Für eine kohärente Reform der Ausbildung im sozioedukativen und im Gesundheitsbereich

Am 1. Juni 2021 demonstrierte der OGBL zusammen mit allen anderen Organisationen, die die Arbeitnehmer im Gesundheits- und Pflegesektor vertreten, vor der Abgeordnetenkammer, um ihre Opposition gegen das Reformprojekt der Regierung bezüglich der Ausbildungen der Gesundheitsberufe zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig wurde vom Bildungsminister ein Pilotprojekt vorgestellt, das die Ausbildungszeit von angehenden Erziehern, die eine 1re GO abgeschlossen haben, erheblich verkürzt und damit den gesamten Beruf abwertet.

Die Regierung hört also nicht auf, Teile eines weitgehend veralteten Modells in seiner Gesamtheit zu reformieren, und das ohne Sozialdialog mit den betroffenen Parteien und ohne die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die gesamte Ausbildung und die Realitäten vor Ort zu berücksichtigen.

Da diese Aktionen deutlich zeigen, dass die Regierung ohne Gesamtüberblick, ohne konkrete Pläne und vor allem ohne jeglichen Willen, die Fachleute vor Ort in ihrer Expertise anzuhören, arbeitet, hat das OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen beschlossen, ihnen zu Hilfe zu kommen und hat ein umfassendes Forderungspaket bezüglich der Ausbildungsreform der Gesundheits- und Sozialpädagogikberufe verfasst.

Seit Jahren prangert der OGBL einen zunehmenden Personalmangel in den sozio-edukativen Sektoren, im Gesundheits- und Pflegebereich an. Im Jahr 2018 hat die von Marie-Lise Lair auf Initiative des Gesundheitsministeriums durchgeführte Studie diesen Alarmruf deutlich unterstrichen und aufgezeigt, dass in diesem Sektor ein eklatanter Mangel an qualifiziertem Personal besteht. Verbunden mit der zunehmenden Arbeitsintensität vor Ort, der Anhäufung von Überstunden und der harten Schichtarbeit verlieren die Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen stetig an Attraktivität. Heute und vor allem in Krisenzeiten besteht die Gefahr, dass die Qualität der Leistungen darunter leidet.

In diesem Zusammenhang fordert der OGBL, als größte organisierte Kraft der Arbeitnehmer im Gesundheits- und Sozialwesen, seit Jahren eine grundlegende Reform der Ausbildung für die Gesundheitsberufe in Luxemburg.

Dennoch ist es von entscheidender Bedeutung, dass eine solche Ausbildungsreform kohärent ist und die Realität aller in diesem Sektor tätigen Berufsgruppen berücksichtigt.

Es ist unannehmbar, dass die Regierung einen Reformentwurf vorlegt, ohne das Fachwissen der in der Praxis tätigen Personen zu berücksichtigen.

Außerdem erinnert der OGBL daran, dass es nicht ausreichen wird, die Ausbildung der Gesundheitsberufe zu überdenken, um sie attraktiver zu machen. Es ist dringend notwendig, parallel zu dieser Reform eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie eine Aufwertung der Aufgaben der Gesundheitsberufe umzusetzen.

Die neuen Ausbildungsgänge sowie die Übergangsmöglichkeiten, die den Beschäftigten vor Ort angeboten werden, müssen so zugänglich wie möglich sein. Die Ausbildungen müssen sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch angeboten werden und es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, die Ausbildungen berufsbegleitend zu absolvieren. Darüber hinaus ist es wichtig, ein offenes, modulares System zu schaffen, das berufliche Umschulungen ermöglicht.

Die Reform wird nur dann erfolgreich sein, wenn die beteiligten Ministerien den Gesundheitsfachkräften, die Tag für Tag vor Ort arbeiten, zuhören.

Der Gesundheits- und Pflegesektor in Luxemburg braucht verschiedene Akteure mit klaren Zuständigkeiten und Aufgaben sowie qualifizierte Arbeitnehmer an den Betten der Patienten. Am wichtigsten ist es, die bestehenden Abschlüsse und Berufe zu reformieren und aufzuwerten, statt neue zu schaffen.

Mit der Entscheidung der Regierung, die BTS-Ausbildung für Krankenpfleger parallel zur Einführung eines Bachelor-Studiengangs nicht abzuschaffen, wird das Ziel der Reform völlig verfehlt.

Diese Entscheidung wird unweigerlich dazu führen, dass in Luxemburg mehrere Klassen von Krankenpflegeren geschaffen werden, statt wie angekündigt den Beruf selbst aufzuwerten. Eine solche Situation würde vor Ort Verwirrung stiften, sowohl für die Arbeitnehmer selbst als auch für Patienten und Ärzte. Während eine teure Bachelor-Ausbildung eingeführt wird, wird die Präsenz dieser Fachkräfte am Patientenbett bestenfalls marginal sein. Es ist klar, dass die Einstellung von BTS-Krankenpflegern, die zu Krankenpflegern zweiter Klasse mit niedrigeren Löhnen werden, von den meisten Arbeitgebern bevorzugt wird.

Darüber hinaus ist die Entscheidung, die Ausbildung zur Fachkrankenpflegerin/zum Fachkrankenpfleger demselben Grad der Krankenpflegerin/des Krankenpflegers für allgemeine Pflege gleichzustellen, völlig unverständlich. Eines der Ziele dieser Reform bestand gerade darin, die Ausbildung von Fachkrankenpflegerinnen und -pflegern attraktiver zu machen, die von einem gravierenden Mangel an Personal und Neueinstellungen betroffen sind. Durch diese konkrete Abwertung besteht die Gefahr, dass die Fachkrankenpflegeausbildung für junge Menschen in Zukunft noch unattraktiver wird, als dies bereits jetzt der Fall ist.

