OGBL fordert Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung, um 55 Entlassungen bei Goodyear zu verhindern

Am 6. September 2023 kündigte die Direktion von Goodyear Luxemburg den Abbau von 55 Arbeitsplätzen an. Dabei handelt es sich ausschließlich um Verwaltungsposten. In der gleichen Sitzung kündigte die Geschäftsleitung an, die Gewerkschaften in den nächsten Tagen zu einem Gespräch einzuladen. Laut der Direktion liegen alle Optionen auf dem Tisch.

Für den OGBL ist klar, dass die Situation die Einführung eines Plans zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (PME) erfordert.

Angesichts der Tatsache, dass die Direktion ausdrücklich ihren Willen zu einem baldigen Treffen mit den Gewerkschaften bekundet hat, ist der OGBL erstaunt, dass eine andere Gewerkschaft öffentlich behauptet, selbst um eine dringende Unterredung” mit der Direktion gebeten zu haben. Noch gravierender ist, dass diese Gewerkschaft in ihrer Mitteilung impliziert, dass die 3.500 Arbeitsplätze bei Goodyear Luxemburg gefährdet seien, was in keiner Weise der Fall ist.

Der OGBL wird selbstverständlich alles in seiner Macht stehende tun, um Entlassungen zu vermeiden, insbesondere durch die Einführung eines PME. Der OGBL erwartet, dass die Verhandlungen über einen PME so schnell wie möglich aufgenommen werden.

Mitgeteilt vom Syndikat Chemie des OGBL,
den 6. September 2023

Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung bei Tarkett GDL

Der OGBL, die Mehrheitsgewerkschaft im Unternehmen, und der LCGB haben sich mit der Direktion von Tarkett GDL auf einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (plan de maintien dans l’emploi – PME) geeinigt.

Das auf Bodenbeläge spezialisierte Unternehmen, das an seinem Standort in Clervaux rund 500 Arbeitnehmer*innen beschäftigt, kämpft derzeit mit konjunkturellen Schwierigkeiten und den Folgen der Covid-Krise. Der mit dem OGBL und dem LCGB unterzeichnete Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung hat zum Ziel, die Arbeitsplätze zu sichern, die Kompetenzen möglichst vieler Arbeitnehmer*innen zu erhalten und Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen bei Tarkett GDL zu vermeiden.

Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von 8 Monaten, d.h. vom 1. September 2023 bis zum 30. April 2024.

Die wichtigsten Elemente dieses PME sind

  • Anpassungsvorruhestand (préretraite-ajustement) und Altersteilzeit (préretraite progressive)
  • freiwillige Abgänge
  • vorübergehende Änderung des Arbeitsorganisationsplans (POT) für die Beschichtungsanlage.

Mit diesen Maßnahmen sollen Entlassungen vermieden und die Zukunft des Standorts Clervaux gesichert werden.

Das von den Sozialpartnern ausgehandelte Abkommen muss noch den zuständigen Instanzen zur Zustimmung vorgelegt werden.

Mitgeteilt von OGBL und LCGB
am 4. August 2023

Die Beschäftigten von No-Nail Boxes haben einen neuen Kollektivvertrag

Der OGBL und die Direktion von No-Nail Boxes (NNB) haben am 24. Juli 2023 einen neuen Kollektivvertrag für die rund 100 Beschäftigten am Standort Wiltz unterzeichnet. NNB ist ein Unternehmen, das auf die Herstellung von Faltkisten für die Industrie spezialisiert ist.

Die Verhandlungen zwischen der Direktion und dem OGBL, der mit drei von drei effektiven Delegierten im Unternehmen vertreten ist, verliefen in einem konstruktiven Klima und führten zu einem für alle Beschäftigten positiven Ergebnis. Der neue Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren. Er tritt rückwirkend zum 1. Juli 2023 in Kraft und läuft bis zum 30. Juni 2026. Der Vertrag beinhaltet folgende Verbesserungen:

Erschwerniszulagen und Nachmittagsschichten

  • Vom 1. Juli 2023 bis zum 31. Dezember 2025 erhalten Beschäftigte, die an fünf aufeinanderfolgenden Tagen ununterbrochen zwischen 14.00 und 22.00 Uhr Touren fahren, einen Zuschlag von 50 Euro pro Woche.
  • Vom 1. Januar 2026 bis zum 30. Juni 2026 erhalten Arbeitnehmer, die an fünf aufeinander folgenden Tagen ununterbrochen zwischen 14.00 Uhr und 22.00 Uhr fahren, eine wöchentliche Zulage von 80 Euro.

