Warum Stellenabbau im Finanzwesen fördern?

place_financiereAuf Anfrage des OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen (SBA) fand am Montag abend eine Unterredung mit dem Direktor der ABBL statt. Die Verantwortlichen des Syndikats hatten eine dringliche Unterredung wegen der Geschehnisse der vergangenen Tage betreffend dem Gesetzesprojekt 7024 beantragt.

Die ABBL bestätigt, dass es sich bei dem Gesetzesprojekt 7024 einerseits um eine Umsetzung der europäischen Direktive 2015/751 handelt und andereseits um eine einschneidende Abänderung des Artikels 41 aus dem Gesetz vom 5. April 1993.

Die geplante Abänderung, die es ermöglicht die Kundendaten weltweit an externe Servicedienstleister outzusourcen, wäre zur Umsetzung der europäischen Direktive 2015/751 nicht nötig gewesen. Sie sei allerdings, wenigstens für die ABBL, in Zeiten des Fortschritts, der Digitalisierung und der Robotisierung, unumgänglich für das Luxemburger Finanzwesen. Laut der ABBL ist Artikel 41 in seiner aktuellen Form ein Ausdruck aufwendiger Überreglementierung und falschem Protektionismus, Faktoren, die den Banken unnötigen Aufwand und Geld abverlangen und die nicht dazu beitragen würden, die Attraktivität des Finanzplatzes in Luxemburg zu erhalten.

Die ABBL ist sich bewusst, dass die Folgen einer solchen Gesetzesänderung einen wesentlichen Umbruch für einzelne Unternehmen des Finanzsektors mit sich bringt. Direkt visiert sind die PSF (Professionals of the Financial Sector) Unternehmen, deren Grossteil der Kunden (70 %) aus Banken besteht und die durch die Gesetzesänderung mit ausländischen Anbietern konkurrieren müssen, was bedauerlicherweise zu Stellenabbau führen könnte.

Und welche Folgen hat die Abänderung des Artikels 41 auf die Arbeitsplätze bei den Banken selbst?

Dass auf kurz oder lang viele Bankaktivitäten, wie Kundenverwaltung, Kundenerfassung, Buchungswesen usw., demnach generell alle „Back-office“ Tätigkeiten durch die geplante Abänderung im Gesetzesprojekt 7024 an Drittländer ausgelagert werden könnten, wurde von der ABBL bestätigt.

Die ABBL ist Antragsteller für diese Auflockerung. Durch sie erhofft sich die ABBL neue Chancen für den Finanzplatz Luxemburg. So sollen aufgrund der Folgen des Brexit, Banken und Versicherung dazu gebracht werden, ihren Hauptsitz von London nach Luxemburg zu verlagern.

Dass dabei diese Banken weder mit ihren IT Bereichen, noch sonstigen „Backoffice“ Aktivitäten nach Luxemburg kommen, sondern lediglich mit dem Hauptsitz, stört die ABBL nicht, sie spricht in diesem Fall von „insourcing“.

Die Fragen seitens des OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen (SBA) wie hoch die Einschätzungen für die Neugewinnung von Arbeitsplätzen sind und ob diese die potentielle Abwanderung von Arbeitsplätzen durch die Auflockerung des Artikel 41 ausbalancieren, kann die ABBL nicht beantworten. Bis dato liegen keine Studien des sozialen Impaktes vor. Vor kurzem wurde die Arbeitnehmerkammer offiziel mit einer Beurteilung beauftragt.

Das OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen (SBA) möchte seinen starken Bedenken und seiner grossen Besorgnis über diese Entwicklung des Finanzplatzes Ausdruck verleihen und bedauert, dass die soziale Komponente betreffend die Sicherung der Arbeitsplätze im Finanzwesen wiederum Opfer wirtschaftlicher Kriterien und weltweiter Profitrendite ist.

Das OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen (SBA) hat demnach und besonders aufgrund der Bestätigung, dass diese Gesetzesänderung weit über die Tragweite der PSF (Professionals of the Financial Sector) Unternehmen hinausgeht, erhebliche Vorbehalte gegenüber der Abänderung des Artikels 41 des Gesetzeprojektes 7024.

Das OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen (SBA) wird den weiteren Verlauf des Gesetzesptojekt sehr genau und kritisch begleiten und wird gegebenfalls auf allen Ebenen intervenieren zu wissen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen
am 29 November 2016

Sozialplan bei JP Morgan

Die Direktion von JP Morgan, der OGBL-SBA, der LCGB und die ALEBA und die Personaldelegation konnten sich am 19. Oktober 2016 über die Modalitäten eines Sozialplans einigen.

