Letzter Akt eines Trauerspiels

faber_digital_solutions_vignetteWas schon seit einiger Zeit befürchtet wurde, ist jetzt für rund 15 Beschäftigte bittere Wahrheit: Faber Digital Solutions hat, wie vor genau 2 Jahren die Imprimerie Fr. Faber, Konkurs angemeldet und seit heute steht der Betrieb still. Faber Digital Solutions war insbesondere im digitalen Druck, im kommerziellen Mailing, in der Ausarbeitung von Webseiten und Apps tätig. Außerdem besaß der Betrieb seit 2007 die Genehmigung für die Bearbeitung vertraulicher Dokumente im Finanzwesen (Professionnel du Secteur Financier – PSF).

Unangemessene Vorgehensweise der Direktion

Genau wie vor 2 Jahren, ließ die Direktion die Arbeitnehmer im Ungewissen und teilte ihnen gestern (z.T. per Mail) mit, dass die Insolvenz beantragt wurde und somit ab heute die Türen des Betriebs geschlossen bleiben.

Diese Vorgehensweise unterstreicht die Forderung des OGBL, dass die Gesetzgebung betreffend die Insolvenz schnellstens abgeändert werden muss, damit die Betriebe sich nicht von einem Tag zum andern aus der Verantwortung ziehen können und die Arbeitnehmer im Regen stehen gelassen werden.

Unterstützung durch den OGBL

Der OGBL wird das Personal über alle notwendigen Schritte informieren, die im Falle eines Konkurses unternommen werden müssen, und wird ihm auch mit seiner Hilfe zur Seite stehen. So wurde das Personal für kommenden Freitag, den 17. November 2017 um 10:00 Uhr auf eine Informationsversammlung in die Räumlichkeiten des OGBL-Diekirch eingeladen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Druck, Medien und Kultur – FLTL
am 14. November 2017

Unterzeichnung eines Sozialplans von der Betriebsleitung von Legitech Sàrl und dem OGBL

logo_legitech_vignetteAm Mittwoch, dem 27. Juli 2016 konnten die Personaldelegation und die Betriebsleitung von Legitech, sowie der OGBL (einzige unterzeichnende Gewerkschaft des Arbeitskollektivvertrags) sich einig werden über die Modalitäten eines Sozialplans.

Am Ende des vom Gesetz vorgesehenen Konsultationsverfahrens hatte die Betriebsleitung am vergangenen 8. Juli ihr Vorhaben, zwölf Arbeitsplätze abzubauen, bestätigt, das nach dem Verlust ihrer Hauptaktivität, die darin besteht (als Auftragsverarbeiter), einen mit dem Staat unterzeichneten Vertrag über die Veröffentlichung des Memorials (Sammelbände A, B und C) sowie die damit zusammenhängenden Arbeiten durchzuführen.

Der Vertrag mit dem Staat läuft endgültig am 31. Dezember 2016 aus – Legitech wird ab dem 31. August 2016 seine Aktivitäten bezüglich der Veröffentlichung des Memorials C einstellen, die wegen der Schaffung eines elektronischen Verzeichnisses der Gesellschaften und Vereinigungen gestoppt wurden.

Legitech erhält jedoch seine Verlagsaktivitäten aufrecht.

Die Verhandlungen des Sozialplans für die von der Kollektiventlassung betroffenen Arbeitnehmer haben in gutem Einvernehmen stattgefunden, und zwar innerhalb von der vom Gesetz festgelegten Frist. Während der Verhandlungen konnte die Zahl der Arbeitnehmer, die entlassen werden sollten, von zwölf auf elf reduziert werden.

Der OGBL und die Personaldelegation konnten im Rahmen des Sozialplans verschiedene Maßnahmen zu Gunsten der Arbeitnehmer erlangen. Darunter befinden sich insbesondere:

–          Nicht vom Gesetz vorgesehene Abfindungssummen, im Verhältnis zur Betriebszugehörigkeit der Arbeitnehmer. Es gilt zu unterstreichen, dass die Durchschnittsbetriebszugehörigkeit der betroffenen Arbeitnehmer über 19 Jahre beträgt.

–          Die Befreiung der Arbeitnehmer von ihrer Arbeit während ihrer Kündigungsfrist.

–          Vom Gesetz nicht vorgesehene Abfindungssummen, wenn die Arbeitnehmer während ihrer Kündigungsfrist eine neue Arbeit finden.