Anwesenheitsprämie

  • Ab dem 1. Juli 2024 erhält jeder Arbeitnehmer, der einen Arbeitsvertrag mit einer No-Nail-Box hat und in dem betreffenden Monat nicht abwesend war, eine monatliche Anwesenheitsprämie von 150 Euro.
  • Ab dem 1. Juli 2026 erhält jeder Arbeitnehmer mit einem No-Nail-Boxes-Arbeitsvertrag, der in dem betreffenden Monat keine Fehlzeiten nachweisen kann, eine monatliche Anwesenheitsprämie von 170 Euro.

Dienstalterszulage

  • Einführung neuer Dienstaltersstufen in die Gehaltstabelle, um den Beschäftigten mehr Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten – die maximale Dienstaltersstufe beträgt nun 27 Dienstjahre.

13. Monatsgehalt

  • Ab dem 1. Januar 2025 erhalten Beschäftigte mit 10 Dienstjahren und weniger als 10 Fehltagen ein 13. Monatsgehalt in Höhe von 115 % des Grundgehalts im Dezember des Vorjahres.

Alle anderen Errungenschaften bleiben im neuen Kollektivvertrag erhalten.

Mitgeteilt vom Syndikat Chemie des OGBL,
den 25. Juli 2023

Neuer Kollektivvertrag bei Dupont de Nemours sieht Gehaltsverbesserungen vor

OGBL und LCGB konnten sich zusammen mit der Geschäftsführung von Dupont de Nemours auf einen neuen für 3 Jahre, vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025, gültigen Kollektivvertrag für den Standort Luxemburg einigen.

Der neue Kollektivvertrag für die etwas mehr als 840 Mitarbeiter sieht folgendes Gesamtpaket vor:

Einmalzahlungen:

  • Auszahlung einer einmaligen Prämie an Rollenkonzept Mitarbeiter von jeweils 500 € im März 2023 (bereits erfolgt);
  • Auszahlung einer einmaligen Prämie an Rollenkonzept und Single Role Mitarbeiter von jeweils 750 € im März 2024;
  • Auszahlung einer einmaligen Prämie an Rollenkonzept und Single Role Mitarbeiter von jeweils 750 € im März 2025.

Unter Vorbehalt der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen erfolgt die Auszahlung in Form einer Gewinnbeteiligungsprämie („prime participative“), dies bedeutet, dass 50% der Prämie steuerfrei ist, gemäß Art. 115 Nummer13a L.I.R.

Merit Durchschnittserhöhungen:

Vereinbarung einer jährlichen Merit Durchschnittserhöhung von 1,2 % für Single Role Mitarbeiter für die Jahre 2023 (bereits erfolgt), 2024 und 2025. Die Anpassung erfolgt jeweils im Monat März.

Erhöhung des Urlaubsgeldes:

Das Urlaubsgeld wird wie folgt angepasst und jeweils im Mai ausbezahlt:

altes Urlaubsgeld neues Urlaubsgeld ab 2024
bis 5 Jahre Betriebszugehörigkeit 448 € 600 €
bis 10 Jahre Betriebszugehörigkeit 510 € 650 €
bis 15 Jahre Betriebszugehörigkeit 571 € 700 €
bis 20 Jahre Betriebszugehörigkeit 633 € 750 €
bis 25 Jahre Betriebszugehörigkeit 757 € 850 €
bis 30 Jahre Betriebszugehörigkeit 881 € 950 €
ab 30 Jahre Betriebszugehörigkeit 1.005 € 1.005 €

 

Umwandlung der üblichen Feiertage für Schichtmitarbeiter:

Die üblichen Feiertage Fastnachtsmontag, Braderie-Montag in Luxemburg-Stadt, und 4 Stunden an Allerseelen, die derzeit noch für Mitarbeiter im Schichtdienst bestanden, werden umgewandelt und mit 4 zusätzlichen Urlaubstagen ausgeglichen.