Auch in Bezug auf die Erzieherausbildung hat Bildungsminister Claude Meisch am 11. Mai überraschend und unerwartet eine Reform angekündigt, die einer völligen Entwertung der derzeitigen Ausbildung gleichkommt. Das angekündigte Projekt soll es Absolventen eines sozialwissenschaftlichen Sekundarschulabschlusses (GSO) ermöglichen, ihre Ausbildung zum Erzieher in nur einem statt in drei Jahren abzuschließen. Wir erinnern daran, dass es sich hierbei um eine sehr praxisorientierte Ausbildung handelt. Durch die Verkürzung der Ausbildungsjahre werden die künftigen Generationen von Erziehern nicht alle notwendigen theoretischen und vor allem praktischen Kenntnisse erwerben können.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen, betont, dass die Bedeutung und die Relevanz der sozialen Berufe besonders im letzten Jahr deutlich geworden sind. Sie haben nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Tausende von Müttern und Vätern sichergestellt, sondern durch hochqualifizierte Arbeit auch die Schwächsten unserer Gesellschaft in diesen unsicheren Zeiten aufgenommen und betreut.

tableau_reforme_sante_deEines ist klar: Wenn ein so wichtiges Thema wie die Ausbildung in den Gesundheits- und sozialpädagogischen Berufen ohne die Einbeziehung aller Beteiligten angegangen wird, kann das Ergebnis nicht weiter von der Realität und den Bedürfnissen vor Ort entfernt sein.

Um das Schlimmste zu verhindern, fordert der OGBL, die größte Gewerkschaft Luxemburgs, nach Rücksprache mit den Berufsverbänden des Sektors und nachdem sich die Arbeitnehmer und zukünftigen Schüler bei einer Demonstration in Luxemburg-Stadt am 1. Juni 2021 bemerkbar gemacht haben, dass die beiden Reformprojekte zurückgezogen werden und endlich die Betroffenen angehört werden. Es ist von größter Wichtigkeit, die Arbeitnehmer vor Ort über den OGBL, die größte Arbeitnehmerorganisation des Sektors, in der alle vor Ort tätigen Berufe vertreten sind, in alle zukünftigen politischen Diskussionen zu diesem Thema einzubeziehen.

Aus diesem Grund hat das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen im Rahmen einer Pressekonferenz am 29. Oktober 2021 seine Argumente und sein Forderungspaket für eine kohärente Reform der Gesundheits- und Sozialpädagogikberufe, die den Bedürfnissen vor Ort entspricht, vorgestellt.

Gegen die Privatisierung des Pflegesektors – Alles nur leere Worte Frau Cahen ?

Bereits im März dieses Jahres hat das OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen in einer Pressekonferenz die Hintergründe des Gesetzesprojekts 7753 aufgedeckt und deutlich vor den Gefahren der anvisierten Entwicklung gewarnt. Zur Erinnerung: Das Projekt 7753, das Anfang des Jahres von Familienministerin Corinne Cahen in die Wege geleitet wurde, sieht vor, einen großen Teil der Aktivitäten der öffentlichen Einrichtung SERVIOR durch die Gründung von Tochtergesellschaften auszulagern.

Wie der OGBL damals betonte, wurde im Vorfeld weder die Personaldelegation von SERVIOR, noch der OGBL im Sinne des Sozialdialogs mit dem Vorhaben konfrontiert. Nun droht dieses Gesetz alleine bei der öffentlichen Einrichtung SERVIOR zu einer unmittelbaren Verschlechterung der Arbeits- und Lohnbedingungen von rund 600 Arbeitnehmern zu führen. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Frau Cahen schafft durch den aktuellen Text einen Präzedenzfall, dem in Zukunft auch andere Bereiche des konventionierten Sozialsektors zum Opfer fallen könnten. Es handelt sich hier schlichtweg um eine direkte Attacke auf einen der größten Kollektivverträge des Landes, den SAS.

Am 10. März kam es dann zu einer Unterredung zwischen Frau Cahen und der größten Gewerkschaft des Sektors, dem OGBL. Zusammen mit der Personaldelegation konfrontierte das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen die Familienministerin direkt mit den gravierenden Konsequenzen ihres Vorhabens. Von Seiten der Arbeitnehmerkammer CSL erhielt Frau Cahen ebenfalls einen deutlichen Korb. Diese hat den gesamten Gesetzestext in ihrem „Avis“ vom 6. April schlichtweg aus den oben genannten Ursachen abgelehnt.

Sowohl in der Unterredung, wie auch in einer Pressemitteilung des Ministeriums versicherte Frau Cahen, dass das Gesetzesprojekt 7753 keine Untergrabung des Kollektivvertrags als Konsequenz haben soll. Es stellt sich jedoch nun die Frage ob es der Ministerin ernst gemeint war oder ob es sich hierbei nur um leere Worte handelte, denn seitdem ist schlichtweg nichts passiert. Angesichts des Wiederstandes des betroffenen Personals, kann es nicht sein, dass dieser Gesetzestext weiterhin auf dem Instanzenweg bleibt.

Der OGBL fordert Frau Cahen auf, den Gesetzesentwurf unmittelbar auf Eis zu legen. Wenn die Aussagen der Ministerin im Frühjahr ernst gemeint waren, darf vor jeder weiteren Etappe keine Gefahr der Privatisierung mehr vom Gesetzestext ausgehen. Sollte es sich jedoch nur um leere Versprechungen gehandelt haben, wird es zu gewerkschaftlichen Aktionen kommen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen
am 24. September 2021

Für Globalverhandlungen für den gesamten öffentlichen Sektor

Vor kurzem fand auf Schloss Senningen ein Austausch zwischen dem Minister des Öffentlichen Diensts, Marc Hansen und einer Delegation des OGBL mit Vertretern der vier im öffentlichen Sektor tätigen Berufssyndikaten des OGBL statt: Syndikat Öffentlicher Dienst OGBL/Landesverband, Syndikat Gesundheit und Sozialwesen, Syndikat Eisenbahnen FNCTTFEL-Landesverband, Syndikat Erziehung und Wissenschaft (SEW/OGBL).

