Das Warten geht weiter

An diesem Mittwochvormittag haben sich die Gewerkschaften OGBL und LCGB in der CLC (Confédération Luxembourgeoise du Commerce) erneut mit der Geschäftsführung von Schlecker Luxemburg getroffen. Im Laufe dieser Sitzung wurde über die rezenten Pressemitteilungen rund um das Fortschreiten des Insolvenzverfahrens von Schlecker diskutiert.

Fakt ist, dass die Verhandlungen für die Übernahme von Schlecker Österreich und der zum Schlecker-Konzern gehöhrenden IhrPlatz-Märkte (490 Märkte) weiterhin laufen. Dies ist umso wichtiger für den Standort Luxemburg, da die hiesigen Schlecker-Märkte bekanntlich zu Schlecker Österreich gehören, während die Warenlieferung über die Logistikstrukturen von IhrPlatz in Deutschland laufen.

Solange die Verhandlungen in Deutschland und Österreich nicht abgeschlossen sind, besteht in den nächsten Wochen auch weiterhin keine Gefahr für die Belieferung in Luxemburg.

Schlecker Luxemburg schreibt auch diesen Monat Juni weiterhin schwarze Zahlen und dies trotz einiger aktueller Engpässe bei der Warenlieferung.

Die Gewerkschaften OGBL und LCGB und die Geschäftsführung von Schlecker Luxemburg haben vereinbart, sich Anfang Juli erneut in der CLC zu treffen, um Bilanz über die Verhandlungen in Deutschland und Österreich zu ziehen.

Mitgeteilt von Schlecker Luxemburg, OGBL und LCGB
am 20. Juni 2012

Der aktuelle Stand der Dinge

An diesem Freitagvormittag haben sich die Gewerkschaften LCGB und OGBL in der CLC (Confédération Luxembourgeoise du Commerce) mit der Geschäftsführung von Schlecker Luxemburg getroffen. Im Laufe dieser Sitzung konnten die Mitteilungen vom letzten Mittwoch bestätigt werden. Die zum Schlecker-Konzern gehöhrenden IhrPlatz-Märkte (490 Märkte) und XL-Märkte (347 Märkte) und deren Logistikstrukturen sollen weiterhin bestehen bleiben und diesbezügliche Verhandlungen schreiten voran. Die Schlecker-Märkte in Luxemburg werden momentan über diese Logistikstrukturen mit Waren beliefert und diese Warenlieferungen könnten somit auch in Zukunft problemlos weiterlaufen.

In einer zweiten Phase müsste geklärt werden, wie es mit Schlecker Österreich, der Muttergesellschaft der luxemburgischen Niederlassung, weitergeht.

Schlecker Luxemburg hat das ganze Jahr 2012 über schwarze Zahlen geschrieben und die Umsätze sind weiterhin stabil. Solange die Verhandlungen in Deutschland und Österreich nicht abgeschlossen sind, besteht weder die Gefahr eines Einbruchs der Warenlieferungen oder eines Nichtausbezahlens der Löhne in Luxemburg. Partielle Lieferprobleme können aber zurzeit durch die außergewöhnlichen Umstände auftreten.

Die Gewerkschaften LCGB und OGBL und die Geschäftsführung von Schlecker Luxemburg haben vereinbart, dass sie sich weiterhin gegenseitig über die neuesten Entwicklungen informieren werden.

Mitgeteilt von Schlecker Luxemburg, LCGB und OGBL am 8. Juni 2012

Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen als Modernität verkauft

Die Handelskonföderation CLC tut sich offensichtlich schwer mit Gesetzen und deren Einhaltung. In ihrem Bericht „Le commerce luxembourgeois à l’horizon 2020“ fordert sie nun schon wieder die Abschaffung des Ladenschlussgesetzes sowie die generelle Öffnung der Geschäfte während 8 Stunden an allen Sonntagen (Seite 38). Was die CLC eigentlich in Wirklichkeit will, ist den Dschungelkapitalismus in Luxemburg einführen, nach amerikanischem Modell, ohne jeglichen Schutz für die Arbeitnehmer.

Im Handel werden mit die niedrigsten Löhne auf dem luxemburgischen Arbeitsmarkt gezahlt, die große Mehrheit der Beschäftigten verdient den Mindestlohn und arbeitet unter schwierigen Bedingungen. Und trotzdem verlangt die CLC noch weitere Verschlechterungen für die Beschäftigten. So führt sie auf Seite 27 ihres Berichts unter den Bereichen, die zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Attraktivität des Luxemburger Handels beitragen, an erster Stelle den sozialen Bereich an. Darunter versteht sie u.a. die Kosten, sprich Löhne sowie die Flexibilität der Arbeitszeiten. Sie will also, dass die Beschäftigten noch mehr und unregelmäßiger arbeiten ohne irgendeine zusätzliche Entlohnung oder Kompensation in Form von zusätzlichem Urlaub. Im Gegenteil, die CLC scheint der Meinung zu sein, dass die Löhne sowieso schon zu hoch sind und dass die Beschäftigten im Luxemburger Handel ein zu gutes Leben haben.

