OGBL nimmt Stellung zur aktuellen Situation im LTPES

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL stellt bestürzt fest, dass die Situation im LTPES sich dieses Jahr nochmals verschlimmert hat. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Engpässen und es verwundert, warum nicht schon vorher vom Ministerium eine Lösung gesucht wurde, war es doch absehbar, dass es irgendwann nicht mehr mit den Kapazitäten reichen würde.

Die Leidtragenden sind nun die 11e PS-Schüler, die sich speziell auf diese Schule vorbereiten, und denen man jahrelang versichert hat, sie könnten nach Abschluss der 11e PS ihre Ausbildung in Luxemburg weitermachen.

Dass diesen nun, ganz zum Ende ihrer 2 Jahre dauernden Vorbereitungszeit, geraten wird, auf Schulen im Ausland auszuweichen, zeugt von einer jahrelangen Fehlplanung. Des Weiteren muss man sich fragen, ob die Schulen im Ausland überhaupt auf einen Ansturm von Luxemburgern vorbereitet sind, weiß man doch, dass unter anderem viele Absolventen eines „CATP régime professionnel“ (z.b. „Auxiliaire de vie“) auf die Erzieherschulen im Ausland ausweichen, da ihr Diplom nicht ausreicht, um im luxemburgischen LTPES angenommen zu werden.

Die Aussage von LTPES-Direktor Henry Welschbillig, man müsse auch verhindern, dass eine große Anzahl der Absolventen seiner Schule später ohne Arbeit dastehe, ist ebenso unverständlich, da er gleichzeitig den jungen Schülern unter anderem rät, das verlorene Jahr mit einer billigen Aushilfsstelle im sozialen Bereich zu überbrücken. Dies kommt eigentlich einer Abwertung des Erzieherberufes gleich.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen weist nochmals darauf hin, dass im sozialen Bereich die Qualität der Betreuung vor allem über ausreichende Personaldotationen gewährleistet sein muss. Es muss daher sowohl im Kinder- als auch im Jugend-, Behinderten- und Altenbereich vor allem auf eine richtige Ratio von qualifiziertem Personal (mindestens Erzieherdiplom) gegenüber weniger qualifiziertem Personal Wert gelegt werden. Ein dementsprechender Gesetzesentwurf, der im Kinderbereich unter anderem eine Erhöhung der Dotation des qualifizierten Personals (von 40 % auf 60%) vorsieht, wurde bereits Anfang 2012 vom Familienministerium vorgestellt, liegt aber seitdem auf Eis.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL fordert das Unterrichtsministerium auf, schnellstmöglich eine Lösung für die betroffenen Schüler zu finden und fordert, dass alle 11e PS-Schüler die ihren Nachexamen bestehen ihre Erzieherausbildung in Luxemburg machen können. Allerdings muss ebenfalls eine grundlegende Reform stattfinden, damit Schüler nicht mehr jahrelang im Glauben gelassen werden, sie könnten ihre Ausbildung in Luxemburg machen, wenn in Wirklichkeit überhaupt kein Platz mehr für sie da ist.

Es stellt sich zum Beispiel die Frage, warum die Ausbildung „en cours d’emploi“ nicht mehr angeboten wird, ist diese doch im entsprechenden Gesetz noch immer vorgesehen.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 2. August 2013

Erneuerung des Kollektivvertrags des Bluttransfusionszentrums des luxemburgischen Roten Kreuzes

Der Kollektivvertrag des „Centre de transfusion sanguine“ des luxemburgischen Roten Kreuzes ist für eine Dauer von drei Jahren erneuert worden, vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2014.

Das Abkommen wurde am 26. Juni 2013 nach einigen konstruktiven Verhandlungen zwischen der Direktion und dem Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des  OGBL, einzige Gewerkschaft im Betrieb, unterschrieben.

