Ein Gesetz gegen die Uberisierung, und zwar schnell!

Seit der Gesundheitskrise haben sich in Luxemburg Lieferplattformen etabliert, deren Modell dem der großen Plattformen wie Deliveroo oder UberEats nachempfunden ist. Wie ihre “großen” Konkurrenten arbeiten diese Plattformen mit Scheinselbständigen, die zwar keinen Arbeitnehmerstatus haben, sich aber in einem klaren Unterordnungsverhältnis zu ihren Auftraggebern befinden.

So legen Plattformen wie WeDely oder Goosty nicht nur die Entlohnung der Zustellerinnen und Zusteller oder die zu fahrende Strecke fest, sondern bewerten auch deren Leistung und behalten sich das Recht vor, bei Nichteinhaltung der Vorgaben Sanktionen zu verhängen.

Diese Praktiken ermöglichen die Ausbeutung von Zustellern und Zustellerinnen, die sich in einer mehr als prekären Situation befinden, aber sie untergraben auch das luxemburgische Arbeitsrecht und Sozialmodell, das eben auf dem Status des Arbeitnehmers beruht. Darüber hinaus ist es auch der Beruf des Zustellers, der auf lange Sicht auf diese Weise verwässert wird.

Überall in Europa werden Gesetzesinitiativen ergriffen, um dieses Phänomen einzudämmen. Die Europäische Kommission hat eine Richtlinie zu diesem Thema vorgeschlagen, die die Möglichkeit vorsieht, das Arbeitsverhältnis zwischen der Plattform und ihren Arbeitnehmern in einen Arbeitsvertrag umzuqualifizieren. Kürzlich hat das Europäische Parlament sogar vorgeschlagen, noch weiter zu gehen und eine “widerlegbare Vermutung” eines Arbeitsverhältnisses zwischen dem Arbeitnehmer und der Plattform einzuführen. Diese Bestimmung würde es den nationalen Behörden ermöglichen, die Beziehung zwischen einer Plattform und ihren Arbeitnehmern umzuqualifizieren, wobei es dem Unternehmen überlassen bliebe, das Gegenteil zu beweisen.

In Luxemburg hat die Arbeitnehmerkammer (CSL) einen Gesetzesvorschlag ausgearbeitet, der in die gleiche Richtung geht. Dieser Vorschlag wird selbstverständlich vom OGBL unterstützt und mitgetragen. Dieser Gesetzesvorschlag wurde übrigens von einer Oppositionspartei in der Abgeordnetenkammer eingebracht. Beim Neujahrsempfang der CSL hat der Arbeitsminister angekündigt, dass er selbst an einem Gesetzesvorentwurf arbeitet.

Eines ist sicher: Es besteht dringender Handlungsbedarf!

Hunderte von Zustellerinnen und Zustellern werden derzeit von Lieferplattformen ausgebeutet. Einige von ihnen haben sich dazu entschlossen, sich im OGBL zu organisieren, um sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen.

Das OGBL-Syndikat Handel, in dem die Plattformzustellerinnen und -zusteller organisiert sind, ruft in diesem Zusammenhang die Regierung und insbesondere den Arbeitsminister auf: Es ist noch Zeit, vor den Parlamentswahlen Gesetze zu verabschieden!

Mitgeteilt vom Syndikat Handel des OGBL,
den 16. Februar 2023

Über 1.000 zusätzliche Arbeitnehmer profitieren von einem Kollektivvertrag

Im Sektor Handel und Garagen – einer der Sektoren mit der niedrigsten Kollektivvertragsabdeckung in Luxemburg – kommen innerhalb von zwei Jahren mehr als 1.000 Arbeitnehmer zusätzlich in den Genuss eines Kollektivvertrags. Tatsächlich hat der OGBL in den letzten zwei Jahren eine ganze Reihe neuer Kollektivverträge ausgehandelt und konnte auch den Geltungsbereich des Kollektivvertrages für das Garagengewerbe ausweiten.

In den letzten zwei Jahren konnten vor allem in der Modebranche neue Kollektivverträge abgeschlossen werden. Während die ersten Kollektivverträge vor allem in multinationalen Modeunternehmen wie H&M, Inditex oder C&A eingeführt wurden, ziehen immer mehr kleinere Einzelhändler nach. So konnten kürzlich Kollektivverträge in Unternehmen mit 20 oder weniger Beschäftigten unterzeichnet werden.

Dank des Engagements des OGBL im Handels- und Garagensektor fallen heute insgesamt mehr als 15.000 Arbeitnehmer unter den Geltungsbereich eines Kollektivvertrags und profitieren somit von besseren Arbeitsbedingungen als gesetzlich vorgesehen.

Das Syndikat Handel wird selbstverständlich weiterhin die Arbeitsbedingungen in diesem Sektor verbessern, indem es eine offensive Tarifpolitik betreibt, um den Deckungsgrad der Kollektivverträge zu erhöhen.