Auslöser dieser grundsätzlichen Unterredung war die Tatsache, dass die OGBL-Syndikate des öffentlichen Sektors erst aus der Presse erfuhren, dass ein neues Gehälterabkommen für den Öffentlichen Dienst unterzeichnet wurde. Der OGBL wurde nicht einmal, wie sonst üblich, vorab informiert.

Der OGBL hat sich daraufhin schriftlich an den Minister für den öffentlichen Dienst, Marc Hansen, gewandt, um dagegen Einspruch zu erheben und die Einbeziehung des OGBL in alle geplanten Diskussionen und Arbeitsgruppen zu fordern. Er hat daran erinnert, dass das Nichteinbeziehen des OGBL/Landesverband umso erstaunlicher ist, als dass dieser seine Resultate bei den letzten Wahlen zur Kammer der Staatsbeamten und öffentlichen Angestellten ausbauen konnte und der OGBL mittlerweile Kooperationsvereinbarungen mit vier Vereinigungen aus dem öffentlichen Dienst abgeschlossen hat (ADESP, APPJ, GLCCA und APCCA).

Vor allem unterstrich der OGBL dass das Gehälterabkommen direkt oder indirekt Auswirkungen auf die Lohnbedingungen der Beschäftigten bei der CFL, der Arbeitnehmer im Gesundheits- und Pflegesektor, im sozioedukativen Bereich, bei den Gemeinden und beim Staat hat. Der OGBL ist in all diesen Bereichen die Mehrheitsgewerkschaft.

Zehntausende Arbeitnehmer dieser Sektoren sind also abhängig von Verhandlungen zwischen der alleinigen CGFP – die als Gewerkschaftsverband der Beamten und öffentlichen Angestellten gar nicht den Anspruch erhebt, die Interessen von Arbeitnehmern zu vertreten und werden vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne dass ihre Gewerkschaft und ihre demokratisch gewählten Personalvertreter mit am Tisch sitzen.

Der OGBL hat dem Minister dargelegt, dass die Bestimmungen der Lohnabkommen im öffentlichen Dienst in der Vergangenheit zu Problemen bei der Umsetzung in den einzelnen davon abhängigen Sektoren geführt haben, die während der Verhandlungen nicht berücksichtigt worden waren – so z.B. bei der CFL, wo das Gehälterabkommen von 2015 zu einer Verschlechterung der Attraktivität verschiedener Karrieren geführt hat.

Es ist für den OGBL also nicht mehr hinnehmbar von diesen Verhandlungen grundsätzlich ausgeschlossen zu sein. Er hat dem Minister des Öffentlichen Diensts dementsprechend seine Vorstellungen für Globalverhandlungen für den gesamten öffentlichen Sektor dargelegt.

Die allgemeine Lohnentwicklung und wesentliche Rahmenbestimmungen würden in diesen Globalverhandlungen festgelegt, die dann in den einzelnen Lohnabkommen und Kollektivverträgen, unter Respekt der jeweiligen Mehrheitsverhältnisse, in Anbetracht der jeweiligen Spezifitäten des Sektors umgesetzt würden. Dieses Modell könnte weiter auch auf andere öffentliche Betriebe ausgedehnt werden, wo die Verbindung zur Lohnentwicklung nicht oder nicht mehr besteht – etwa auf die Universität, die öffentlichen Forschungszentren, das LNS, Luxtram und die Arbeitnehmer bei der Post.

Der Minister zeigte sich nicht offen für ein solches Modell, und verwies darauf, dass er durchaus nicht ausschließlich mit der CGFP verhandele, da er und andere Regierungsmitglieder ja sehr wohl mit Unterorganisation des OGBL oder mit dem OGBL assoziierten Vereinigungen Verhandlungen aufgenommen hätte – etwa bei der Polizei oder den Fluglotsen.

Außerdem hätten seiner Ansicht nach die vom OGBL geführten Kollektivverhandlungen auch Auswirkungen auf die Beamten – so sei er jedes Mal mit Reklamationen von unzufriedenen Beamten konfrontiert, wenn der OGBL Verbesserungen bei den Staatsarbeitnehmern verhandelt habe. Die CGFP müsse also im Gegenzug zu diesen Verhandlungen eingeladen werden.

Für die OGBL-Vertreter war dies ein unzulässiger Vergleich, da in all den genannten Sektoren eine direkte Abhängigkeit vom Lohnabkommen im Öffentlichen Dienst besteht. Der OGBL betonte, dass es ihm mit seinem Modell von Globalverhandlungen auch nicht darum ginge, die CGFP auszuschließen. Er erinnerte daran, dass er auch nie abgelehnt hat, dass die CGFP z.B. in der paritätischen ASFT-Kommission, die die Umsetzung des Lohnabkommens im SAS-Kollektivvertrag berechnet, vertreten hat und er lehnt auch nicht ab, dass diese Vertretung auch in Zukunft, in einem einheitlichen Kollektivvertrag für den Gesundheitssektor, beibehalten wird.

Da, nach Austausch der Argumente, der Minister weiterhin keine Bereitschaft zeigte, in diese Richtung zu gehen, wird der OGBL und seine Syndikate nun über weitere Schritte nachdenken, um seinen nicht mehr weiter hinnehmbaren Ausschluss von den Verhandlungen im Öffentlichen Dienst anzufechten.

Neben dem Austausch über die Teilnahme bei den Verhandlungen im öffentlichen Dienst unterbreitete der OGBL dem Minister auch seine Überlegungen zu verschiedenen aktuellen Themen, die den öffentlichen Dienst betreffen, darunter insbesondere:

  • die Privatisierungstendenzen im öffentlichen Sektor;
  • das Bewertungssystem, das jetzt kritisch überprüft werden soll und das der OGBL von Anfang an abgelehnt hat;
  • die Ausarbeitung einer neuen großherzoglichen Verordnung zur Telearbeit im Öffentlichen Dienst;
  • die Besteuerung der Telearbeit bei Beamten, Angestellten und Arbeitnehmern im öffentlichen Bereich, die jenseits der Grenze wohnen;
  • die Bekämpfung von Mobbing am Arbeitsplatz;
  • Benachteiligungen von öffentlichen Angestellten bei befristeten Verträgen und beim Schutz vor Entlassung bei Langzeitkrankheiten.

