Stahltripartie: Eine prinzipielle Einigung wurde erzielt – es kommt zu keinem Sozialpan

Bei der Tripartite am 15. Dezember 2020 wurde eine prinzipielle Einigung zwischen der luxemburgischen Regierung, der Direktion von ArcelorMittal und den Vertretern der vertragschließenden Gewerkschaften erzielt. Die endgültige Vereinbarung, die eine Beschäftigungsgarantie für die Arbeitnehmer von ArcelorMittal und die Aufrechterhaltung der Stahlstandorte und -strukturen in Luxemburg für einen Zeitraum von 5 Jahren (2021-2025) festschreibt, wird zu Beginn des nächsten Jahres ausgearbeitet.

Zur Erinnerung: Diese Tripartite-Vereinbarung ist die unmittelbare Folge der Entscheidung von ArcelorMittal, einen Sparplan zur Verbesserung der Rentabilität durchzuführen, hinter dem ein Restrukturierungsplan steht, der zu einer Reduzierung der Belegschaft um 15 % führen soll. Dies entspricht der Streichung von 536 Vollzeitstellen (von 3514) an den verschiedenen Standorten im Land, darunter Differdingen, Dommeldingen, Esch-Belval, Rodingen, die Verwaltung (Luxemburg und Esch/Alzette) und Bissen.

Heute und morgen: eine Beschäftigungsgarantie für alle Arbeitnehmer

Der OGBL, die Mehrheitsgewerkschaft im Stahlsektor und bei ArcelorMittal Luxemburg, hat von Anfang an ein Tripartite-Treffen gefordert, um die Arbeitsplätze zu erhalten und das Unternehmen zu Investitionen zu verpflichten, damit die Standorte und Produktionsmittel erhalten bleiben und die Anlagen modernisiert werden, um der Stahlindustrie in Luxemburg eine Zukunft zu garantieren.

Durch den Stellenabbau entsteht während der gesamten Laufzeit der Vereinbarung ein Personalüberhang. Zusätzlich zu den geplanten natürlichen Abgängen (Pensionsabgänge, Vorruhestandsregelungen für Schichtarbeiter und sonstige Abgänge) haben die Parteien vereinbart, von Anpassungsvorruhestandsregelungen („préretraite-ajustement“) Gebrauch zu machen. Es wird geschätzt, dass etwa 240 Arbeitnehmer von einem vorzeitigen Ausscheiden profitieren können, wodurch die Auswirkungen des Restrukturierungsplans abgeschwächt werden. Darunter fallen vorerst alle Arbeitnehmer mit dem Geburtsjahr 1964 oder früher, die während der gesamten Laufzeit des Vertrags davon Gebrauch machen können. Spätere Jahre können berücksichtigt werden, wenn die Sozialpartner zustimmen und sofern sie von den zuständigen Instanzen validiert werden.

Gleichzeitig werden alle Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, in die neue „Cellule de reclassement“ (CDR) integriert. Obwohl die CDR sich in der Vergangenheit bewährt hat, spricht sich der OGBL für die Einrichtung einer „CDR 2.0“ aus, mit dem Ziel, Arbeitnehmer zu begleiten, um sie schnellstmöglich wieder einem nachhaltig abgesicherten Arbeitsplatz zuzuweisen. Nach Angaben von ArcelorMittal könnten hier fast 280 Arbeitnehmer potenziell betroffen sein. Die Sozialpartner haben sich darauf geeinigt, alle ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente zu nutzen: befristete  Einsätze außerhalb des Betriebs, vorübergehende Überlassung von Arbeitskräften, Weiterbildung und asonstiges, um den Rückgriff auf Kurzarbeit zu vermeiden. Es liegt auf der Hand, dass die Arbeitnehmer in der CDR auch bei der Ersetzung von Abgängen vorrangig behandelt werden.

