

Mitgeteilt am 25. Juli 2008
von OGBL – Syndikat Zivile Luftfahrt und von NGL-SNEP

Empfang des OGBL im Transportministerium

Auf Anfrage des OGBL kam eine Gewerkschaftsdelegation am 18. Juli 2008 mit dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates Frank Reimen und dem Generaldirektor von Lux-Airport, Fernand Brisbois, zusammen um sich den Fragen und Anliegen des OGBL und der Delegation zu stellen.
Eine Stunde wurde als zeitlicher Rahmen vom Ministerium festgesetzt, in der man sich auf die wesentlichsten Punkte beschränkte.

Personalmangel

Innerhalb eines Jahres haben ca. zehn Mitarbeiter der Firma gekündigt. Diese sind jedoch bislang nicht ersetzt worden. Dadurch ist es zu einer zusätzlichen Belastung des Stammpersonals gekommen, wobei unter anderem einige Artikel des seit März 2008 abgeschlossenen Kollektivvertrags nicht zum Tragen kommen. Die Direktion bestätigte die Richtigkeit der zahlreichen Kündigungen, vertrat jedoch den Standpunkt, dass dadurch die Funktionalität von Lux-Airport in keiner Weise beeinträchtigt werde.
Der Regierungsvertreter und der Generaldirektor erklärten die Dauer-, bzw. Überlastung des Personals mit den derzeit noch andauernden Baumassnahmen am neuen Flughafenterminal. In diesem Zusammenhang verwies Herr Fernand Brisbois auf die drastische Personalentwicklung bei Lux-Airport, wo im Januar 2007 37 Mitarbeiter beschäftigt waren, im Gegensatz zu derzeit 207 Beschäftigten. Im August 2008 werden dreizehn weitere Einstellungen erfolgen und es wird zu weiteren Neueinstellungen kommen, so Herr Brisbois. Zudem habe sich die Personalstrategie geändert. Festes Ziel sei jedoch, den Flughafen lediglich mit Lux-Airport Personal zu betreiben. Er betonte auch das erfolgreiche Beenden der Krise, in der sich der Site Findel 2007 befand und die vielen Schwankungen, denen der Flughafen an sich unterliege.

Outsourcing

Derzeit werden die Personaldefizite der Sicherheitsbereiche sowohl im Terminal als auch auf dem Flughafengelände von so genanntem Leihpersonal von Brinks und G4S ausgeglichen, was für das Stammpersonal eine zusätzliche Belastung in verschiedenen Bereichen zur Folge hat. Die Direktion sieht darin eine Notlösung, zeigte sich jedoch verwundert darüber, bislang noch keinerlei Kritik aus Personalreihen vernommen zu haben. Dies ließ beide Parteien zu der Überzeugung gelangen, dass die Kommunikation innerhalb des Betriebes nicht optimal funktioniere. Die Gründe konnten allerdings nicht herausgestellt werden. Nochmals versuchte Herr Brisbois die besondere Stresssituation, in der sich der Flughafen befinde, zu betonen und dass sich der daraus resultierende Druck auf alle Bereiche innerhalb des Betriebes gleichermaßen verteile. Der Tatsache, dass neue Formatteure mehr als dringend gebraucht werden, hatte er nichts entgegen zu bringen.
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Herr Frank Reimen, stellte das hohe Sicherheitsniveau der Sicherheitskontrollen im internationalen Vergleich heraus und setzte diese in direkten Zusammenhang mit der aktuellen Personalproblematik und der Inbetriebnahme des neuen Terminals. Zusammen mit der Polizei ist ein so genannter Aktionsplan erstellt worden und keinesfalls kommt es zur Schließung des Flughafens laut Art. 15. der europäischen Verordnung.
Ein Formationsplan wird diesbezüglich bis voraussichtlich Mitte, spätestens jedoch Ende September erstellt.

Mobbing/ Belästigung am Arbeitsplatz (Harcèlement moral)

Diese beiden überaus aktuellen und wichtigen Punkte werden in einer separaten Unterredung abgehandelt werden.
Klar und deutlich gab der Verwaltungsratsvorsitzende Frank Reimen zu verstehen, dass eine negative Arbeitsatmosphäre weder vom Minister noch vom Verwaltungsrat selbst akzeptiert werde und eventuelle Fehler auf direktem Wege zu sanktionieren seien.
Das Stichwort „Belästigung am Arbeitplatz“ (Harcèlement moral) darf keinesfalls als Vorwand benutzt werden, noch als Mittel zum Zweck vorgegeben werden. Eigendynamik darf nicht aufkommen.