Der OGBL wird zu einzelnen Punkten dem Minister schriftliche Vorschläge zukommen lassen. Trotz der unterschiedlichen Haltung zur Teilnahme an den Gehälterverhandlungen laufen die Diskussionen also weiter.

Mitgeteilt vom OGBL,
am 13. Juli 2021

All zesumme fir eng koherent Reform. Wann fir eis um Dësch keng Platz ass, brénge mir eise Stull mat!

Syndic_SAS_Campagne_InfirmiersBachelor.inddDen 03.05.2021 gouf déi laang iwwerfälleg Reform vun der Formatioun vun de Gesondheetsberuffer virgestallt. Zwar begréisse mir, dass elo endlech d’Fundament vum Bachelor fir d’Infirmièrë gegoss ginn ass an dass doduerch d’ “Medical School” op eiser Universitéit interdisziplinär opgestallt gëtt. Gläichzäiteg enthält de presentéierten Organigramm vill Punkten, vun deenen den Terrain ëmmer erëm kloer ofgeroden huet.

Den 1. Juni 2021 gëtt de Bachelor fir d’Infirmièren an der Chambre des députés ëffentlech debattéiert. Dëse Bachelor ass ee Schrëtt vu Villen. Zu enger sou déifgräifender Reform gehéieren allerdéngs och d’Nolauschteren an d’Respektéiere vun deenen déi se betrëfft. D’Penurie am Gesondheetssecteur ass dramatesch an d’Zäit leeft eis fort! Et gëllt “elo oder nie” fir mateneen en koherenten an transparente Formatiounssystem fir d’Gesondheetsberuffer op d’Been ze stellen.

An wann fir eis um Dësch keng Platz ass, da wäerte mir eise Stull matbréngen! An wann et muss sinn, den 1ste Juni um 15:00 Auer bis virun d’Chamber!

Matgedeelt vum OGBL, der ALAS, der ALEPS, der ALSF, der ALATMC, der ALIAR, der ALIP, der ALIPS, der ANIL, dem LCGB, der Patientenvertriedung an der UNEL, den 28. Mee 2021


Appel à tous les professionnels de santé – Piquet de protestation, le 1er juin à Lux-ville (Lu-Fr)


Opruff un all d’Gesondheetsberuffler
Protestpiquet den 1. Juni 2021 um 15:00 virum „Cercle Cité“ an der Stad.
Fir d’Zukunft vun eisen Ausbildungen!
Fir d’Zukunft vun eise Beruffer!
Pitt Bach, secrétaire central Syndicat Santé de l’OGBL


Bei der Reform sëtzt gär mat um Desch:

alas_logoALAS: Mir vun der ALAS fuederen dat mir net rëm vergiess ginn!! Eisen Beruf fass am ausstierwen, verléiert un Attraktivitéit vir déi jonk Leit!!! Alles wat mir an der Theorie an der Schoul geléiert hunn, duerfe mir um Terrain net ausüben!

Mir sinn es Midd, ëmmer déi lëscht an der Rei ze sin! Eng ugepasste Reform vun der Ausbildung zum Aide-Soignante ass laang iwwerfälleg. Mir wëllen een transparent a koherent Matsproocherecht bei der Reform zu dëser wichtiger Ausbildung!. Dat eis Aarbecht respekteiert an rëm unerkannt gëtt, dat och mir sécher an Zukunft kënne kucken.

Dat eisen Entworf vun den néien Attributiounen unerkannt gëtt a sou séier wéi méiglech ëmgesat ginn.

aleps_logoALEPS: Als ALEPS (Association Luxembourgeoise des Enseignants pour Professions de Santé) fuerderen mir zanter 2001 e koherenten Opbau vun den Formatiounen am Gesondheetssecteur. Als Enseignants sin mir iwwer d’Presse an den communiqué vun der Regierung iwwer Zukunft vun den Formatiounen , dei mir all Dag ausbilden, informéiert gin…

En 3 Klassensystem fir den infirmiersberuff hei zu Lëtzebuerg ass Gebastels à la sauce luxembourgeoise , en Formatiounschaos an deem sech weder Studenten nach Enseignants eremfannen. Wou ass den Ënnerscheed an den Formatiounsprogrammer ? Wei soll daat um Terrain klappen, mat welchen Personalressourcen ? A wei soll do d’Orientatioun klappen vun den Schüler an Studenten , bei esouvill Gewulls ? Mir fuerderen als ALEPS :

  • Eng eenzeg koherent Ausbildung fir den Infirmierop Bachelor niveau.
  • D’Spezialisatiounen an d’Hiewannsformatioun op Masterniveau
  • D’Ofschafen vum BTS diplom fir den Infirmier (ab 2024!)
  • Eng koherent Reform vun all den Ausbildungen am Gesondheetsecteur dei zesummen mat eis all opgebaut gëtt !
  • D’Transformatioun vum LTPS zuer Ecole Nationale pour Professions de Santé du Luxembourg (ENPSL) dei an enker Collaboratioun mat der Université du luxembourg déi nei Formatiounen ausschaffen soll.

alsf_logoALSF: Dass eng Reform vun de Gesondheetsberuffer misst kommen war jidderengem bewosst an spéitstens elo an dëser Covid-19 Krise ass jidderengem virun Aen gefouert gi wie wichteg gutt ausgebilten Hiewannen rsp Gesondheetspersonal si. Mat deem neien Reglement Grand-Ducal vun 2019 ass e wichtegen Grondsteen fir eng ganzheetlech Betreiung duerch d‘Hiewan wärend der Schwangerschaft der Gebuert an der Zäit dono geluecht gi. D’Hiewan ass elo schonn en eegestännege Beruff deen gréisstendeels an Autonomie ausgefouert gëtt. Fir dësen Ufuerderungen gerecht ze gi an dono gutt ausgebilten Hiewannen um Terrain ze hunn fuerderen mir e gutt fundéierten Studium op Masterniveau.