Was die Verträge mit Subunternehmern betrifft, so hat der OGBL die Aussetzung verschiedener Vorhaben erreicht. Infolgedessen wurde das Outsourcing in Bezug auf 60 Vollzeitarbeitnehmer ausgesetzt, was fast der Hälfte der ursprünglichen Vorhaben entspricht.

Aufrechterhaltung aller Standorte und Sicherung der Zukunft der luxemburgischen Stahlindustrie

Der OGBL hat von Anfang an Investitionen gefordert, um die Zukunft der Arbeitsplätze und Aktivitäten des Unternehmens auch über die Vertragsdauer hinaus zu sichern. Diese Investitionen stellen Garantien dar, dass das Vorhaben von den Personalvertretern begleitet wird. In diesen Punkten haben sich die Ministerien dem OGBL angeschlossen und fordern nicht nur Verpflichtungen, sondern auch Garantien für den Fall, dass die eingegangenen Verpflichtungen nicht eingehalten werden. So verpflichtete sich ArcelorMittal nach langen Diskussionen, zwischen 165 und 202,5 Millionen Euro zu investieren. Die erste Zahl ist ein Minimum, um die Beibehaltung der Produktionsmittel zu garantieren, einschließlich eines Minimums von 65 Millionen, um die Standorte mit Schlüsselprojekten zu verstärken. Die Arbeitnehmervertreter und die Regierung haben außerdem Garantien erhalten, dass der Hauptsitz von ArcelorMittal in Luxemburg und die dazugehörigen Aktivitäten erhalten bleiben. Ein starkes Signal kam auch von Regierungsvertretern, die forderten, dass das Unternehmen einen Teil der Beihilfe zurückzahlen muss, falls es die eingegangenen Verpflichtungen nicht einhält. Dies ist auch ein Bestandteil der OGBL-Forderungen auf nationaler Ebene, die eine Rechenschaftspflicht von Unternehmen, die Beihilfen erhalten, verlangt.

Obwohl einige schon lautstark sein Ende ausgerufen hatten, bekräftigte das Unternehmen sein Vorhaben, den Standort Dommeldingen zu erhalten. Für den OGBL muss ein Industrieplan entwickelt werden, um die Existenz dieser Maschinenwerkstatt für die luxemburgischen Stahlwerke zu gewährleisten, wie es für alle Stahlwerke der Fall sein wird. Generell hat der OGBL vorrangige Investitionen identifiziert und wird sich auf alle zukünftigen Projekte konzentrieren, um die Stahlindustrie von morgen aufzubauen.

Für den OGBL beginnt die Arbeit gerade erst

Der OGBL macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über die Entscheidung, einen durch das Streben nach höherer Rentabilität motivierten Stellenabbau vorzunehmen, ohne dabei die schädlichen Folgen für die betroffenen Arbeitnehmer zu berücksichtigen. Die Unterzeichnung dieser Tripartite-Vereinbarung bietet den Arbeitnehmern von ArcelorMittal dennoch eine gewisse Atempause bezüglich ihrer Existenz und ihrer Zukunft.

Der OGBL bleibt dennoch wachsam und wird sicherstellen, dass die Interessen aller ArcelorMittal-Arbeitnehmer während der gesamten Vertragsdauer verteidigt werden. Dies schließt die volle Beibehaltung der geltenden Lohn- und Arbeitsbedingungen ein. Gesundheit und Sicherheit müssen ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts sein, um das Wohlbefinden bei der Arbeit zu gewährleisten. Diese Elemente sind Teil der Überlegungen und werden die Entscheidungsfindung des OGBL bei den verschiedenen zukünftigen Umstrukturierungen beeinflussen.

Abschließend möchte der OGBL den Einsatz und das Engagement der luxemburgischen Regierung hervorheben, die es ermöglicht haben, diese Einigung zu erreichen, die garantiert, dass die Stahlindustrie Teil von Luxemburg ist und bleiben wird.