Die Urlaubstage für Mitarbeiter im Schichtdienst belaufen sich demnach ab dem 1. Januar 2024 auf:

0-4 Dienstjahre:     36,5 Tage

5-8 Dienstjahre:     37,5 Tage

9-12 Dienstjahre:    38,5 Tage

13-16 Dienstjahre: 39,5 Tage

ab 17 Dienstjahre: 40,5 Tage

  • Erhöhung des Zuschlags für zeitweilige Versetzungen auf Tag von 25,5% auf 26 %
  • Diverse Textvereinfachungen und Aktualisierungen der Texte mit den neuen Bestimmungen im Kollektivvertrag

Mitgeteilt am 12. Juni 2023

Die europäische Industrie-Gewerkschaftsfamilie traf sich in Thessaloniki

Die Zwischenkonferenz von IndustriAll Europe fand am 31. Mai und 1. Juni in Thessaloniki, Griechenland, unter dem Motto “Power in a Union! – Macht in einer Gewerkschaft! Es war das erste große europäische Treffen von Gewerkschaftsaktivisten der Mitgliedsorganisationen von IndustriAll Europe seit der Pandemie.

Fast 500 Gewerkschaftsdelegierte von Industriegewerkschaften aus 34 Ländern nahmen daran teil. Der OGBL war als einzige luxemburgische Gewerkschaft durch Stefano Araujo, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands, und Patrick Freichel, Zentralsekretär des Syndikats Metallverarbeitende Industrie, vertreten.

Die Konferenz bot den anwesenden Delegierten die Gelegenheit, auf zwei Jahre europäische Gewerkschaftsarbeit seit dem Online-Kongress 2021 zurückzublicken und die strategischen Prioritäten bis zum nächsten Kongress 2025 zu diskutieren:

  • Für starke und zukunftsfähige Industriearbeitsplätze in Europa
  • Für gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen
  • Für Solidarität und Frieden in Europa

Starke Gewerkschaften sind die Basis, um die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu vertreten und ihnen Gehör zu verschaffen. Ihre Beteiligung an der Gestaltung der Industriepolitik ist unerlässlich, um hochwertige Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen, umzugestalten und zu erhalten. Vor dem Hintergrund des ökologischen und digitalen Wandels bleiben der Kampf für menschenwürdige Arbeit für alle, der Kampf gegen prekäre Arbeit in den europäischen Industriesektoren und die Gewährleistung gesunder und sicherer Arbeitsplätze die Prioritäten der anwesenden Gewerkschaftsorganisationen!

Erneuerung des Kollektivvertrags bei Kronospan

Der OGBL, die Mehrheitsgewerkschaft im Betrieb, und der LCGB haben am 4. Mai 2023 mit der Direktion von Kronospan die Erneuerung des Kollektivvertrags unterzeichnet, der für die rund 350 Beschäftigten des auf Holzverarbeitung spezialisierten Unternehmens gilt.

Der neue Kollektivvertrag gilt für eine Dauer von zwei Jahren, d.h. vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2024, und beinhaltet die folgenden Verbesserungen:

  • die Einführung einer zusätzlichen Prämie für die Laufzeit des Tarifvertrags in Höhe von 1.800 Euro für alle Beschäftigten: Diese Prämie wird in vier Tranchen zu je 450 Euro ausgezahlt (Juni 2023, Dezember 2023, Juni 2024, Dezember 2024).
  • eine Erhöhung der Anwesenheitsprämie von 2.500 auf 3.000 Euro.
  • Einführung einer Zulage bei Eintritt in den Ruhestand: 3.500 Euro brutto bei einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 20 Jahren, 2.000 Euro brutto bei einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 15 Jahren, 1.000 Euro brutto bei einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 10 Jahren.
  • Die die Einführung einer Dienstalterszulage: 250 Euro für eine Dienstzeit von 5 Jahren, 500 Euro für eine Dienstzeit von 10 Jahren, 750 Euro für eine Dienstzeit von 15 Jahren, 1000 Euro für eine Dienstzeit von 20 Jahren, 1.500 Euro für eine Dienstzeit von 25 Jahren, 2.000 Euro für eine Dienstzeit von 30 Jahren.
  • Aufwertung bestimmter Gehaltsstufen in der Lohntabelle, was zu einer Lohnerhöhung für die betroffenen Beschäftigten führt.

Mitgeteilt vom Syndikat Chemie des OGBL,
am 5. Mai 2023