ALATMC_logoALATMC: Zënter der Verëffentlechung vun eisen neien Attributiounen am Abrëll 2019, reklaméiere mir, d’Association luxembourgeoise des assistant(e)s techniques médicaux de chirurgie (ALATMC), eng Ausbildung um Niveau vun engem MASTER, déi et eise Studenten erlaabt, esou forméiert ze ginn, datt si medezinesch Akte kënne praktizéieren, déi an eisen neien Attributioune stinn an déi virum Abrëll 2019 eleng de Chirurgen an Dokteren reservéiert waren. Dës Ausbildung als MASTER, muss an enger Universitéit enseignéiert ginn, déi och Dokteren ausbilt, fir datt d‘Interdisziplinaritéit tëschent zukünftegen Dokteren an ATM de chirurgie, vun Ufank un, ka garantéiert ginn. D’Ausbildung als MASTER gouf och schonns e puermol argumentéiert, andeems sech op de „Référentiel européen des compétences“ baséiert gouf. Sech fir en akademesche Grad ze entscheeden, ass net nëmmen eng Rechenaufgab iwwert d’Zesummenzielen vun ECTS, mee ass an éischter Linn, fir sech fir eng Ausbildung ze entscheeden, déi den definéierte Critèren aus dem „Référentiel européen des compétences“ entsprécht.

ALIAR_logoALIAR: Durch diese Reform entstehen wieder „à la luxembourgeoise“ 3 verschiedene Krankenpfleger/inen. Für die Intensiv/Anästesiepfleger Ausbildung wird eine Notlösung vorgeschlagen, ohne Zukunftsvision. Hier entsteht die Gefahr dass wir in Zukunft noch weniger Intensiv/Anästesiepfleger/inen ausbilden werden , 2 jährige Ausbildung nach der Pflegerausbildung , für einen Bachelorabschluss. 2 jährige Ausbildung ohne weiteren ABSCHLUSS……NEIN DANKE

ALIP_logoALIP: Mir als ALIP bedaueren déi ugekënnegt Ausbildungsreform vum MESR. Mir sinn der Meenung, dass dës keng Opwäertung vun eisem Beruff ass an dass d’Attraktivitéit dëse Formatiounswee aschloen ze wëllen, verluer geet. Fir an Zukunft genuch a gutt qualifizéiert Infirmier(e)s spécialisé(e) forméieren ze kënnen, fuerdere mir en Master opgebaut op engem dräijäregen “Bachelor en soins généraux”.

alipsALIPS: Mir begréissen datt Gesondheetsberuffer reforméiert an akademiséiert ginn. An eisen Ae ginn des Beruffer méi attracktiv an zougänglech fir vill méi Leit. Wat mir net novollzéihen kennen, ass datt de BTS-Infirmier en soins généraux bäibehaalen gëtt an zousätzlech ee Bachelor ugebueden gëtt. Mir fuerdere weiderhin datt den Infirmier ee Bachelor an den Infirmier spécialisé ee Master kréie soll. Loosst eis ee wichtege Schrëtt maachen, fir Zukunft an der Fleeg ze moderniséieren an der reeler Demande um Terrain unzepassen. D’Pandemie huet gewisen a weist ëmmer nach wéi wichteg mir sinn an datt net un der Qualitéit vun der Fleeg soll gespuert ginn. Lescht Joer am Lockdown ass vu Solidaritéit fir de Fleegesecteur geschwat ginn, elo ass de Moment do et ëmzesetzen.

ANIL_logoANIL: Mir freeën eis, dass d’Politik endlech den Schratt goen well, den Infirmièren eng vollwäerteg Formatioun op der Universitéit Letzebuerg ze erméiglechen! Kombinéiert mat der Infirmière de Pratique Avancée wäert d’Infirmier(e)n endlech Karriere um Bett vum Patient kenne machen. Fir allerdéngs den ganzen Infirmièresberuff an net nemmen “certaines catégories d’infirmières” ze valoriséieren, muss en Datum festgeluet ginn, un dem den aalen BTS-Infirmiersdiplom ausleeft. Och mussen Infirmièren mat Berufserfahrung, déi den Bachelor wellen machen, mindestens déi éischt zwee Joer vum Studium unerkannt kréien. Den Bachelor fir déi spezialiséiert Infirmièren gesinn mir héchstens als Iwergangsléisung bis déi éischt BachelorstudentInnen en Soins généraux hieren Studium ofschléissen. Mir wellen d’Wichtegkeet betounen, dass d’Unzuel vun den Studienplatzen op Basis vun Berechnungen vum zukünftegen Bedarf un Infirmièren festgeluet gett.

Commission des étudiants (ANIL): D’Commission des étudiants ass am März 2020 vun Studenten gëgrennt gin déi sech ansetzen fir eng besser Infirmier-Formatioun hei am Land, well Mir, d’Schüler an Studenten kloer an daitlech net zefridden sin mat deem Gebastells deen elo besteet (déi 2 lescht Lycée Joeren + 2 Joeren BTS + 2 Joeren Spécialisatioun fir schlussendlech naischt an der Täsch ze hun). Mir fuerderen eng kloer Infirmiersausbildung vun 3 Joer deen zu engem Bachelor féiert an eng Spécialisatioun vun 2 Joer deen zu engem Master féiert, wéi et an der “Déclaration de Bologne” firgesin ass.

Fir dass d’Commission des étudiants och wierklech vertrëtt wat d’Schüler an Studenten gären hätten, ass eng Ëmfroo bei 177 Schüler an Studenten aus dem LTPS gemeet gin. Dëst weist nach enmol kloer datt 91% vun de Schüler an Studenten den Wee vum Bachelor Studium selwer gewielt hätten wann et deen deenmols op der Uni.lu schon gin wier.