Tripartite sidérurgie / 2e Round: Les discussions continuent

TripartiteSiderurgie

En date du 12 novembre 2020, la deuxième réunion de la tripartiteen présence du ministre du Travail, Dan Kersch et du ministre de l’Economie, Franz Fayot, a permis de faire un état des lieux et de creuser plus en détails les investissementset les externalisations. Des réunions des groupes de travail traitant des différents dossiers sont déjà prévues en attendant la prochaine réunion tripartite dont la date n’a pas encore été fixée.

Nous avons besoin d’investissements tournés vers l’avenir

ArcelorMittal a officiellement présenté son plan d’investissements prévoyant une enveloppe minimale de 150 millions d’euros et maximale de 200 millions d’euros répartie sur cinq années, allant de 2021 à 2025. Pour l’OGBL, il est aujourd’hui trop tôt pour crier victoire et juger si ces investissements seront ou pas suffisants. Pour les représentants de l’OGBL, les priorités restent toujours les mêmes. Nous volons des investissements :

  • pour pérenniser tous les sites du Luxembourg (et cela inclut Dommeldange !)
  • pour moderniser les sites et garantir leur avenir au-delà de 2025
  • pour augmenter les gammes de produits
  • pour réaliser des produits à haute valeur ajoutée
  • pour renforcer les liens entre les différents sites luxembourgeois
  • pour garantir l’autosuffisance des sites et redonner une compétitivité à Rodange

L’OGBL a depuis le début fait savoir que les investissements ne peuvent en aucun cas uniquement servir à garantir le seul maintien de l’outil de travail ! Les investissements prioritaires doivent également être identifiés et définis ! Les ministres rejoignent l’OGBL sur ces points et la question des investissements sera approfondie avec l’aide des représentants du personnel avant la prochaine réunion.

Le dossier des externalisations

L’OGBL a toujours pour objectif d’empêcher les externalisations d’activités à des entreprises tierces aux dépens des salariés concernés. L’OGBL défend toujours la même position : aucune externalisation ne pourra se faire sans l’accord des représentants du personnel, afin d’évaluer la situation en détails, d’évaluer la justification et de contrer les conséquences néfastes de ces externalisations.

Le volet social de l’accord est primordial !

Lors de la réunion, la direction d’ArcelorMittal a arrêté l’objectif de suppression d’emplois à 536 emplois. À côté des « départs naturels » (retraites, préretraites postées, démissions, etc.), il y aurait un potentiel de 237 départs en préretraite ajustement (ce chiffre ne couvre que l’année 2021 et pas celles qui suivent). Malgré tous ces départs, il resterait potentiellement 280 personnes sans travail, et donc à reverser dans la nouvelle cellule de reclassement (CDR).

En parallèle, la direction d’ArcelorMittal a fait savoir qu’elle devrait remplacer certaines personnes, donc des postes non-supprimés, et estime qu’il y en a environ 200. Dans le cadre d’un accord, la tâche des représentants du personnel et d’ArcelorMittal sera de faire le lien entre ces postes à pourvoir et les salariés en CDR (280) ainsi que ceux de l’ancienne pour tenter de diminuer le nombre de personnes sans emploi fixe.

La sidérurgie c’est nous !

Pour l’OGBL, il est évident qu’afin de permettre un accompagnement des changements à venir et de garantir la protection des intérêts et des droits de l’ensemble des salariés d’ArcelorMittal au Luxembourg, il faudra dans une deuxième phase mettre en place l’accord tripartite sidérurgie couvrant l’ensemble des projets, donc au minimum cinq (5) ans, incluant tout l’éventail des instruments à notre disposition et qui ont fait leurs preuves :

  • une garantie d’emploi pour tous les salariés et les existences qui en dépendent
  • des garanties de salaires dans l’esprit des accords passés
  • des préretraites ajustement pour tous sur toute la durée de l’accord
  • une cellule de reclassement redynamisée et moderne
  • le maintien des structures et de tous les sites luxembourgeois

L’OGBL veut un avenir et une vision pour tous les sites luxembourgeois. L’OGBL n’a pas vocation à jouer aux fossoyeurs, comme certains.