Es werden Äpfel mit Birnen verglichen

In diesem Zusammenhang werden Argumente ins Feld geführt, die völlig unberechtigt sind. Die Beschäftigten des Handels werden mit Busfahrern und dem Pflegepersonal in Krankenhäusern verglichen, in manchen Fällen sogar mit Polizeibeamten, die auch Tag und Nacht zur Verfügung stehen müssten. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Erstens kann man sich nicht auswählen, wann man krank wird oder wann man auf der Straße überfallen wird. Der öffentliche Transport muss auch Tag und Nacht funktionieren. Und zweitens haben die Beschäftigten in diesen Berufssparten viel höhere Löhne sowie kollektivvertraglich festgelegte Arbeitsbedingungen. Was für die ganz große Mehrheit der Beschäftigten im Handel nicht der Fall ist. In der Regel ist niemand gezwungen seine Einkäufe an Sonntagen zu tätigen!

OGBL und LCGB sind skandalisiert

OGBL und LCGB sind skandalisiert über diese provokativen und völlig unzeitgemäßen Forderungen. Einerseits bemängelt die CLC den Rückgang der Kaufkraft in Luxemburg, ist aber für die Abschaffung des Index und für die Austeritätspolitik der Regierung, die den Unternehmerverbänden noch nicht weit genug geht und die Kaufkraft noch weiter reduzieren wird. Andererseits, ist die CLC der Meinung, dass längere Öffnungszeiten mehr Umsatz bringen. Sie will also dazu beitragen, dass sich die Menschen und Familien weiter verschulden, da ja ohne Verbesserung der Kaufkraft der zusätzliche Konsum nur vom Kredit getrieben werden kann. Die Auswirkungen dieses auf Verschuldung basierenden Konsummodells, das die Welt von den USA geerbt hat und das heute in vielen Ländern an sein Limit stößt, müsste uns doch allen eine Lehre sein. Modern ist nicht dieses Modell noch weiter zu unterstützen, sondern es einzudämmen!

In der Stadt Luxemburg scheinen aber die unzeitgemäßen Forderungen der CLC auf offene Ohren gestoßen zu sein, da Bürgermeister Bettel bereits gestern ankündigte den Geschäften der Hauptstadt die Möglichkeit geben zu wollen, an jedem dritten Sonntag zu öffnen. Auch die Mittelstandsministerin Hetto-Gaasch schaltete sich bereits ein. Sie begrüßt den Vorschlag Bettels und kündigte an, ihn zu unterstützen. Und wieder einmal fallen diese Politiker als Handlanger der Geschäftswelt auf. Und wieder einmal vergessen sie den Sozialdialog und die Einbeziehung der Gewerkschaften in diese Diskussion. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten sowie die Frage darüber, wie diese an Sonntagen zu ihrem Arbeitsplatz kommen sollen, mit einem reduzierten Angebot des öffentlichen Transports, scheint ihnen egal zu sein. Auch darüber sind OGBL und LCGB skandalisiert.

Mitgeteilt von OGBL und LCGB
am 24. Mai 2012

Standort Luxemburg sicher, Kollektivvertrag in Aussicht

Nachdem im Januar 2012 bekannt wurde, dass die Firma Schlecker in Deutschland Insolvenz anmelden wird, fand am 3. Februar 2012 auf Anfrage der Gewerkschaften eine Unterredung zwischen der Geschäftsleitung von Schlecker Luxemburg, der CLC (Confédération Luxembourgeoise du Commerce) und den Gewerkschaften OGBL und LCGB statt. Es wurde u.a. zu diesem Zeitpunkt vereinbart, die weitere Entwicklung von Schlecker Luxemburg in den kommenden Monaten zusammen zu verfolgen.

An diesem Freitag, den 23. März 2012 fand ein zweites Treffen statt. Es wurde hier zunächst über die allgemeine Situation von Schlecker und anschließend über die Zukunft des Standorts Luxemburg gesprochen.

Folgende Aussagen der Geschäftsführung von Schlecker Luxemburg wurden den Gewerkschaften OGBL und LCGB auf deren Anfrage gemacht:

1. Es sind keine Schließungen in Luxemburg geplant.
2. Für das 2. Halbjahr 2012 ist sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Expansion des Standortes Luxemburg geplant.
3. Es wird keine Preiserhöhungen in Luxemburg geben.
4. Die Belieferung der Luxemburger Schlecker-Märkte mit Waren ist abgesichert.