Der neue Kollektivvertrag sieht folgende Verbesserungen vor:

  • die Einführung für das Laboratorium eines Schichtdienstes, an Stelle des bisherigen Bereitschaftsdienstes;
  • ab 2013 eine Erhöhung der Jahresendzulage von 92,8 % auf 95 % des Grundgehalts von Dezember;
  • einen zusätzlichen Urlaubstag für Arbeitnehmer ab 55 Jahren, ab dem 1. Januar 2013;
  • eine Neufassung des Kollektivvertrags der alle Zusatzabkommen beinhaltet, sowie eine Aktualisierung des Textes laut Einheitsstatut und der aktuellen Gesetzgebung.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 26. Juni 2013

Berechnungsmethode führt zu unrealistischem Ergebnis

Nora Back, Zentralsekretärin

Im Januar dieses Jahres hat das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen stark kritisiert, dass in Pressemitteilungen zu lesen war, in den luxemburgischen Krankenhäusern würden 46,31 Posten – also Arbeitsplätze – zu viel bestehen, welche über natürliche Abgänge in den nächsten 5 Jahren abgebaut werden sollen. Das zuständige Berufssyndikat des OGBL hat in einer öffentlichen Stellungnahme reagiert und darauf hingewiesen, dass keinesfalls von einem „Personalüberschuss“ die Rede sein kann, ganz im Gegenteil. Es fand ebenfalls eine Unterredung zu diesem Thema mit Gesundheits- und Sozialminister Mars Di Bartolomeo statt anlässlich deren das Syndikat nochmals auf seine Position aufmerksam gemacht hat.

Nun, sechs Monate später, muss man in der Presse genau die gleichen Mitteilungen seitens der CNS über den geplanten Personalabbau in den Krankenhäusern lesen wie Anfang des Jahres.

Die Frage muss erlaubt sein ob hier Pingpong mit den tausenden Beschäftigten des Luxemburger Krankenhauswesens gespielt wird?

Demnach nochmals zur Erinnerung, die Forderung des Syndikats Gesundheit und Sozialwesen beruht auf einer fortschrittlichen Personalpolitik mit qualifiziertem und ausreichendem Pflegepersonal so dass ein einheitlicher Zugang zur medizinischen Pflege garantiert wird.

Nicht zu viel, sondern zu wenig Personal!

Seit Jahren weist das Syndikat darauf hin, dass das Instrument zur Messung der Aktivität bzw. der Berechnung der Personalstellen im Pflegebereich enorme Probleme aufwirft. Im Jahre 2008 ist die Anwendung des Berechnungsinstruments dahingehend abgeändert worden, dass es seitdem absolut intransparent ist und jegliche Einsicht in die Berechnungen verweigert wurde. Das Resultat, also wie viel Personal real benötigt wird, ist demnach nicht mehr einsehbar, nicht mehr analysierbar und somit auch nicht mehr nachvollziehbar.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL hat seit jeher auf die Missstände in der Personalstellenberechnung hingewiesen, unterstreicht immer wieder den Personalmangel in verschiedenen Krankenhausstrukturen, fordert für bestimmte Bereiche Minimalbesetzungen und lehnt somit jegliche Tendenz zu einem Stellenabbau in der Pflege kategorisch ab.

Hinzu kommt die Tatsache, dass seit Einführung des PRN-Systems nur 82% der nachweislich durchgeführten, dokumentierten und aus Sicht der Kontrollinstanzen für den Patienten notwendigen Maßnahmen refinanziert werden und somit immer eine ‘Unterbesetzung’ besteht.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL fordert die aktuelle Berechnungsmethode (PRN 6.0) durch ein Aktivitätsmessungsinstrument zu ersetzen welches wieder Transparenz und realistische Personalberechnungen zu 100 Prozent gewährleistet. Dies im Sinne einer qualitativ hochwertigen Pflege zugunsten der Patienten des luxemburgischen Krankenhauswesens!

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen
am 11. Juni 2013

OGBL gewinnt alle Mandate bei den Delegationswahlen bei „Les Jardins d’Alysea“

Bei den Delegationswahlen bei „Les Jardins d‘Alysea“ in Crauthem hat der OGBL alle 6 Mandate gewonnen.

Dieses Resultat bestätigt erneut, dass die Beschäftigten vollstes Vertrauen in den OGBL als federführende Gewerkschaft im luxemburgischen Pflege- und Sozialsektor haben. Der OGBL wird der gewählten Personaldelegation mit der nötigen Unterstützung zur Seite stehen und die Interessen der Beschäftigten von „Les Jardins d’Alysea Soins“ und „Les Jardins d’Alysea Services“ vertreten.