Pour l’Administration ! Pour Belval ! Pour Bissen !
Pour Differdange ! Pour Dommeldange ! Pour Rodange !

Pour l’avenir de toute la sidérurgie !

Communiqué par le syndicat Sidérurgie et Mines de l’OGBL,
le 12 novembre 2020 

Der Industiestandort aus Sicht der Arbeitnehmer

Den Industriestandort Luxemburg und die Arbeitsplätze im Sektor zu sichern, das waren einige der Punkte, die bei einem Treffen der für die im OGBL für die Bereiche Nahrungsmittel, Chemie, Stahlerzeugung, Metallverarbeitung sowie andere Industien zuständigen Zentralsekretäre mit dem Wirtschaftsminister Franz Fayot Mitte letzter Woche besprochen worden sind.

Der OGBL hat dabei deutlich gemacht, dass der Sozialdialog sich in der Krise einmal mehr als wirksames Instrument erwiesen hat:, die Personaldelegationen haben dafür gesorgt, dass die Konzepte zur Pandemie Bekämpfung in den Betrieben umgesetzt worden sind, und die Regelungen eingehalten wurden. Wir haben  pragmatische Lösungen gefunden, sodass die Industrie auch unter den Pandemiebedingungen weitgehend weiter arbeiten konnte.

Für den Standort Luxemburg sind qualitativ hochwertige und sichere Arbeitsplätze die Grundlage für die Weiterentwickung der Industrie in Luxemburg.

Der OGBL hat deutlich gemacht, dass aus diesem Grund Subventionen des Staates sich zukünftig zwingend auch an sozialen Kriterien orientieren müssen. Das bedeutet insbesondere,  dass die Personaldelegationen starker und rechtzeitiger als bisher in die Investitionsentscheidungen eingebunden werden müssen, um eventuelle Auswirkungen auf die Beschäftigung besser begleiten zu können.

Mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen und die zunehmende Zahl an Sozialplänen hat der OGBL darauf hingewiesen, dass es wenig sinnvoll ist, wenn es Unternehmen erlaubt wird, einen Sozialplan zu verhandeln solange der verhandelte Arbeitserhaltungsplan noch läuft.  Ein Verbot dieser Praxis würde die Aussicht auf die Erhaltung von Arbeitsplätzen deutlich verbessern.

Generell bestand darüber Einigkeit, dass eine nationale Industriepolitik nötig ist, die in eine europäische Strategie eingebettet, zukunftsweisend sein muss bei Themen wie CO2 Bepreisung, Standortpolitik und Beschäftigungs und qualifizierungs Politik. Die Sicherung hoher sozialer und wirtschaftlicher Standards darf nicht einem Unterbietungswettbewerb zum Opfer fallen,an dessen Ende alle als Verlierer dastehen.

Der Wirtschaftsminister hat das Treffen ausdrücklich begrüsst. Es wurde vereinbart, über die besprochenen Themen weiter im Austausch zu bleiben.

OGBL-Syndikat Hüttenindustrie und Bergbau – Resolution vom 14. Oktober 2020

RESOLUTION

Am 10. September 2020 informierte ArcelorMittal die Personalvertreter und die Arbeitnehmer über seine Absicht, ein Sparprojekt anzugehen, hinter dem sich ein Umstrukturierungsplan versteckt, der zu einem Personalabbau von 15% führen würde. Dies entspricht dem Abbau von 578 Vollzeitarbeitsplätzen an den verschiedenen Standorten des Landes. Von Anfang an hat das Unternehmen mitgeteilt, dass es beabsichtigt, mit den Personalvertretern und der Regierung Gespräche im Rahmen eines Tripartite-Prozesses und unter Nutzung der verschiedenen zur Verfügung stehenden Instrumente aufzunehmen. Wenn keine Lösungen gefunden werden, ließ das Unternehmen auch wissen, dass es nicht ausschloss, auf einen Sozialplan und damit auf Entlassungen zurückgreifen zu müssen.