LCGB_logoLCGB: D’Opwäertung vun der Ausbildung duerch eng Aféierung vum Bachelor fir allgemengmedizinesch Fleegepersonal ass sécher eng Noutwendegkeet, muss awer en Deel vun engem Gesamtkonzept sinn, dat dozou erbäiféiert, dass d’Aarbecht fir déi Beschäftegt méi attraktiv gëtt. Virun allem musse Kompetenzen an Zoustännegkeete vun de Fleegeberuffer ugepasst ginn. Och iwwert Weiderbildung an Ëmschoulung muss geschwat ginn. Doriwwer eraus muss dem Wonsch vum Salarié Rechnung gedroe ginn: „ Mir musse méi no um Patient sinn a manner mat administrativen Aarbechte beschäftegt sinn!“.

OGBL_logoOGBL: Den OGBL ass alarméiert iwwert dëss Propositioun vun der Reform vun der Ausbildung. Zwar begréisse mer d’Schaafe vun engem Bachelor fir den Infirmier, mee de Modell kann nëmmen als Ganzt e Sënn erginn wann e koherent ass. 3 wesentlech Punkten musse geännert ginn:

1. Et däerf net zu méi Klassen vun Infirmieren kommen. D’BTS Ausbildung muss ofgeschaaf gin an den Infirmier just nach um Bachelorniveau ausgebild gin.

2. Doriwwer eraus muss esou e Modell all d’Beruffer déi am Secteur present sinn ëmfaassen. Niewent den nei geschaaften Formatiounen, bleift weiderhin onkloer, wéi eng Opwäertung vun den aneren Beruffsgruppen, wéi dem Aide-soignant, dem Aide-socio-familial oder dem Auxiliaire de vie, hei mat agebaut ka ginn.

3. Och d’Ausbildung vun den Infirmiers spécialisés, déi jo eigentlech op där vum Infirmier opbaut kann net mat dëser gläichgestallt ginn. Grad an deene Beruffer hu mer grouss Problemer Nowuess ze fannen. Dat hei wäert nach manner Jonker motivéieren de Sprong vum Infirmier op de spécialisé ze maachen.

De Projet muss dringend mat sämtlechen Acteuren iwwerschafft an un d’Besoinen vum Secteur ugepasst ginn.

Patientenvertriedung_logoPatientenvertriedung: Im Interesse des Patienten ist es von großem Vorteil, wenn die Krankenpfleger Ausbildung dazu führt, eine Referenzperson für den Patienten zu erhalten, die als Kontaktperson Sicherheit vermittelt und menschlicher Kontakt und Kommunikationsfähigkeit gewährleistet sind und zu einer guten Pflegequalität führen. Die aktuelle Situation in der Krankenpfleger Ausbildung ist leider so, dass in den ersten beiden Ausbildungsjahren das Verhältnis Theorie-Praxis so ungleichmäßig verteilt ist, dass nur einige Wochen Praktikum vorgesehen sind. Dies führt dazu das die Auszubildenden erst im dritten Ausbildungsjahr, wenn mehr Praktikum vorliegt, merken, was der Krankenpfleger Beruf wirklich in der Praxis darstellt und welche Verantwortung dieser Beruf hergibt. Oft kommen die Schüler dann überfordert zum Entschluss abzubrechen und das bedeutet zwei verlorene Schuljahre und zusätzlicher Mangel an Krankenpfleger Nachwuchs. Da die Zahl der zugelassenen Schüler wegen fehlender Infrastruktur seit langem jährlich beschränkt ist sind diese verlorene Ausbildungsplätze eine Katastrophe für unser Gesundheitswesen. Eine Aufwertung der Gehälter und das Ausarbeiten eines Bachelor-Studienganges sind nicht allein die finale Lösung zur Verbesserung der Attraktivität des Krankenpfleger Berufes, sondern ebenfalls adäquate Arbeitsbedingungen, ohne Leistungsdruck zu arbeiten, ausreichend Pflegepersonal und ein vorhandenes Zusammenspiel von Berufsmotivation und Bedürfnissen müssen gewährleistet sein.

UNEL_logoUNEL: L’UNEL souligne qu’une réforme cohérente est nécessaire pour la réelle revalorisation de la formation d’infirmier. Le cumul de plusieurs cursus, n’amènera à aucune valorisation, mais plutôt un clivage dans les formations et qualifications elles-mêmes. Ainsi l’UNEL soutient que le BTS – Infirmier soit aboli au profit d’un premier cycle d’études supérieurs sanctionné par un Bachelor qui débouchera sur un deuxième cycle d’étude sanctionné par un master (spécialisation), aux termes du processus de Bologne.

Den Petitionär an seng Ennerstetzer an der Chamber:

Anne-Marie Hanff (Presidentin, ANIL): De professionelle Bachelor soll ganz nom Motto “Déi Bescht un d’Bett” a gemeinsame Course mat anere Gesondheetsberuffer all d’Infirmièren op déi erausfuerderend Situatiounen um Terrain virbereeden. Kombinéiert mat den iwwerschafften Attributiounen an den erweiderte Kompetenzen, kann d’Infirmière sech endlech selbststänneg em d’Fleegeproblemer këmmeren, déi duerch eng Krankheet entstinn. Dëst mëscht bei esou engem klenge Land nëmme Sënn, wann all Infirmier(e)sstudent(in) an net nëmme “certaines catégories” op der Universitéit Lëtzebuerg studéieren. D’Zuele leien um Dësch: Mat besser forméierten Infirmiere gi vermeidbar Komplikatioune wéi eng Longenentzündung méi fréi erkannt a besser behandelt. Eeler Persounen musse net onnéideg an d’Spidol an et spuert een och nach Suen. Wann de MESR forméiere wëllt wat den Terrain brauch, da mussen d’Avise vun den Acteure vum Terrain bei der Gestaltung vun dëser Reform respektéiert ginn. Wann mir a kommende Pandemien net méi an déi bedreelech Situatioun wëlle kommen, wann d’Nopeschlänner hier Grenze géingen zoumaachen, da brauch d’Politik no 25 Joer endlech “Wäitsiicht, Fachwëssen an Zivilcourage”! Traut Iech! Et lount sech!