Die Personalvertreter sind:
Les Jardins d’Alysea Soins:
Roger Ligier, Lila Natale, Valérie Bastuck et Brigitte Tholey

 

Les Jardins d’Alysea Services:
Nathalie Gradante et Stéphanie Tedesco

Mitgeteilt von den OGBL-Syndikaten „Gesundheit und Sozialwesen“ und „Nahrung, Genuss, Gaststätten“
am 29. Mai 2013

Syndikat Gesundheit und Sozialwesen fordert Absicherung der Arbeitsplätze im Krankenhauswesen

Wegen aktuellen Anliegen aus dem Bereich des Gesundheitswesens und des Krankenhaussektors fand auf Anfrage des Syndikats Gesundheit und Sozialwesen des OGBL vor kurzem eine Unterredung mit dem Gesundheits- und Sozialminister Mars Di Bartolomeo statt.

 

Erhalt der Labortätigkeiten in den Krankenhäusern

An erster Stelle machten die Gewerkschaftler den Minister auf ihre Forderung betreffend die Auslagerung der Krankenhauslabortätigkeiten aufmerksam. Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL hat die Position vertreten, dass unabhängig von den Ideen welche die Politik, die CNS und die Krankenhäuser und deren Vereinigung in Erwägung ziehen, weiterhin für das gesamte Personal die Arbeits- und Lohnbedingungen des sektorspezifischen Krankenhauskollektivvertrags der FHL sowohl für aktuell Beschäftigte als auch für Neueinstellungen seine Gültigkeit haben muss.

Diese Forderung würde sich insbesondere auch auf die Hypothese eines geplanten Zentrallabors für die luxemburgischen Krankenhäuser oder die eventuelle Auslagerung von Krankenhauslabortätigkeiten in das nationale Labor ( LNS ) beziehen. Im Rahmen dieser Diskussion haben die OGBL-Vertreter auch klar zum Ausdruck gebracht, dass aus ihrer Sicht in diesem Sektor weiterhin ausschließlich mit qualifiziertem Personal gearbeitet werden soll.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen warnt vor weiteren Auslagerungen unserer öffentlichen medizinischen Dienstleistungen an die Privatwirtschaft und fordert den Erhalt einer optimalen Qualität, sowie eine Arbeitsplatzabsicherung der tausenden Beschäftigten in diesen Bereichen.

Der Gesundheitsminister unterstrich die Notwendigkeit, die Labortätigkeiten im Land zu bündeln, wies jedoch darauf hin, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde in welcher Form dieser Konzentrationsprozess stattfinden wird. In Bezug auf die Personalpolitik in diesem Bereich versicherte er der OGBL-Delegation, dass der mit dieser Bündelung einhergehende Personalüberschuss auf keinen Fall durch Entlassungen sondern durch mittel- bis langfristige natürliche Abgänge kompensiert werden soll. Außerdem habe er keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass das eventuell geplante Zentrallabor sich dem FHL Kollektivvertrag entziehen würde.

Krankenhausplanung (Plan hospitalier) und die spezifische Situation der Clinique Ste Marie

Ein weiteres sehr wichtiges Thema der Unterredung war der zukünftige „plan hospitalier“ und die Zukunft der Clinique Ste Marie. Dieses Jahr soll eine neue Krankenhausplanung verabschiedet und publiziert werden, die vermutlich ab 2014 ihre Gültigkeit haben wird. Nach der Analyse einer diesbezüglichen Studie, die im Auftrag des Ministeriums von einem Schweizer Beratungsunternehmen durchgeführt wurde, ist die Zukunft der Clinique Ste Marie und ihrer mehr als 200 Arbeitsplätze ungewiss.

Die Vertreter des Syndikats Gesundheit und Sozialwesen des OGBL haben den Minister auf die Notwendigkeit der Beibehaltung der Clinique Ste Marie (CSM), die seit Jahrzehnten auch ihren Beitrag für die Gesundheitsversorgung in Luxemburg leisten würde, im Zusammenhang mit der Krankenhausplanung und die damit verbundene Erhaltung der Arbeitsplätze hingewiesen. Aus Ihrer Sicht soll sich der zukünftige Schwerpunkt der Aktivität auf den Bereich Rehabilitation und Geriatrie konzentrieren. Die Personalvertreter aus der CSM haben auf die Beibehaltung einer ambulanten operativen Tätigkeit hingewiesen.