IMG_5556Angesichts dieser Situation und unter Hinweis auf die Gefahr von Entlassungen forderte der OGBL unverzüglich die Aufnahme von Tripartite-Gesprächen, um alle Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Umstrukturierungsplan in Erwägung zu ziehen. Am 14. September 2020 luden die Minister für Arbeit und Wirtschaft ArcelorMittal und die Gewerkschaften unverzüglich ein, um die beiden Seiten nach den Ereignissen und den verschiedenen Ankündigungen anzuhören.

Ein erstes offizielles Treffen der Tripartite, bei dem ein grundlegender Rahmen für künftige Diskussionen über den Umstrukturierungsplan festgelegt wurde, fand am 6. Oktober 2020 statt. Ein nächstes Treffen ist bereits für Mitte November geplant. In der Zwischenzeit werden Arbeitsgruppen zusammenkommen, die sich mit den verschiedenen Elementen der Angelegenheit befassen werden.

IMG_5550Der OGBL, als Mehrheitsgewerkschaft auf der Ebene des Stahlsektors und innerhalb von ArcelorMittal, hat beschlossen, alle seine Delegierten und Militanten am 14. Oktober 2020 zu einer Sitzung der Syndikatsleitung einzuberufen, um das Dossier eingehend zu analysieren und die nächsten Schritte für die bevorstehenden Diskussionen vorzubereiten. Nach einer Debatte nahmen die Delegierten im Namen der luxemburgischen Standorte (Verwaltungen, Belval, Bissen, Differdange, Dommeldange, Rodange) folgende Resolution an, in der sie für folgende Punkte stimmten:

  1. Die Erhaltung der luxemburgischen Stahlstandorte und -strukturen und vor allem der dort beschäftigten Arbeitnehmer sowie eine Verpflichtungserklärung zu einer zukunftsorientierten Industriepolitik, die den Austausch und die Modernisierung der Anlagen garantiert.
  2. Die Aufrechterhaltung der nicht direkt stahlbezogenen Standorte und Strukturen (Sitz und Büros) und vor allem der damit verbundenen Arbeitsplätze sowie eine Verpflichtungserklärung zugunsten der betroffenen Abteilungen.
  3. Die Einführung einer Investitionspolitik durch die Aufstellung und Umsetzung eines Industrieplans mit dem Ziel, die Stabilität der nationalen Stahlindustrie zu gewährleisten und die bestehenden Produktionsanlagen zu erweitern, um die Zukunft der Stahlindustrie in Luxemburg unter Berücksichtigung von Umweltfragen zu sichern.
  4. Eine Beschäftigungsgarantie für alle Arbeitnehmer und demnach die Aufrechterhaltung des Beschäftigungsmodells, wie es in der Vergangenheit Bestand hatte. Sämtliche Instrumente (Vorruhestand, Neueinstufungseinheit, Kurzarbeit, Weiterbildung usw.) müssen genutzt werden, um Entlassungen und einen Sozialplan, der zu Entlassungen führt, zu vermeiden. In diesem Zusammenhang muss der Vorruhestand für alle möglich sein.
  5. Die Einführung eines Fortbildungs- und Erstausbildungsplans zur Neuorientierung der Arbeitnehmer, um den Herausforderungen der veränderten Arbeitsmethoden und der Digitalisierung gerecht zu werden, aber auch um ihnen neue Perspektiven zu bieten. Zum Ausgleich für die angekündigten Abgänge, darf die Ausbildung und Unterstützung von Neueinstellungen keinesfalls vernachlässigt werden.
  6. Das Aufgeben und die Reduzierung des Outsourcings, dessen Ziel es ist, die bisher von unseren Arbeitnehmern ausgeführten Arbeiten zum Nachteil der betroffenen Arbeitnehmer an andere Unternehmen zu vergeben.
  7. Die Blockierung und Reduzierung von Reorganisationen, die mit der Verlagerung von Aktivitäten ins Ausland oder dem Abbau von Positionen durch die Zusammenlegung von Dienstleistungen verbunden sind, mit dem alleinigen Ziel der Kostensenkung ohne Berücksichtigung der Folgen für die betroffenen Arbeitnehmer und für das ordnungsgemäße Funktionieren der Organisation.
  8. Eine langfristige Tripartite-Vereinbarung, die einen Rahmen bietet und die versprochene Investitionspolitik, den ausgearbeiteten Industrieplan, die erhaltenen Verpflichtungen und Garantien sowie sämtliche Instrumente zur Unterstützung der Arbeitnehmer abdeckt.
  9. Die volle Aufrechterhaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen aller Arbeitnehmer. Wie in der Vergangenheit muss das Abkommen eine Lohngarantie enthalten, um jeglichen Lohnverlust zu vermeiden. Gleichzeitig müssen Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz ein wesentlicher Bestandteil des Ansatzes sein, um sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen erhalten bleiben.
  10. Die Verpflichtung des Unternehmens, die derzeit bestehenden Regelungen und Organe für die Arbeitnehmervertretung beizubehalten, um einen guten Sozialdialog und eine qualitativ hochwertige Mitbestimmung zu gewährleisten, mit dem Ziel, die Interessen der Arbeitnehmer bestmöglich zu vertreten.