Gilles Evrard (President, ALEPS): Als Enseignants sin mir all Dag confrontéiert mat der Ausbildung vun den Pflegeberuffer. Déi proposéiert Reform léist keng Problemer, mais au contraire riskéiert an engem totalen Ausbildungschaos ze endegen. Komm mir maachen all zesummen eng koherent Reform vun all den Pflegeberuffer, an schafen en Modell deen verständlech ass: Bachelor fir den Infirmier, Master fir d’Spezialisatiounen!

Nora Back (Presidentin, CSL): Eng Reform vun der Ausbildung vun de Gesondheetsberuffer kann nëmme gräifen, wann se op engem koherente Modell fousst. Grad an Zäiten vun enger sanitärer Kris wou mer méi wéi jee ugewisen sinn op eng gutt funktionéierend Gesondheetsversuergung. Wou mer souwisou schonn eng Penurie de main d’oeuvre hunn an all dëse Beruffer, si mer der Meenung dass dëse Projet muss vum Dësch geholl ginn an mat abezéien vun allen Acteuren, eng qualitativ héichwäerteg Reform ausgeschafft ginn.

Et ass e Sujet deen eis Alleguer betrëfft, déi Jonk déi déi Beruffer wëllen erléieren. D’Proffen déi se enseignéieren. D’Gesondheetsberuffer déi um Terrain schaffen an hier Organisatiounen a Gewerkschaften wou se vertrueden sinn.

Théo Duhamel (Petitionär): Als Student am leschte Joer, hun ech et baal hannert mir, an kann behaapten dass dat net den Wee ass deen ech mir firgestallt haat. Dass den Infirmier zu Lëtzebuerg een BTS ass gëtt een net gewuer wann een op 3e (11e un menger Zeit) sëtzt an sëch raussichen muss wat een Beruff een sein Liewenlaang wëll machen. Ech mengen domat, dass ech deen LTPS Wee deen op en BTS féiert nie gemeet hätt wann ech dat am firaus gewosst hätt. Ech wëll op den selweschten Niveau kënne sin wéi all aaneren Infirmier mat deem ech schaffen, ech wëll net benodéilecht gin well ech den Infirmier hei zu Lëtzebuerg studéiert hun. Ech setzen mech dann och dofir an, dass Schüler an rouh hir Première kënnen oofschléissen ier se hiren Infirmier-studium unfenken, an dësst ass och just méiglech wann den BTS oofgeschaaft gëtt. Ech starten dann och elo gären d’Spézialisatioun Anesthésie et Réanimation un wat nom BTS nach zwee Joer Formatioun sin, fir schlussendlech en BTS -spécialisé ze hun statt en Master…

All Gesondheetsberuff äußeren sech, mee et lauschtert einfach keen no. An sou setzen mir eis dann lo all zesummen an fir een eenzegen Ziel: Eng koherent Réforme fir d’Gesondheetsberuffer.

Tina Koch (ugoend Infirmière Prévention et Contrôle de l’Infection):
Dass eng Reform vun de Gesondheetsberuffer misst komme war virdru well ville Léit bewosst, awer spéitstens elo an/no dëser Covid-19 Krise ass jidderengem virun Ae gefouert gi wie wichteg gutt forméiert Experten an der Fleeg sinn. Ech schwätzen hei besonnesch vun der Infirmière mat engem Zousaz Studium an der „Prévention et Contrôle de l’Infection“.

Dëse Studium ass an eisen Nopeschlänner well laang méiglech, et ass elo oder ni, wou dëse Studium och misst säi Wee ob Lëtzebuerg fannen, ob der uni.lu. Vir dëst z’erméiglechen ass de Bachelor een éischte wichtege Schrëtt an Zukunft!
Haut ass et eise Studenten NET oder just schwéier méiglech dëse Wee ze goen, well ob villen Universitéite, de Bachelor als Basis gefrot gëtt. Dëst musse mir onbedéngt änneren, an et méiglech maachen dat een och no e puere Joer Beruffserfarung de Wee ka goen, an een Zousaz Studium Beruffsbegleedend ze maachen.
An dëst net nëmme vir Infirmier*ière Prévention et Contrôle de l’Infection mä och vir aner spezialiséiert Zousaz Studien an der Fleeg, ewéi Breast Care Nurse, Palliative Care Nurse, Gesundheitswissenschaften & -pflegemanagement, Pflegepädagogik,….

Le projet de réforme de la formation d’éducateur rime avec perte de qualité

Le syndicat Santé, Services sociaux et éducatifs de l’OGBL, le syndicat Éducation et Sciences (SEW) de l’OGBL, l’APCCA et l’APESS sont indignés par la réforme annoncée par le ministre de l’Education nationale Claude Meisch — une annonce qui a été faite sans dialogue social au préalable. Monsieur Meisch a encore une fois fait abstraction du dialogue social.

En date du 11 mai, le ministre de l’Éducation nationale a annoncé un projet de réforme de la formation d’éducateur qui entrerait en vigueur dès la rentrée 2021/2022 et permettrait aux diplômés d’un certificat d’études secondaires en sciences sociales (GSO) d’accomplir la formation d’éducateur en seulement un an au lieu de trois.

Actuellement, la formation d’éducateur diplômé au Lycée technique pour professions éducatives et sociales (LTPES) s’étale sur trois années — une formation qui ne se limite pas à un enseignement théorique, mais qui est également très orientée vers la pratique. Les stages obligatoires (26 semaines de stages) font partie intégrante du cursus et exigent une mise en pratique des connaissances théoriques.

La réforme annoncée par le ministre aurait pour objectif de rendre le métier plus attractif et de lutter contre la pénurie actuelle dans le milieu socio-éducatif qui, au regard du besoin croissant de ces professionnels, n’a cessé de s’accentuer.