Der Minister weist daraufhin, dass die CSM mit Sicherheit im nächsten „plan hospitalier“ nach 2013 kein „hôpital de proximité“ mehr sein wird, aber er hat bestätigt, dass die CSM einen Versorgungsauftrag bekommt. Er denke dabei ebenfalls an erster Stelle an die Bereiche Nachsorge/Rehabilitation und Geriatrie. Die zukünftige Anzahl der Betten für die CSM wäre noch unklar.

Der Gesundheitsminister hat weiterhin zum Ausdruck gebracht, dass anlässlich der demnächst im Ministerium anstehenden Diskussionen über die nächste Krankenhausplanung auch die Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der CSM berücksichtigt werden.

Nein zu einem Postenabbau im Pflegebereich

Des Weiteren hat das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen dem Minister sein Unverständnis bezüglich des angekündigten Personalabbaus im Krankenhauswesen mitgeteilt. In  rezenten Pressemitteilungen konnte man lesen, dass in den luxemburgischen Krankenhäusern 46,31 Posten im Bereich der Pflege- und Gesundheitsberufe zu viel bestehen würden.

Seit Jahren weist das Syndikat darauf hin, dass das Instrument zur Messung der Aktivität bzw. der Berechnung der Personalstellen im Pflegebereich enorme Probleme aufwirft. Im Jahre 2008 ist die Anwendung des Berechnungsinstruments dahingehend abgeändert worden, dass es seitdem absolut intransparent ist und jegliche Einsicht in die Berechnungen verweigert wurde. Das Resultat, also wie viel Personal real benötigt wird, ist demnach nicht mehr einsehbar, nicht mehr analysierbar und somit auch nicht mehr nachvollziehbar.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL hat seit jeher auf die Missstände in der Personalstellenberechnung hingewiesen, unterstreicht immer wieder den Personalmangel in verschiedenen Krankenhausstrukturen, fordert für bestimmte Bereiche Minimalbesetzungen und lehnt somit jegliche Tendenz zu einem Stellenabbau in der Pflege kategorisch ab.

Hinzu kommt die Tatsache, dass seit Einführung des PRN-Systems nur 82 % der nachweislich durchgeführten, dokumentierten und aus Sicht der Kontrollinstanzen für den Patienten notwendigen Maßnahmen refinanziert werden und somit immer eine ‘Unterbesetzung’ besteht.

Der Gesundheitsminister hat die Meinung vertreten, dass sich diese Situation im nächsten Jahr schon wieder ganz anders präsentieren könnte und dass die Anpassung progressiv über fünf Jahre verteilt würde so dass auch hier keine Entlassungen vorgenommen würden, sondern der Stellenüberhang würde über natürliche Fluktuation abgebaut. Weiterhin wären von dieser Situation nicht alle Krankenhäuser betroffen.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL fordert die aktuelle Berechnungsmethodik (PRN 6.0) durch ein Aktivitätsmessungsinstrument zu ersetzen welches wieder Transparenz und realistische Personalberechnungen zu 100 Prozent gewährleistet.

Der Minister hat eine weitere Unterredung zu dem Thema PRN angeboten und seine allgemeine Bereitschaft zum Sozialdialog und zur Zusammenarbeit mit den Beschäftigten und ihren Vertretern in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen im Gesundheits- und Krankenhauswesen erklärt.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 15. März 2013

46,31 Posten in Luxemburgs Spitälern zu viel – wirklich?

In einer rezenten Pressemitteilung wird erörtert, dass in den luxemburgischen Krankenhäusern 46,31 Posten also Arbeitsplätze zu viel bestehen würden, die über natürliche Abgänge in den nächsten 5 Jahren abgebaut werden sollen.

Aufgrund des Artikels in dem das sogenannte PRN zitiert wird, kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei ausschließlich um den Bereich der Pflege- und Gesundheitsberufe handelt; also nicht um die Mitarbeiter der Logistik, Technik oder Verwaltung usw.