Ebenfalls wird die Betriebsleitung von Logitech die notwendigen Schritte unternehmen, damit die Arbeitnehmer Anrecht auf die „Aide au réemploi“ haben, und dass ihre sämtlichen vom Gesetz nicht vorgesehenen Abfindungssummen steuerfrei bleiben.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Druck, Medien und Kultur – FLTL
am 1. August 2016

Das Aus für einen hundertjährigen Betrieb

Was schon seit einigen Wochen befürchtet wurde, ist jetzt für rund 75 Beschäftigte bittere Wahrheit. Die Imprimerie Fr. Faber hat Konkurs angemeldet und seit dem 30.Oktober steht der Betrieb still.

Verwaltungsrat und Direktion ließen die Beschäftigten im Ungewissen

Seit einigen Tagen war die Stimmung zwischen Beschäftigten und der Betriebsleitung recht angespannt. Nach zwei Personalversammlungen herrschte seit rund einer Woche seitens der Betriebsverantwortlichen Stillschweigen. Die einzigen Mitteilungen an das Personal drehten sich um die massive Gehälterreduktion, die vom Verwaltungsrat gefordert wurde. Über Mails und einen Aushang wurde das Personal unter Druck gesetzt, um in Zukunft auf einen Teil des Lohnes zu verzichten. Allerdings konnte sich die Mehrzahl der Beschäftigten eine zum Teil massive Lohneinbuße nicht leisten, ohne vor dem Ruin zu stehen.

Es ist zudem für einen sogenannten Familienbetrieb beschämend, dass die Beschäftigten über die Presse vom Konkurs erfahren mussten. Ein gewisses Maß an Anstand hätte verlangt, dass die Betriebsleitung diese Mitteilung persönlich an die Mitarbeiter überbracht hätte. Auch die Personalvertreter und Gewerkschaften wurden seit Tagen nicht mehr über den Fortgang der Maßnahmen und Verhandlungen mit allen Beteiligten (Arbeitnehmer, Aktionäre, Banken, Gläubiger, Verwaltungen) informiert

Viel Zahlenspielerei und kein ausgereifter Plan

In seiner Pressemitteilung versucht der Verwaltungsrat die Schuld für die Insolvenz bei der Personalvertretung und den Gewerkschaften OGBL und LCGB zu suchen; sie hätten den umfassenden Restrukturierungsplan und die Senkung der Lohnmasse nicht unterstützt.
Bis heute wurde jedoch kein ausgereifter Restrukturierungsplan vorgelegt; es gab viele Zahlenspielereien, die alle nur ein einziges Ziel verfolgten, nämlich die Senkung der Lohnmasse. Die Gewerkschaften und die Personalvertretung waren nicht bereit die Belegschaft aufzufordern diese Lohneinbuße hinzunehmen ohne dass eine mittelfristige Absicherung der Arbeitsplätze garantiert ist. Es war der Direktion ein Dorn im Auge, dass die Personalvertreter zusammen mit dem OGBL und dem LCGB auch auf die negativen Aspekte hinwiesen und das Ausarbeiten eines Plans zum Erhalt der Beschäftigung

Unterstützung durch die Gewerkschaften

Der OGBL und der LCGB werden das Personal über alle notwendigen Schritte informieren, die im Falle eines Konkurses unternommen werden müssen, und werden ihm auch mit ihrer Hilfe zur Seite stehen.

Mitgeteilt vom OGBL und vom LCGB
am 30. Oktober 2015

Die Angestellten sollen die Zeche zahlen

Mit großem Staunen mussten die Angestellten sowie die Gewerkschaftsvertreter von OGBL und LCGB feststellen, dass der Verwaltungsrat der Imprimerie Fr. Faber am Dienstagabend eine Pressemitteilung veröffentlichte in der auf die schlechte finanzielle Lage des Unternehmens hingewiesen und ein Restrukturierungsplan angekündigt wurde. Dabei hatte der externe Berater noch einige Stunden vorher in Anwesenheit der Verwaltungsratsmitglieder, der Betriebsleitung, der Personaldelegation, den Gewerkschaftsvertretern und der versammelten Belegschaft, darum gebeten die Lage vertraulich zu behandeln und zurzeit nicht an die Öffentlichkeit zu treten.