Or, en réduisant le nombre d’années de formation, la future génération d’éducateurs empruntant cette nouvelle voie pour accéder à la profession ne pourra pas acquérir l’ensemble de ces connaissances théoriques et surtout pratiques.

Disposer de connaissances pratiques solides est primordial pour assurer une prise en charge de qualité des bénéficiaires. La crise, avec ses nombreux défis, a montré à quel point le métier d’éducateur est essentiel pour faire tourner l’économie du pays. La prise en charge des enfants du personnel soignant, l’accueil des enfants et familles en détresse, la participation à l‘éducation et l‘enseignement des enfants et des jeunes dans le contexte scolaire des écoles, lycées et centres de compétences, l’encadrement de personnes présentant des besoins spécifiques, … pour ne citer que quelques exemples quant à leurs domaines de compétences, montrent que les éducateurs sont indispensables et forment l’ossature de notre société.

C’est pourquoi l’OGBL, l’APCCA et l’APESS ne peuvent soutenir une réforme engendrant une dévalorisation du métier — qui crée non seulement un accès à deux vitesses à ladite profession, mais génère en même temps un nivellement vers le bas de la qualité et des compétences.

Placés devant le fait accompli, l’OGBL, l’APCCA et l’APESS regrettent fortement que le ministre Meisch n’ait pas pris la peine de consulter au préalable les quatre syndicats professionnels que sont le syndicat Santé, Services sociaux et éducatifs de l’OGBL, le syndicat Éducation et Sciences (SEW) de l’OGBL, l’APCCA et l’APESS.

En conséquence, l’OGBL, l’APCCA et l’APESS exigent le retrait immédiat de ce projet et invitent le ministre à les impliquer pour toutes initiatives et projets futurs.

Communiqué par le syndicat Santé, Services sociaux et éducatifs de l’OGBL, le syndicat Éducation et Sciences (SEW) de l’OGBL, l’APCCA et l’APESS, le 25 mai 2021

Eine realitätsfremde Reform der Ausbildung der Gesundheitsberufe

Das OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen ist alarmiert über die angekündigte Reform der Ausbildung der Gesundheitsberufe in Luxemburg.

Immer wieder hat der OGBL die Regierung vor einem Alleingang gewarnt und betont, dass eine solche Reform nur in einem Dialog mit den betroffenen Arbeitnehmern fruchten kann. Da die Regierung sich jedoch zuletzt weigerte, das OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen, die größte Organisation aller im Sektor arbeitenden Berufsgruppen, in diese Gespräche einzubeziehen, ist es wenig verwunderlich, dass die aktuell angekündigte Reform total an den Bedürfnissen und der Realität in der Praxis vorbeischlittert.

Wohl sieht die Reform eine Schaffung eines Bachelordiploms für Krankenpfleger vor, eine Neuerung die der OGBL begrüßt, jedoch hat die Regierung eine so wichtige Chance verpasst, das luxemburgische Modell kohärent an internationale Gegebenheiten anzupassen. Hier wurde wieder einmal ein Modell «à la sauce luxembourgeoise» erschaffen.

Das OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen hat in der Vergangenheit immer wieder davor gewarnt mehrere Krankenpfleger-Ausbildungen parallel laufen zu lassen. Mit der Entscheidung der Regierung, die BTS-Ausbildung für Krankenpfleger, neben der Schaffung eines Bachelor-Diploms, nicht abzuschaffen, wurde die eigentliche Reform verpasst. Es wurde lediglich eine neue Ausbildung neben der alten eingeführt.

Dieser Fehltritt führt unweigerlich dazu, dass es nach der Reform zu mehreren Klassen von Krankenpflegern in Luxemburg kommen wird, anstatt wie angekündigt den Beruf an sich aufzuwerten. Zwar wird jetzt eine teure Bachelorausbildung zum Krankenpfleger geschaffen, jedoch wird die Präsenz der neu ausgebildeten Fachkräfte am Bett des Patienten im Nachhinein bestenfalls marginal sein. Es ist klar, dass die kostengünstigere Variante des BTS-Krankenpflegers von den meisten Arbeitgebern bevorzugt werden wird.

Total inakzeptabel ist darüber hinaus die Entscheidung, die Ausbildung des „Infirmier Spécialisé“ mit der des „Infirmier en Soins Généraux“ gleichzustellen. Zukünftig sollen dann beide Berufsausbildungen mit einem Bachelor-Diplom von 180 ECTS abgeschlossen werden können. Dabei galt es unter anderem bei dieser Reform gerade die spezialisierten Krankenpfleger, die von starkem Personal- und Nachwuchsmangel betroffen sind, attraktiver zu gestalten. Der OGBL erinnert hier an seine Forderung eines Masterdiploms für „Infirmiers Spécialisés“, da diese Ausbildung logischerweise auf einem abgeschlossenen „Infirmier en Soins Généraux“-Bachelor-Diplom aufbauen soll. Durch diese nun vorgestellte konkrete Abwertung riskieren die Ausbildungen zum „Infirmier Spécialisé“ in Zukunft noch weniger in Anspruch genommen zu werden, als dies aktuell bereits der Fall ist.

Eines wird hier klar, wenn ein so wichtiges Thema wie die Ausbildung der Gesundheitsberufe ohne Einbeziehung aller Akteure und hinter verschlossenen Türen entschieden wird, dann kann das Resultat nicht realitätsfremder sein. Es handelt sich bei der aktuellen Reform keineswegs um eine Verbesserung oder Aufwertung des alten Systems, sondern um eine weitere Reparatur eines seit langem baufälligen Konstruktes.

Das OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen fordert, dass das aktuelle Projekt unverzüglich auf Eis gelegt wird und umgehend im Sozialdialog überarbeitet wird. Ansonsten droht dem luxemburgischen Gesundheitswesen eine extrem kostspielige Abwertung der Attraktivität der so dringend notwendigen Gesundheitsberufe.

Mitgeteilt vom OGBL- Syndikat Gesundheit und Sozialwesen am 6. Mai 2021