Die Sozialplanverhandlungen für die von der Kollektiventlassung betroffenen Arbeitnehmer haben innerhalb der vom Gesetz vorgesehenen Frist stattgefunden. Während der Verhandlungen konnte die Zahl der entlassenen Arbeitnehmer von 105 auf ein Maximum von 93 reduziert werden.

Die nationalen Gewerkschaften und die Personaldelegation konnten im Rahmen des Sozialplans verschiedene soziale und finanzielle Begleitmaßnahmen zu Gunsten der Arbeitnehmer erreichen.

Darunter sind unter anderem außergesetzliche Entschädigungen in Verbindung mit der Betriebszugehörigkeitsdauer, dem Alter, mit der Familiensituation des Angestellten sowie ein Budget, das es ermöglicht eine externe Neueingliederung oder eine Ausbildung durchzuführen. Zudem besteht die Möglichkeit eine Verlängerung der Kündigungsfrist zu beantragen.

 

Annonce d’un plan social chez JP Morgan Bank

jpmorganLe 27 septembre, le Syndicat Banques et Assurances de l’OGBL (SBA) a été informé par la direction de JP Morgan Bank Luxembourg de son intention de procéder à un licenciement collectif.

La banque américaine a pris la décision de procéder à la délocalisation d’une partie de ses activités de Luxembourg vers l’Écosse et l’Inde. La banque prévoit ainsi la suppression de 105 postes sur les 474 qu’elle compte actuellement au Luxembourg.

L’OGBL-SBA en tant que syndicat représentatif au plan national, et représenté au sein de la délégation du personnel de JP Morgan, participera  aux négociations du Plan social tel que prévu par la loi, et se tient à disposition de tous ses membres salariés chez JP Morgan Bank.

Il va sans dire que le but de l’OGBL-SBA sera de tout mettre en œuvre pour diminuer au maximum le nombre des licenciements, et  ensuite négocier au mieux des conditions de départs des salariés malgré tout touchés par ces licenciements.

Communiqué par le Syndicat Banques et Assurances de l’OGBL
le 29 septembre 2016

UBS-Luxemburg : Sozialplan unterzeichnet

ubsDer OGBL-SBA, die ALEBA und der LCGB-SESF sind am 19. September dem Sozialplan bei UBS-Luxemburg, der 60 Entlassungen aus dem Back Office der Abteilung Wealth Management Operations angekündigt hatte, beigekommen.
Nach einigen Sitzungen mit der Direktion konnten vier Arbeitsplätze gerettet werden. Was die 56 betroffenen Arbeitnehmer betrifft, so wird es die Bank versuchen diese Zahl zu reduzieren, indem sie eine vorgezogene Frührente oder interne Versetzungen oder Versetzungen innerhalb der Gruppe anbietet.
Ein bedeutendes Budget für Ausbildungen und für Outplacement wurde freigegeben, um die Arbeitsmarkt-fähigkeit der betroffenen Personen zu garantieren.
Andere vorteilhafte Bedingungen konnten ausgehandelt werden, wie z.B.:
–    Eine nicht vom Gesetz geforderte Entschädigung
–    Die Möglichkeit einer ver-längerten Kündigungsfrist

Erneuerung des Kollektivvertrags im Bankensektor

Der Kollektivvertrag im Bankensektor (im nachfolgenden Text: KV-Banken), der seit 2014 gültig ist, wird zum Herbst 2016 gekündigt werden. Somit werden die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften, die die Arbeitnehmer im Bankensektor vertreten, und der „Association des Banques et Banquiers Luxembourgeois“ (ABBL) eröffnet.

In diesem Zusammenhang hat das OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen (OGBL-SBA) bereits tiefgreifende Überlegungen durchgeführt über die Punkte und die Schwerpunkte, die dieser neue KV enthalten muss. Das Syndikat präsentiert demnach in seiner letzten SBA-News die großen Linien seiner Forderungen, die über einen konstruktiven Dialog mit seiner Tarifkommission, bestehend aus allen OGBL-Delegierten im Bankensektor, aufgestellt wurden. Das SBA-News wird im Laufe der Monate August und September in den Banken verteilt werden.