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Wir machen den Stahl!

Zusammen sichern wir die Zukunft der Stahlindustrie!

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>> Sitzung der Syndikatsleitung vom 14. Oktober 2020 OGBL Syndikat Hüttenindustrie und Bergbau – RESOLUTION (PDF)

>> Trade union leadership of 14 October 2020 OGBL Steel and Mining Union – RESOLUTION (PDF)

>> Direction syndicale du 14 octobre 2020 Syndicat Sidérurgie et Mines de l’OGBL – RESOLUTION (PDF)

Tripartite sidérurgie – Round 1

La première réunion officielle de la tripartite, en présence de ministres du Travail et de l’Economie, de ce mardi 6 octobre 2020 a permis de fixer un cadre de base pour les discussions à venir portant sur le plan de restructuration annoncé par ArcelorMittal (AM). Une prochaine réunion est déjà prévue pour mi-novembre. Des groupes de travail auront entre-temps lieu afin de traiter les différents éléments du dossier.

À noter que lors des discussions, il a été annoncé que les salariés en CDR historique se verront octroyés les préretraites pour les années 62 et 63. Aucune décision n’a pour l’instant été prise pour les autres salariés.

L’OGBL appuie là où ça fait mal

Les représentants de l’OGBL ont de nouveau montré du doigt les différentes zone grises du plan d’ArcelorMittal comme par exemple :

  • AM annonce des suppressions de postes, mais en même temps des embauches pour remplacer certains postes, mais semble oublier ceux concernés par le plan
  • AM souhaite externaliser des activités, ce qui a pour conséquence de donner notre travail à d’autres (entreprises externes, sous-traitants) et créer elle-même son sureffectif
  • AM promet des investissements, mais les détails ne sont pas connus : les montants? quand et comment seront-ils faits? que vont-ils rapporter ?
  • AM veut réorganiser différents services en regroupant et en délocalisant des activités sans songer aux salariés concernés.
  • AM n’a pas été en mesure d’annoncer les volumes de production attendus avec cette diminution du personnel. L’OGBL veut une projection avec différents scénarios (basse, moyenne et haute conjoncture).