Arbeitsbedingungen

Der OGBL sprach direkt die Thematik der Sauberkeit und Hygiene an und belegte anhand eines Beispiels das Nichtfunktionieren der Heizungen in den Containern. Ebenso musste die Direktion die Tatsache der verspäteten Lohnauszahlung zur Kenntnis nehmen sowie die der verzögerten Herausgabe der Arbeitspläne. Herr Brisbois versprach daran zu arbeiten. Er gab auch bekannt, dass ein System zur Arbeitszeiterfassung erworben wurde. Erstaunt war der Generaldirektor darüber, dass die Delegation immer noch kein Büro, und kein Brett zur Veröffentlichung bzw. Bekanntgabe wichtiger Informationen zur Verfügung habe. Er ist davon ausgegangen, dass diese Fragen längst geklärt seien. Er versprach, dies sofort umzusetzen.
Abschließend verwies der Regierungsberater und Verwaltungsratsvorsitzender Frank Reimen an den Sozialdialog und betonte nochmals die Bedeutung der Personaldelegation.

Mitgeteilt am 22. Juli 2008
vom OGBL Syndikat Zivile Luftfahrt

 

OGBL-Mitglieder lehnen Patronatsvorschlag mehrheitlich ab

Die OGBL-Mitglieder lehnen den Vorschlag, den die Luxair-Dirketion am 20. Juni 2008 beim Nationalen Schlichtungsamt machte, mehrheitlich ab.
Die Direktion hat eine lineare Lohnerhöhung von jeweils 2% für 2008 und 2009, sowie eine einmalige Prämie von 2000 € für 2007 vorgeschlagen.
Im Cargo Center ist die Ablehnung am höchsten. In anderen Abteilungen sind die Abstimmungsergebnisse ausgewogener (Luxair-Tours, Check-In, Verwaltung und Flight Operations). Die größte Zustimmung findet der Patronatsvorschlag beim Kabinenpersonal, was damit zu erklären ist, dass der OGBL tief greifende Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen in diesem Bereich verhindern und sich sogar mit seinen Forderungen nach punktuellen Verbesserungen durchsetzen konnte.
Im Cargo Center lehnen die Beschäftigten das letzte Arbeitgeberangebot mit überwältigender Mehrheit ab. Grund für diese Haltung dürften die Null-Runden der letzten vier Jahre sein (Ausnahme: 2006 – Lohnerhöhung von 0,25%), bei gleichzeitig steigenden Profiten im Cargobereich. Auch die fehlenden Job-Descriptions und der nicht vorhandene Karriereplan im Cargo Center tragen zur ablehnenden Haltung des Personals bei.
Die zuständige Tarifkommission des OGBL, tagend am 10. Juli 2008, wird sich aufgrund dieser Umfrage an die Luxair-Direktion wenden, um zu erreichen, dass die Verhandlungen möglicherweise doch noch zu einem positiven Abschluss geführt werden können.

Mitgeteilt am 10. Juli 2008
Vom OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt

 

Arbeiter und Beamte verlangen mehr Lohn

Rund 150 OGBL-Militanten folgten dem Aufruf der Gewerkschaft, sich am 21. Mai 2008 an einer Protestkundgebung vor dem Verwaltungsgebäude der Luxair zu beteiligen.
Gemeinsam prangerten Arbeiter und Beamten die Tarifpolitik der Luxair an und verlangten, für beide Kollektivverträge, die derzeit neu verhandelt werden, einen ernsthaften Vorschlag seitens der Direktion. Die Luxair-Direktion schlug eine Lohnerhöhung von 1,25% pro Vertragsjahr vor, ein Vorschlag der für die vertragsschließenden Gewerkschaften inakzeptabel ist.

Nur Krümel für die Beschäftigten

In seiner Ansprache vor den Demonstranten erneuerte OGBL-Zentralsekretär Hubert Hollerich die Forderung der Gewerkschaften nach einer Lohnerhöhung von 3 Prozent pro Vertragsjahr. Das aktuelle Angebot der Direktion stehe in keinem Verhältnis zu den Rekordergebnissen, die die Luxair im Laufe des vergangenen Jahres eingefahren habe, so Hollerich, der außerdem hervorhob, das Personal habe seinen Beitrag im Rahmen der Umstrukturierung geleistet, indem es die letzten 3 Jahre Null-Runden akzeptiert habe. Es sei von Direktionsseite aus stets vom Einfrieren der Löhne gesprochen worden. Nun gelte es dieselben wieder aufzutauen. Das Personal werde sich diesmal jedenfalls nur mit Krümeln zufrieden geben.
Nicht einverstanden zeigte sich Hollerich mit der Einstellung der Luxair-Direktion in Bezug auf die neue „Aérogare“, die in den Augen der Luxair als negativer Punkt zu werten sei und nun als Vorwand nütze, die Lohnaufbesserung möglichst gering zu halten. Die neue „Aérogare“ biete mehr Komfort, mehr Qualität und einen besseren Service und werde mit Sicherheit einen positiven Effekt auf die Aktivitäten der Luxair haben. Als schlechten Stil bezeichnete Hubert Hollerich die Strategie der Luxair-Direktion, die zugestanden 1,25 Prozent nur zu gewähren, falls die Gewerkschaften im Gegenzug bereit seien, Verschlechterungen beim Flugpersonal zu akzeptieren.

OGBL bei Transportminister

Am 22. Mai 2008 findet eine weitere Schlichtungsrunde im Beamtenkollektivvertrag statt.
Am 23. Mai 2008 wird eine Delegation des OGBL im Transportministerium empfangen um über die gegenwärtige Politik der Luxair zu diskutieren.