Personalversammlung wird zur Farce

Nach zwei sehr kurzfristig einberufenen Informations- und Beratungsversammlungen mit den Personal- und Gewerkschaftsvertretern hatten die Betriebsverantwortlichen für Dienstagnachmittag eine Informationsversammlung für die gesamte Belegschaft einberufen. Hier wurde die prekäre finanzielle Lage des Unternehmens dargestellt sowie die jeweiligen Positionen von den Betriebsverantwortlichen und den Personalvertretern (Personaldelegation und Gewerkschaften).

Ein externer Berater des Unternehmens, hatte während drei Monaten die Lage analysiert und zauberte die ultimative Lösung aus dem Zylinder: massiver Lohnabbau. Das Personal solle aber auch seine Meinung äußern und Position beziehen können; hierzu wolle man den Angestellten sogar eine Überlegungsfrist von einem Tag einräumen. Dass die Verantwortlichen keinen Wert auf die Meinung des Personals legen, zeigt die Pressemitteilung, die sofort nach der Versammlung verschickt wurde, ohne auch nur im Geringsten die Stellungnahme der Angestellten abzuwarten.

Die gesetzlichen Bestimmungen sind strikt einzuhalten!

Das luxemburgische Arbeitsrecht sieht im Falle einer schlechten finanziellen Lage eines Unternehmens vor, dass die Sozialpartner (Management, Personalvertreter und Gewerkschaften) in Gespräche treten um die Lage zu analysieren und nach möglichen Lösungen zu suchen.

Der OGBL wird sich genau an diese gesetzlichen Vorgaben halten und wird sich nicht auf Pseudodiskussionen oder falsche, verfrühte Schlussfolgerungen einlassen.

Deshalb hat der OGBL alle wesentlichen Informationen bei der Direktion angefragt um mit dem genauen Kenntnisstand der Lage in die Vehandlungen treten zu können.

An erster Stelle müssen jetzt die Diskussionen über den, vom Gesetzgeber vorgesehenen „Plan de maintien dans l’emploi“ geführt werden. Eine andere Vorgehensweise wäre falsch und würde zudem gegen das Arbeitsrecht verstossen.

Das Management zäumt das Pferd von hinten auf

Mit der Ankündigung die Lohnmasse massiv senken zu wollen (das gesamte Personal soll auf 20% seines Lohnes sowie auf die jährliche Gratifikation (13. Monatsgehalt) verzichten), und dies auf unbegrenzte Zeit, zieht das Management Schlussfolgerungen, bevor der Sozialdialog überhaupt begonnen hat.

Diese Vorgehensweise ist falsch und äusserst bedenklich.

Der OGBL wird zuerst die Diskussionen führen und anschliessend seine Schlussfolgerungen ziehen und wenn möglich Massnahmen zum Erhalt der Arbeitsplätze vorschlagen.

Die Angestellten tragen keine Schuld an der schlechten finanziellen Lage

Durch eine massive Senkung der Lohnmasse möchte die Imprimerie Fr. Faber rund 660.000 € pro Jahr einsparen. Dabei betonte der Berater des Unternehmens er könne absolut keine Garantie geben, dass diese Maßnahme die Druckerei retten werde. Im Klartext: ein späterer Konkurs ist nicht auszuschließen.

Das Personal soll also für die Fehler des Managements gerade stehen. Ob dabei einige Angestellte mit ihren Familien vor dem Ruin stehen scheint nebensächlich. In diesem Zusammenhang ist die Aussage der Präsidentin des Verwaltungsrats ein Schlag ins Gesicht aller Mitarbeiter: „ Wir wollen den Betrieb retten! Es geht darum, 75 Arbeitsplätze in Mersch zu erhalten und das Überleben eines luxemburgischen Traditionsbetriebs zu erreichen.“

Der OGBL und die Personaldelegation haben seit über zwei Jahren alle Bemühungen unterstützt um die Arbeitsplätze zu erhalten. Das Management hat den Betrieb aber weiter heruntergewirtschaftet, was umso erstaunlicher ist, da die Auftragsbücher voll sind und die Mitarbeiter die Arbeit kaum bewältigen können!

Wir verurteilen aufs Schärfste die Vorgehensweise der Verantwortlichen, die den Betrieb auf Kosten der Belegschaft sanieren möchten und sich das Mäntelchen des Erhalts von Arbeitsplätzen umhängen wollen.