L’OGBL veut un avenir pour la sidérurgie au Luxembourg

image2L’OGBL revendique un accord tripartite qui soit directement lié aux investissements. Par le passé, les suppressions de postes ont toujours été compensées par des investissement qui devraient assurer l’avenir de la sidérurgie au Luxembourg. Cela doit rester la règle et l’OGBL exige que la durée de l’accord soit liée à l’échéancier de la mise en place des investissements. Il ne pourra pas y avoir de suppression de postes sans investissements !

Pour que l’OGBL puisse accompagner ce nouvel accord tripartite, tous les moyens devront être mis en œuvre afin d’éviter tout licenciement : préretraites, chômage, cellule de reclassement et formation continue, etc. Etant donné qu’ArcelorMittal n’écarte pas un recours à un plan social, l’OGBL exige une garantie d’emploi pour l’ensemble des salariés pour toute la durée de l’accord tripartite pour annuler un plan social.

ArcelorMittal devra fournir à l’OGBL une justification pour chaque poste supprimé et les réorganisations devront être discutées et validées par les représentants du personnel. L’entreprise s’est engagée à plusieurs reprises à ne fermer aucun site et aucune ligne de production, mais ArcelorMittal ne l’a pas fait pour les services. Pour l’OGBL, l’objectif reste de réduire le chiffre annoncé de 578 suppression de postes par tous les moyens possibles !

L’OGBL agit maintenant

L’OGBL a décidé de convoquer l’ensemble de ses délégués et ses militants dans les prochains jours afin de faire un état des lieux de la situation et de statuer sur les prochaines étapes.

Vos délégués OGBL restent à votre disposition pour répondre à vos questions.

1er octobre 2020 : Journée d’action européenne pour le secteur de l’acier

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L’OGBL, en tant que syndicat majoritaire au niveau du secteur de la sidérurgie et au sein d’ArcelorMittal, participe à la «Journée d’action européenne pour le secteur de l’acier» en ce 1er octobre 2020. Cette action est organisée par industriAll European Trade Union, la confédération syndicale européenne pour le secteur de l’industrie qui représente plus de 7 millions de femmes et d’hommes à travers 38 pays et dont l’OGBL est un membre actif.

Le secteur européen de l’acier est en crise et ses effets se font ressentir même au Luxembourg. À ce titre, l’OGBL met à profit cette journée pour promouvoir le secteur de l’acier et appelle les décideurs politiques luxembourgeois et européens ainsi que les entreprises à prendre des mesures urgentes afin de préserver le secteur et protéger les emplois!

La pandémie de COVID-19 a davantage accentué la crise qui frappe le secteur sidérurgique européen :

  • La production d’acier en Europe (EU) a baissé de 40% et les nouvelles commandes ont chuté de 70-75%.
  • Selon les estimations, au moins 45% des travailleurs sont touchés par des mesures de chômage partiel et une réduction de leur temps de travail.
  • La crainte de perdre 50% des capacités de production d’acier d’ici la fin de la pandémie est réelle.
  • Pendant que l’Europe souffre, la Chine a pu accroitre sa production de 1,3% au premier trimestre 2020.

L’acier est fondamental à la relance de l’Europe post-COVID-19 et il doit être sauvegardé !

Aujourd’hui, les travailleurs de l’acier et leurs syndicats en Europe se battent :

  • pour des emplois durables dans l’industrie sidérurgique européenne
  • contre le commerce inéquitable
  • pour une concurrence internationale équitable
  • pour des mesures au niveau des Etats membres et de l’UE visant à relancer la production industrielle
  • pour un acier plus vert, fabriqué en Europe
  • pour un nouveau plan d’action européen en faveur de l’acier qui garantit un avenir durable pour l’acier européen et ses travailleurs

Les syndicats européens font front commun dans la lutte pour l’acier européen et ses travailleurs.

Communiqué par le syndicat Sidérurgie et Mines de l’OGBL
le 1er octobre 2020