Mitgeteilt vom OGBL am 21. Mai 2008
vom Syndikat Zivile Luftfahrt

Kollektivvertrag unterzeichnet

Unter dem Impuls des OGBL konnten die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 180 Beschäftigten der Flughafenbetreiberfirma Lux-Airport erfolgreich abgeschlossen werden.
Der christliche Gewerkschaftsbund desolidarisierte sich Anfang März 2008 vom gemeinsamen Forderungskatalog der Verhandlungskommission und bekam deswegen, am 12. März 2008, bei vorgezogenen Betriebsausschusswahlen die Quittung vom Personal. Der OGBL gewann die Wahlen souverän mit 4 zu 1 Mandaten. Der erste Kollektivvertrag für Lux-Airport wurde 8. Mai 2008 unterzeichnet und beinhaltet folgende Hauptpunkte:

  • Vertragsdauer 3 Jahre, rückwirkend auf den 1. Januar 2007
  • Monatsreferenzperiode zur Berechnung der Arbeitszeit
  • 28 Urlaubstage
  • Einführung von Sozialurlaub
  • Lohnzuschlag für Nachtarbeit: 22 %
  • Chèques-repas im Wert von 7,70€ pro Chèque, wovon 4,90€ zu Lasten des Arbeitgebers sind
  • Einführung eines 13. Monatsgehalts
  • Einsetzen einer Gehältertabelle von 25 Dienstjahren mit einer jährlichen linearen Lohnsteigerung von 1,5%
  • Einführung einer „Prime de risque“ für die Sicherheitsagenten in Höhe von 4€ pro gearbeiteter Schicht
  • Finanzierung von Impfungen und der Flughafenzugangskarte durch den Arbeitgeber
  • Einsetzen eines Regelwerks um sexuelle Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz vorzubeugen

Die Sozialpartner einigten sich weiterhin darauf, Modelle zur Einführung einer Zusatzversicherung im Falle von Invalidität oder Todesfall am Arbeitsplatz abzusichern. Außerdem sollen bis Ende 2008 „Job Descriptions“ für sämtliche Posten sowie einen Karriereplan vorliegen.
Der OGBL ist überzeugt, dass mit der Unterzeichnung des Kollektivvertrags der Inbetriebnahme der neuen „Aérogare“ nun, vom sozialen Standpunkt aus betrachtet, nichts mehr im Wege steht.

Mitgeteilt am 10. Mai 2008
vom OGBL Syndikat Zivile Luftfahrt

Schlichtungsprozedur erfolgreich abgeschlossen

Die Gewerkschaften OGBL und LCGB mussten das Nationale Schlichtungsamt befassen, da keine Einigung bei der Verhandlung eines ersten Kollektivvertrags für die rund 180 Beschäftigten der Flughafenbetreiberfirma Lux-Airport gefunden werden konnte.
Anlässlich der zweiten Schlichtungsrunde am Freitag, den 14. März 2008, konnten sämtliche Streitpunkte beseitigt werden. Gewerkschaften und Direktion einigten sich darauf, einen Kollektivvertrag abzuschließen, der nachfolgende Punkte zwingend berücksichtigen wird:

  1. Einführung einer Gehältertabelle, bestehend aus 25 Gehaltsstufen, und einer linearen Lohnerhöhung von 1,5 Prozent pro Gehaltsstufe;
  2. Auszahlung einer Gefahrenzulage von 4 € pro gearbeiteter Schicht zugunsten der Sicherheitsagenten im Flughafenterminal und auf den Kontrollpunkten rund um das Flughafengelände;
  3. Einführung von 220 „chèques-repas“ pro Jahr für das gesamte Personal von Lux-Airport;
  4. das aktuelle Pausensystem wird beibehalten, d.h. 1/2 Stunde Pause, davon 15 Minuten bezahlt, für die Sicherheitsagenten im Flughafenterminal und eine „pause veillante“ für die Beschäftigten auf den Kontrollpunkten rund um das Flughafengelände;
  5. die Arbeitszeitorganisation und die Berechnung der eventuell anfallenden Überstunden geschieht auf der Basis einer monatlichen Referenzperiode;
  6. die Direktion verzichtet auf die Einführung der von ihr geforderten, jedoch von den Gewerkschaften abgelehnten „Prime d’évaluation“, eine Art Leistungsprämie;
  7. der zu unterzeichnende Kollektivvertrag tritt rückwirkend auf den 1. Januar 2007 in Kraft, mit Ausnahme der Urlaubsregelung, der Nachtarbeitszuschläge, der „chèque-repas“ und der Gefahrenzulage.

Im Laufe der Verhandlungen haben die Vertragsparteien bereits eine Einigung in Bezug auf die Probezeit, die Urlaubsregelung, den Treueurlaub, die Zuschläge für Nacht-, Feiertags- und Sonntagsarbeit sowie für Überstunden und 13. Monatsgehalt
gefunden.

Mitgeteilt von OGBL und LCGB
am 17. März 2008