Die Geschäftsleitung informierte die Gewerkschaften darüber, dass bis dato circa 2.200 Filialen in Deutschland geschlossen wurden. Im Rahmen der Konsolidierung des Unternehmens seien aber keine weiteren Schließungen mehr in Deutschland geplant.

Abschließend signalisierte die Geschäftsleitung deutlich Ihre Bereitschaft Verhandlungen über einen Kollektivvertrag für Schlecker Luxemburg aufzunehmen. Ein erster Austausch ist bereits für Juli 2012 geplant.

Mitgeteilt von OGBL und LCGB am 23. Februar 2012

Convention collective «Auchan» signée

Les syndicats OGBL, majoritaire, et LCGB viennent de signer aujourd’hui avec la direction de l’entreprise Auchan Luxembourg S.A. le renouvellement de la convention collective de travail pour les salariés de cette société.

Après de longues et épuisantes négociations, les parties ont abouti à l’accord suivant:

La durée de la convention
La convention collective signée le 16 février 2012 a une durée de trois ans, pour la période allant du 1er janvier 2012 au 31 décembre 2014.
Une clause dite de «garantie» prévoit que les deux parties reviennent à la discussion sur la valorisation des grilles de salaire en cas de nouvelle adaptation du salaire social minimum en janvier 2013.

La prime annuelle fixe
La prime annuelle fixe est augmentée de 1%, revenant ainsi à 3% du salaire annuel total brut du salarié augmenté de la prime d’assiduité (la prime d’assiduité de 92,87 euros est mensuelle, indexée et nonproratisée pour les salariés à temps partiel au-dessus de 16 heures/semaine). Cette prime est versée au mois de février.

Mesures introduites en 2011
Les parties reconnaissent que les mesures mises en oeuvre au cours de l’année 2011 clôturent la période de négociation entre 2009 et 2011. Ces mesures sont intégrées dans la nouvelle convention, à savoir:

  • l’augmentation de 1,9% de la grille de salaire du personnel dit «occupant» en janvier 2011;
  • la majoration des heures travaillées le samedi de 18h00 à 20h00, dont la première heure est majorée de 15% et la deuxième heure de 30%. Cette majoration est payée rétroactivement à partir de juillet 2010 et couvrira seulement la période de validité de la dérogation ministérielle.

Changement du système d’évaluation des salariés
L’évaluation des salariés jusqu’à aujourd’hui semestrielle devient annuelle, la prime liée au résultat de l’entretien individuel de bilan étant doublée afin que le salarié bénéficie du même niveau d’enjeux de prime que lorsqu’il était soumis à deux entretiens par année.

Communiqué par le Syndicat Commerce de l’OGBL
le 16 février 2012

Echange de vues entre l’OGBL et le ministre du Travail Nicolas Schmit

Une délégation du Syndicat Commerce de l’OGBL, conduite par André Sowa, et Nicolas Schmit, ministre du Travail et de l’Emploi, se sont récemment rencontrés pour un échange de vues sur la question d’une majoration de l’heure de travail prestée les samedis soirs et les veilles de certains jours fériés entre 18h00 et 19h00.

Les deux parties ont pris acte de l’échec des négociations entre partenaires sociaux sur cette question et du fait que la ministre des Classes moyennes, Françoise Hetto-Gaasch, soumettra prochainement au gouvernement en conseil, un projet de loi visant à fixer l’heure de fermeture des magasins les samedis soirs et les veilles de certains jours fériés à 19h00. Actuellement, l’heure de fermeture des jours en question est fixée par la loi en vigueur à 18h00, mais elle est prolongée jusqu’à 20h00 par une dérogation ministérielle qui arrive à échéance le 30 juin 2012.

L’OGBL revendique soit de ne pas modifier la loi et de respecter de manière stricte l’heure de fermeture légale de 18h00 les jours en question, soit de prévoir une majoration de 50% pour l’heure de travail prestée entre 18h00 et 19h00. L’échange de vues portait sur la faisabilité d’inscrire une telle majoration dans la loi réglant la fermeture des magasins voire dans le Code du travail.

Le ministre Nicolas Schmit a pris bonne note des doléances de l’OGBL. Il est conscient du fait que les conditions de travail sont particulièrement difficiles dans le secteur du commerce et que la majorité des salariés ne bénéficient pas d’une convention collective de travail.

Il se mettra en rapport avec la ministre des Classes moyennes en vue d’analyser la faisabilité d’une telle compensation pour l’heure de travail entre 18h00 et 19h00 les samedis et les veilles de certains jours fériés dans le secteur du commerce.

Communiqué par le Syndicat Commerce de l’OGBL
le 7 février 2012