Diesem Bestreben sind jedoch Grenzen gesetzt: Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen im Einzelhandel hat weniger als 15 Beschäftigte. Aus personeller Sicht ist es nahezu unmöglich, so viele Kollektivverträge in Hunderten von kleinen Unternehmen auszuhandeln. Aus diesem Grund fordert das OGBL-Syndikat Handel einen sektoralen Kollektivvertrag für die kleinen Geschäfte.

Die CLC, die die Arbeitgeber des Sektors vertritt, lehnt die Aushandlung eines solchen sektoriellen Kollektivvertrags kategorisch ab und argumentiert, dass die Unternehmen kein Interesse daran hätten. Die jüngsten Kollektivverträge und die Tatsache, dass eine ganze Reihe kleiner Unternehmen Kollektivverträge ausgehandelt und unterzeichnet haben, beweisen jedoch das Gegenteil.

Das Syndikat Handel des OGBL fordert weiterhin die Einführung eines sektoriellen Kollektivvertrags für die Beschäftigten in den kleinen Geschäften. In diesem Zusammenhang appelliert es auch an den Arbeitsminister, endlich eine Reform des Kollektivvertragsgesetzes in Angriff zu nehmen, die insbesondere die Aushandlung von sektoralen Kollektivverträgen begünstigt – eine Reform, zu der sich die Regierung in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet hat und die der OGBL bereits seit mehreren Jahren fordert.

Parallel dazu verhandelt das Syndikat Handel natürlich weiterhin neue Kollektivverträge auf Betriebsebene, um die Arbeits- und Lohnbedingungen in diesem Sektor konkret zu verbessern.

Mitgeteilt vom Syndikat Handel des OGBL, den 6. Februar 2023

Das Syndikat Handel des OGBL verstärkt sich!

Die große Familie des OGBL-Handel wird um den Sektor des Pharmahandels erweitert. Hanff – Global Health Solutions verfügt nun über seine erste OGBL-Personaldelegation.

Das hundertjährige Unternehmen, das auf den Vertrieb von Medikamenten, pharmazeutischen und veterinärmedizinischen Produkten spezialisiert ist, hat seinen Sitz in Ellange. Der Großhändler, der den Service und die Logistik für Pharmaunternehmen und Gesundheitsdienstleister übernimmt, beschäftigt rund 100 Arbeitnehmer.

Der OGBL besetzt alle fünf effektiven Mandate sowie ein Ersatzmandat. Diese Erweiterung in dem Sektor zeigt einmal mehr das Vertrauen, das die Arbeitnehmer dem Syndikat Handel des OGBL entgegenbringen.

Die neuen Delegierten können auf die Unterstützung, den Beistand und das Know-how des OGBL zählen, um die Interessen der Arbeitnehmer in ihren Betrieben bestmöglich zu verteidigen.

Mitgeteilt vom Syndikat Handel des OGBL
den 24. Januar 2023

Abkommen zur Erneuerung des Kollektivvertrags

Am 18. Januar 2023 haben der OGBL, Mehrheitsgewerkschaft und Verhandlungsführer, der LCGB und die Direktion des Casino 2000 ein Abkommen zur Erneuerung des Kollektivvertrags (KV) für die 118 Beschäftigten des Unternehmens unterzeichnet.

Die Verhandlungen über die Erneuerung des KV, die im September 2022 begonnen hatten, führten zu einem Abkommen für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2025.

Die Vereinbarung sieht die Einführung von Essensschecks mit einem Nennwert von 5,60 Euro pro Arbeitstag für das Jahr 2023 vor (Lohnanteil: 2,80 Euro). Der Nennwert wird zum 1. April 2024 auf 8,40 Euro und zum 1. Juli 2025 auf 10,80 Euro erhöht. Der Arbeitnehmeranteil bleibt konstant (2,80 Euro).

Für den Zeitraum Januar 2023 bis April 2024 bedeutet dies für einen Vollzeitbeschäftigten eine Nettoerhöhung von 50,40 Euro pro Monat. Von April 2024 bis Juli 2025 beträgt die Nettoerhöhung 100,80 Euro und steigt ab 1. Juli 2025 auf 144 Euro.

Der ausgehandelte Abschluss wurde den Beschäftigten des Unternehmens am 9. Januar vorgestellt. Am Ende der Präsentation sprachen sich 96 Prozent der anwesenden Beschäftigten für den Vertrag aus.

Die vertragsschließenden Gewerkschaften begrüßen den Abschluss, der die Kaufkraft der Beschäftigten von Casino 2000 stärkt.

Mitgeteilt vom Syndikat Handel des OGBL
am 19. Januar 2023

Accord sur le renouvellement de la convention collective de travail chez H&M — des améliorations substantielles pour le personnel

L’OGBL, seul syndicat représenté chez H&M, a trouvé le 16 décembre 2022 un accord avec la direction concernant le renouvellement de la convention collective de travail du personnel de H&M. Le nouveau texte coordonné a d’ores et déjà été signé. La convention collective de travail, couvrant les 280 salariés des magasins H&M, Cos, Weekday, Other Stories, Arket, apporte des améliorations substantielles pour le personnel. L’accord couvre la période allant du 1er janvier 2023 au 31 décembre 2025.

