Eine Gewerkschaftsdelegation des OGBL bestehend aus Vertretern der Berufssyndikate Transport-ACAL, einerseits, und Zivile Luftfahrt, andererseits, kam am 11. April 2012 mit Wirtschaftsminister Etienne Schneider zusammen. Im Mittelpunkt der Diskussion stand der Ausbau des Logistiksektors, und vor allem die Entwicklung am Standort Bettemburg-Düdelingen, auf dem Gelände des ehemaligen WSA-Militärlagers.
Konkurrenz in der Groβregion
Für den OGBL stellt die enorme Verzögerung bei der Realisierung des Logistikzentrums Bettemburg ein ernsthaftes Problem dar. Der OGBL kritisierte außerdem die gegenwärtige EU-Gesetzgebung, die immer mehr Transportunternehmen dazu verleite, ihr Personal im Ausland anzumelden oder ihren Sitz ins benachbarte Ausland zu verlegen. Sorgen bereiten dem OGBL darüber hinaus die Konkurrenz vor der Haustür. Der mögliche Ausbau des Flughafens Bitburg und das Errichten eines riesigen Logistikzentrums nahe Thionville, das bis zu 2.000 chinesische Betriebe beherbergen und bis zu 30.000 Arbeitsplätze schaffen soll, könnten das Aus für die Logistikplattform Luxemburg bedeuten. Der OGBL sprach sich für eine kohärente Vorgehensweise der einzelnen Akteure der Logistikstandorte Findel, Bettemburg und Contern aus.
Bau der ersten Halle im Jahr 2013
Wirtschaftsminister Schneider zeigte Verständnis für die Belange des OGBL und räumte ein, dass die Realisierung des Logistikzentrums Bettemburg aufgrund von Prozedurgeplänkel tatsächlich einen Rückstand von mehreren Jahren aufzuweisen habe. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Commodo-Incommodo-Prozedur noch in diesem Jahr abgeschlossen und mit dem Bau der ersten Halle im Jahr 2013 gerechnet werden kann. 2013 nannte Schneider das entscheidende Jahr für den Logistikstandort Luxemburg. Sollte bis dahin nicht mit der Umsetzung der Pläne begonnen worden sein, riskiere Luxemburg von seinen Nachbarländern überholt zu werden. Schneider sprach sich für ein Gesamtkonzept aus, das sowohl der künftigen Strategie von Cargolux und Luxair-Cargo am Findel, als auch der Entwicklung der Logistikstandorte Contern und Bettemburg, sowie des Merterter Hafens Rechnung trage.
Bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze
Ausschlaggebend für den Erfolg des Logistikstandorts sei in erster Linie die benötigte Infrastruktur, so Schneider, der von der Schaffung von bis zu 5000 neuen Arbeitsplätzen in diesem Sektor ausgeht.
Erstmals würden auch wieder Arbeitsplätze für unqualifizierte Arbeitnehmer geschaffen werden.
Der Wirtschaftsminister bot dem OGBL an, sich in regelmäßigen Abständen zu treffen, um die Entwicklung des Sektors zu analysieren. Eine nächste Zusammenkunft findet bereits unmittelbar nach den Sommerferien statt.
Der Minister stimmte der Anfrage des OGBL zu, zum gegebenen Zeitpunkt eine Tripartite zum Thema Logistik einzuberufen.
Mitgeteilt von den OGBL-Syndikaten Transport-ACAL und Zivile Luftfahrt am 12. April 2012
Die Delegation des OGBL: Annette Schuler (Präsidentin OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt, Ausschusspräsidentin Luxair), Helder Borges (Vize-Präsident OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt, Luxair), David Massaro (Ausschusspräsident Cargolux), Marcel Breuskin (Präsident OGBL-Syndikat Transport-ACAL), Romain Daubenfeld (OGBL-Zentralsekretär Syndikat Transport-ACAL), Hubert Hollerich (OGBL-Zentralsekretär Syndikat zivile Luftfahrt).
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