Der OGBL verlangt das strikte Einhalten der gesetzlichen Bestimmungen, ernsthafte Diskussionen über einen „Plan de maintien dans l’emploi“ und die Ausarbeitung eines Business-Plans mit konkreten Zukunftsvisionen für das Unternehmen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Druck, Medien und Kultur – FLTL
am 14. Oktober 2015

 

 

Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrags erfolgreich abgeschlossen

Nach langen und zum Teil schwierigen Verhandlungen konnte am 25. Juni 2013 ein Abkommen zur Erneuerung des Kollektivvertrags zwischen den Direktionen von RTL Group, CLT-UFA, BCE und dem federführenden OGBL, der „Fräi Lëscht“ sowie dem LCGB unterschrieben werden.

Hierbei sorgte die Überarbeitung der Gehältertabellen für heftige Diskussionen. Schlussendlich konnte man sich darauf einigen, dass bei der Leistungsbewertung, sowohl die verschiedenen zu erreichenden Leistungsniveaus als auch die damit verbundenen möglichen Gehaltserhöhungen so angepasst wurden, dass diese den Arbeitnehmern eine vorteilhaftere Gehaltsentwicklung ermöglichen. Außerdem wurde festgehalten, dass die neuen Regeln und deren Auswirkungen bis spätestens zum 1. September 2013 einer genauen Analyse unterzogen werden müssen.

Die Anfechtungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer, die mit ihrer Leistungsbewertung nicht einverstanden sind und die Informationspflicht von Seiten der Direktion an die Personalvertretung wurden verbessert.

Des Weiteren wurden die Kriterien für die Ausschüttung der verschiedenen Boni, die jährlich an die Mitarbeiter ausgezahlt werden können, verbessert.

Jeder Mitarbeiter erhielt zudem eine einmalige Bruttoprämie in Höhe von 750€.

Für Arbeiten an den Sendemasten wurde:

–       für den Bereitschaftsdienst die Zeitspanne zwischen Anruf und Eintreffen am Einsatzort auf 75 Minuten ausgeweitet;

–       die Prämie für jeden zu steigenden Meter von 0,25€ auf 0,50€ erhöht.

Der neue Kollektivvertrag ist für den Zeitraum vom 1.Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2013 gültig.

Mitgeteilt am 26. Juni 2013 vom Syndikat Druck, Medien und Kultur – FLTL des OGBL

Wolter verweigert Entschuldigung für feigen Angriff auf die Pressefreiheit in Luxemburg

Stefan Osorio-König Präsident des Syndikats Druck, Medien und Kultur – FLTL des OGBL

Der Vorstand des Syndikats Druck, Medien und Kultur – FLTL des OGBL verurteilt aufs Schärfste die Angriffe des CSV-Abgeordneten Michel Wolter auf die Pressefreiheit in Luxemburg.

Wolter hatte letzte Woche im Parlament nicht nur gedroht, die CSV würde den Quellenschutz einseitig “aufheben”, was einem klaren Rechtsbruch gleichkäme, denn der Quellenschutz ist gesetzlich verankert, sondern bereits vorher gegenüber einem Journalisten von Radio 100,7 drohende Äusserungen gemacht: “Dir musst elo gutt oppasse wat der maacht, gleeft mer et!”. Auf die Nachfrage was er von den Aussagen der DP hält, dass es nur jemand von der CSV gewesen sein könnte, der Gerüchte über Robert Biever gestreut hat antwortete Wolter: “Wann dat doten de Niveau ass iwwert dee mer diskutéieren, dann diskutéiere mer an der Chamber iwwert den 100,7. De Mëtten. Gleeft mer dat.”

Diese unverhüllten Drohungen gegenüber einem Presseorgan in Luxemburg sind schlichtweg nicht akzeptabel.

In Deutschland haben ähnliche Bedrohungen gegenüber der Bild-Zeitung zum Rücktritt des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff geführt.

In einer Erklärung sagte Wolter am Montag lediglich, er sei falsch verstanden worden. Entschuldigen wollte er sich für seine massiven verbalen Entgleisungen hinsichtlich des Quellenschutzes jedoch nicht.

Als Vorstand des Syndikats Druck, Medien und Kultur – FLTL des OGBL fordern wir Herrn Wolter auf, jegliche Art von Drohung gegenüber Radio 100,7 zu unterlassen und sich in aller Form bei Radio 100,7 und seinen Journalisten für seine verbalen Entgleisungen zu entschuldigen.

Stefan Osorio-König
Präsident des Syndikats Druck, Medien und Kultur – FLTL des OGBL

Mitgeteilt vom Syndikat Druck, Medien und Kultur – FLTL des OGBL
am 17. Juni 2013