Pour rappel, une première convention collective avait pu être introduite chez H&M en 2018, à l’issue de négociations qui avaient duré plusieurs années. Il s’agit de la convention collective qui couvre le plus grand nombre de salariés dans le secteur de la mode.

Outre la sauvegarde des acquis existants, les avancées suivantes ont pu être obtenues dans le cadre du renouvellement de la convention collective:

  • augmentation de la valeur faciale des chèques-repas qui passe de 6,60 euros à 10,80 euros au 1er janvier 2023 (part salariale: 2,80 euros; part patronale: 8 euros), ce qui représente une augmentation nette de 75 euros par mois pour un temps plein
  • augmentation du supplément pour heures prestées le dimanche qui passe de 70 à 95%
  • introduction d’un jour de congé de base supplémentaire pour les assistants de vente et pour les «visual merchandisers» (=27 jours de base)
  • introduction de jours de congé d’ancienneté supplémentaires (entre 1 et 2) selon la tranche d’ancienneté (au total: 3 jours de congés d’ancienneté à partir de 5 ans, 5 jours à partir de 10 ans, 6 jours à partir de 15 ans, 7 jours à partir de 20 ans, 8 jours à partir de 25 ans)
  • introduction de 5 jours de congés supplémentaires pour les contrôleurs/contrôleuses (les autres responsables disposent déjà de 5 jours supplémentaires)
  • mise en place d’une procédure de prise de congés simplifiée dans l’intérêt du salarié
  • introduction d’un compte épargne-temps (CET)
  • octroi d’un bon de voyage à hauteur de 1000 euros pour 30 années de service
  • octroi d’un chèque cadeau à hauteur de 35 euros euros pour tout salarié en fin d’année
  • versement d’une prime de départ à la retraite
  • introduction d’une procédure relative au télétravail pour le personnel administratif
  • introduction du droit à la déconnexion
  • introduction d’une procédure contre le harcèlement

Toutes les autres dispositions de la convention collective restent en vigueur. Par ailleurs, il a été convenu de travailler sur la mise en place d’une véritable grille des salaires par fonction et par ancienneté au courant des mois à venir et en amont des prochaines négociations.

A noter que les absences pour cause de chômage partiel ne seront plus déduites de la prime de fin d’année à hauteur d’un mois de salaire. En 2020, une telle déduction avait donné lieu à un conflit social au sein de l’entreprise.

L’OGBL ainsi que la délégation du personnel se réjouissent de cet accord dans l’intérêt du personnel et tiennent à souligner la qualité du dialogue social tout au long des négociations et plus généralement dans l’entreprise.

Communiqué par le syndicat Commerce de l’OGBL,
le 19 décembre 2022

Renouvellement de la convention collective de travail pour les salariés de Cora

L’OGBL, en tant que porte-parole lors des négociations, et le LCGB ont signé récemment avec la direction du groupe CORA, le renouvellement de la convention collective de travail (CCT) qui couvre les 466 salariés de Cora Foetz et Cora City Concorde. La nouvelle CCT est d’application avec effet rétroactif au 1er janvier 2022 et restera en vigueur jusqu’au 31 décembre 2024.

La nouvelle CCT vient introduire, avec effet rétroactif au 1er novembre 2022, une nouvelle grille des salaires, s’étendant désormais sur 40 ans de carrière et comprenant 10 catégories — le salaire social minimum ayant connu plusieurs augmentations depuis 2002, l’ancienne grille des salaires était devenue totalement caduque.

La nouvelle CCT prévoit désormais également une prime d’expérience mensuelle brute, allant de 0 à 40 euros selon l’ancienneté (prime proratisée pour les temps partiels).

La prime trimestrielle de «présentéisme» se voit, elle, améliorée: lorsqu’un arrêt maladie chevauche deux trimestres, seul l’un des deux trimestres ne sera désormais plus validé en vue de l’obtention de cette prime.

Une autre amélioration que vient apporter la nouvelle CCT est l’indexation de la prime «allocations pour charges familiales».

Un accord portant sur le travail du dimanche allant au-delà de 4 heures de travail a également pu été trouvé. Celui-ci pourra être effectué sur base d’un commun accord et il sera majoré à 100%.

En outre, une prime unique de 240 euros sera versée au courant du mois de décembre 2022 (proratisée en fonction du régime hebdomadaire — temps plein/ temps partiel — et de la présence).

A noter, enfin, que l’ensemble des acquis sociaux contenus dans l’ancienne convention collective ont pu être sécurisés!

Après de longues négociations, les syndicats contractants se réjouissent d’un bon accord, dans l’intérêt des salariés de Cora Foetz et Cora City Concorde.

Communiqué par le syndicat Commerce de l’OGBL
le 16 décembre 2022