An erster Stelle verlangt das Syndikat OGBL-SBA, dass der nächste KV die Zugeständnisse auf den Gehältern belohnt, die die Arbeitnehmer im Bankensektor während dieser Jahre der Wirtschaftskrise erdulden mussten. Der Aufschwung, von dem auch der Luxemburger Finanzplatz profitiert, muss nunmehr für die Arbeitnehmer, die zum guten Ergebnis des Sektors beigetragen haben, spürbar werden. Deshalb fordert das Syndikat OGBL-SBA eine Verbesserung des Gehältersystems sowie Gehaltserhöhungen für sämtliche Arbeitnehmer im Bankensektor.

Nebst den finanziellen Forderungen verlangt das Syndikat OGBL-SBA, dass der neue KV Verbesserungen bezüglich der Karrieren der Arbeitnehmer bringt, insbesondere wenn es um Weiterbildung geht, wie zum Beispiel mit der Einführung eines individuellen Weiterbildungsplans, der an jeden Arbeitnehmer angepasst ist, damit die Arbeitsplatzaufrechterhaltung für jeden Arbeitnehmer erleichtert wird. Es ist ebenfalls notwendig, die Gruppen und Funktionen im KV zu aktualisieren und aufzuwerten, damit diese der Realität der bestehenden Profile innerhalb des Bankensektors entsprechen.

Andere Schwerpunkte bei den Forderungen sind die Arbeitszeit und die Arbeitsbedingungen, die besser bestimmt werden müssen, um das Wohlsein der Arbeitnehmer aus dem Sektor zu fördern. Das Syndikat OGBL-SBA schlägt unter anderem die Schaffung von Prozeduren vor, damit Missbräuche bezüglich der geleisteten Arbeitsstunden verhindert werden, oder auch die Anerkennung der Rufbereitschaft als Arbeitszeit.

Um die Interessen der Arbeitnehmer aus dem Bankensektor bestmöglich zu verteidigen ruft das Syndikat OGBL-SBA die anderen Gewerkschaften aus dem Sektor dazu auf, einen gemeinsamen Forderungskatalog aufzustellen, den sie anschließend zusammen der ABBL, zu Beginn der Verhandlungen zum neuen KV, vorlegen können.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen
am 27. Juli 2016

Die chinesische Bank schätzt die beruflichen Qualifikationen der Luxemburger Angestellten

Das Niveau der beruflichen Qualifikationen der Luxemburger Angestellten hat für die chinesische Bank „Bank of Communications“ (BoCom) eine maßgebliche Rolle gespielt, beim Beschluss ihren europäischen Sitz in Luxemburg zu etablieren. Bei der Eröffnung der Bank am 7. Mai 2015 hat Shuguang Song, Präsident des Aufsichtsrates, darauf bestanden zu unterstreichen, dass die Mehrsprachigkeit und der Professionalismus, die in Luxemburg vorherrschen, besonders hoch geschätzt werden. Hierbei handelt es sich um eine Deklaration, die den OGBL in seiner Überzeugung bestärkt, dass einer der Trümpfe des Finanzplatzes zweifellos in der Kompetenz und in der Qualifikation der aktiven Arbeitnehmer in diesem Bereich ist.
Laut Medienberichten, beläuft sich die Zahl der Arbeitnehmer von BoCom in Luxemburg zurzeit auf um die 15. Bis Ende 2015 sollen es jedoch etwa 50 Arbeitnehmer sein.
Das OGBL-Syndikat Banken und Versicherungen (SBA) wünscht dem neuen Arbeitnehmerteam von der BoCom einen guten Start und steht den Arbeitnehmerm  natürlich in professionneller Begleitung zur Verfügung, dies wegen der Kompliziertheit und des immer größer werdenen Umfangs der Dossiers, mit denen das Personal in diesem Sektor zu tun hat.
Das SBA profitiert ebenfalls von der Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, wie wichtig das Abkommen zur beruflichen Ausbildung ist, das zwischen den Sozialpartnern im Rahmen der laufenden Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrags im Bankensektor vereinbart wurde. Das SBA möchte ebenfalls auf seinen bestimmenden Einfluss beim Wirtschafts- und Sozialrat hinweisen, dessen Meinung zum Finanzplatz der Frage zur beruf-lichen Ausbildung schließlich eine entscheidende Rolle zukommen lässt, auch wenn ursprünglich die Arbeitgeber es vorgezogen hätten, dieses Thema nicht zu erwähnen.