Genau dieses kanadische PRN-Modell zur Messung der Aktivität respektive der Berechnung der Personal-Posten im Pflegebereich wirft seit einigen Jahren enorme Probleme auf. Warum?

Seit den 90er Jahren wird anhand der PRN-Methode errechnet welches Arbeitsvolumen in Minuten in den Spitälern hierzulande anfällt.

Das Modell basierte bis 2008 auf einem Katalog von 249 verschiedenen Pflegetätigkeiten mit festgelegten Zeiten pro Akt (z.B. Ganzkörperwaschung: x Minuten; eine Spritze vorbereiten: y Minuten; Hilfestellung beim Essen: z Minuten usw.).

Auf diese Art und Weise wird in Verbindung mit der reellen durchschnittlichen Belegung und Aktivität der vorangegangenen Jahre das gesamte Arbeitsvolumen pro Krankenhaus und Jahr ermittelt und ist dann die Grundlage der Berechnungen für das nachfolgende Jahr.

Absolut positiv war bis 2008, dass das Arbeitsaufkommen methodisch auf eine nachvollziehbare und transparente Art und Weise errechnet wurde.

Problematisch war aber stets, dass den Krankenhäusern für 100% ermitteltes und dokumentiertes Arbeitsvolumen im Dienste der Patienten nur 82% Personal zugestanden wurde. Logischerweise konnte also das Pflegepersonal im Schnitt 18% der zu erbringenden Leistung zugunsten des Patienten nicht tätigen!

Dies kritisieren wir seit den 90er Jahren, doch die Verantwortungsträger im Gesundheitswesen stellen sich seit jeher was diese Tatsache anbelangt taub; natürlich aus Kostengründen.


Skandalös : totale Intransparenz in der Personalberechnung seit 2008!

Bis zu besagtem Zeitpunkt herrschte wenigstens absolute Transparenz, weil die Erhebungen von allen Beteiligten, somit auch von den Personalvertretern, eingesehen werden konnten.

Seit 2008 wurde die Anwendung des Berechnungs-Modells PRN grundlegend dahingehend abgeändert, dass die Erhebungen, die in den Spitälern getätigt werden, nicht mehr gemeinsam mit allen Beteiligten ausgewertet werden.

Ganz im Gegenteil: die Erhebungen werden streng geheim im stillen Kämmerlein auf höchster staatlicher Ebene ausgewertet! Das Resultat, also wie viel Personal real benötigt wird, ist demnach nicht mehr einsehbar, nicht mehr analysierbar und somit auch nicht mehr nachvollziehbar. Warum wohl?

Die Frage sei erlaubt, wieso die Entscheidungsträger im luxemburgischen Gesundheitswesen den Beteiligten seit 2008 die Erhebungen vorenthalten (?). Wer etwas zu verbergen hat, führt gewöhnlich eher Böses im Schilde … Wieso sonst dieser Sinneswandel seit 2008?

Vor 2008 fehlten willentlich bei aller Transparenz des Berechnungssystems im Schnitt schon mal 18% Pflegepersonal in den luxemburgischen Krankenhäusern.

Wenn jetzt, seit dem die Erhebungen bewusst geheim gehalten werden, behauptet wird es gäbe trotzdem noch rund 46 Posten im Bereich der Gesundheitsberufe in unseren Spitälern zu viel, dann kann sich jeder (Patient oder derjenige der es morgen werden kann ) vorstellen um was es hier geht : es geht ganz eindeutig nur darum den Kostenfaktor “Personal“ noch weiter zu reduzieren!

Dies ist in unseren Augen skandalös und wir fordern die aktuelle Berechnungsmethodik unverzüglich abzuschaffen und ein Aktivtitätsmessungsinstrument einzusetzen, das wieder Transparenz und realistische Zeitwerte pro Akt bei den Personalberechnungen zu 100 Prozent gewährleistet. Dies im Sinne einer qualitativ hochwertigen Pflege zugunsten der Patienten des luxemburgischen Krankenhauswesens!

Marco Goelhausen
Präsident des Syndikates Gesundheit und Sozialwesen
Gesundheitsberufler