Das Gewerkschaftsmandat 2019-2024 markierte eine entscheide Wende für den luxemburgischen Finanzsektor. Der OGBL, Motor dieses Wandels, hat dank historischer Kollektivverträge im Versicherungs- und Bankensektor, die in den Jahren 2021 und 2024 unterzeichnet wurden, große Fortschritte erzielt. Diese Erfolge, sowohl in qualitativer Hinsicht als auch in Bezug auf die Löhne, sind das Ergebnis einer Gewerkschaftsbewegung, die sich angesichts der raschen Veränderungen des Sektors entschlossen für die Verteidigung der Interessen der Arbeitnehmer einsetzt.
Die Schwächung eines historischen Monopols
Einer der Wendepunkte in dieser Zeit war die Schwächung der Aleba, die einst hegemonial war, aber wegen ihrer angeblichen Ausrichtung auf Arbeitgeberinteressen kritisiert wurde. Diese Dynamik zeigte sich durch: Den Verlust ihrer absoluten Mehrheit in der Branche bei den Wahlen zur Arbeitnehmerkammer im Jahr 2019, der 2024 bestätigt wurde.
Eine umstrittene Handhabung ihres Monopols, insbesondere im Jahr 2020, als sie einseitig Vereinbarungen mit der ACA und der ABBL unterzeichnete und die national représentativen Gewerkschaften von den Kollektivverhandlungen ausschloss.
Angesichts dieser Praktiken haben OGBL und LCGB im Jahr 2021 die sektorale Repräsentativität der Aleba angefochten. Die Bestätigung durch das Verwaltungsgericht leitete eine neue Ära für den Sozialdialog ein, stellte das Gleichgewicht in den Verhandlungen wieder her und stärkte die Legitimität eines integrativeren gewerkschaftlichen Ansatzes.
Eine Hommage an die Architekten dieser Erneuerung
Diese Fortschritte wären ohne das Engagement emblematischer Gewerkschaftsfiguren nicht möglich gewesen. Neben Armand Drews, der in der gewerkschaftlichen Welt der Finanzbranche eine unumgängliche Figur war, stechen zwei Namen besonders hervor: Véronique Eischen und Serge Schimoff, die durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihre beispielhafte Hingabe den Weg für die heutigen Erfolge geebnet und eröffnet haben.
Véronique Eischen, von ihren Gegnern mit einem Hauch von Respekt „die rote Königin“ genannt, verkörperte über 25 Jahre lang die Strenge und Hartnäckigkeit des OGBL im Finanzsektor. Bis Dezember 2021 stand sie an der Spitze des Syndikats Finance Sekcor, spielte eine Schlüsselrolle in den Kollektivverhandlungen und war eine zentrale Figur bei der Anfechtung der sektoralen Repräsentativität der Aleba. Sie wurde 2024 in die Arbeitnehmerkammer gewählt und wird sich weiterhin leidenschaftlich für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzen und diese mit Leidenschaft und Entschlossenheit unterstützen.
Serge Schimoff, der scheidende Präsident des Finanzsektors im OGBL, hat seinerseits eine pragmatische und inspirierende Führung unter Beweis gestellt. An der Seite von Véronique führte er entscheidende Verhandlungen und setzte sich gleichzeitig aktiv für die Verteidigung der Arbeitnehmerrechte, insbesondere bei der BIL, ein. Dank seiner verschiedenen Mandate wird er ein verlässlicher Verbündeter und wertvoller Ratgeber bleiben.
Ihre Partnerschaft verkörpert die Stärke der gewerkschaftlichen Einheit und zeigt, dass gemeinsam die komplexesten Herausforderungen bewältigt werden können.
Ein inspirierender Übergang und Prioritäten für morgen
Seit 2022 hat sich eine kollaborative Dynamik entwickelt, die direkte Konsultationen und strategische Überlegungen miteinander verbindet. Die Übergabe des Staffelstabs an eine neue Generation von Gewerkschaftssekretären, die von Sylvie Reuter verkörpert wird, stellt weit mehr als eine einfache Erneuerung dar. Sie steht für beispielhafte Kontinuität und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit, innovative Ansätze zu entwickeln, die den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht werden. Dieses Modell stellt sicher, dass die Grundwerte der Gewerkschaft sowie ihre historischen Errungenschaften auch in Zukunft ihre Kämpfe leiten werden.
In einem sich ständig wandelnden Finanzsektor, der von der Globalisierung, der Digitalisierung und den klimatischen Herausforderungen beeinflusst wird, zeichnet sich der OGBL durch seine Antizipation der Bedürfnisse der Arbeitnehmer und seinen partizipativen Ansatz, der die Delegierten und Mitglieder einschließt, aus. Dieser Ansatz kombiniert eine partizipative Bottom-up-Methodik mit einer strategischen Top-down-Ausrichtung. Dieser doppelte, wenn auch komplexe Hebel hat sich bei den Wahlen 2024 und den sektoriellen Verhandlungen als besonders wirksam erwiesen und es der Gewerkschaft ermöglicht, gleichzeitig auf die Erwartungen der Mitglieder und die Veränderungen des Sektors zu reagieren und gleichzeitig eine solide Grundlage für eine integrative und zukunftsorientierte Gewerkschaftsarbeit zu schaffen.
Dieser Ansatz wird auch von der neuen Syndikatsführung verkörpert, die sich paritätisch aus erfahrenen Delegierten und einer neuen Generation von Personalvertretern zusammensetzt: Francis Capitani (BGL), Präsident; Anne D’Aste Blanc (BDL), Vizepräsidentin; Frank Block (BIL), Vizepräsident; Fred Lamorlette (Worldline), Vizepräsident; Patrick Schneider (LALUX), Vizepräsident; und Cédric Soldani (SGSS), Mitglied des Nationalvorstands.
Eine kollektive Vision für die Zukunft: Auf dem Erfolg der Vorgänger aufbauen
In einem Kontext, in dem der Finanzsektor mit immer komplexeren Herausforderungen konfrontiert ist, bleibt der OGBL ein Schlüsselakteur, um die Rechte der Arbeitnehmer zu verteidigen und gerechte Arbeitsbedingungen zu fördern.
Das Syndikat Finance Sector des OGBL zeichnet sich durch ein außergewöhnlich hohes Verhältnis – das höchste aller Sektoren – zwischen der Anzahl der aktuellen Mitglieder und den potenziellen Kandidaten, die rekrutiert werden müssen, aus. Sowohl auf Ebene der CSL als auch in den Betrieben wurden beeindruckende Ergebnisse erzielt. Diese Erfolge haben jedoch die Grenzen der derzeitigen internen Ressourcen aufgezeigt, die nicht ausreichen, um der wachsenden Nachfrage voll gerecht zu werden. Die jüngsten Fortschritte, die durch eine kollektive Mobilisierung und die Einbeziehung engagierter Akteure erzielt wurden, zeigen, dass ein nachhaltiger Erfolg auf gemeinsamen und koordinierten Anstrengungen beruht.
Zukunftsausblick: Optimierung der Zusammenarbeit
Um dieses Leistungsniveau zu halten und zu übertreffen, ist eine bessere interne Koordination innerhalb des OGBL von entscheidender Bedeutung. Die Zukunft kann nur mit einer transversalen Solidarität und Organisation gestaltet werden, bei der die enge Zusammenarbeit zwischen dem Finanzsektor und den anderen Sektoren des OGBL eine grundlegende Rolle spielen wird.
Nur durch einen solidarischen und geeinten Ansatz kann der OGBL das Erbe seiner Vorgänger weiterhin ehren und seine Mission verstärken: die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer verteidigen.
Gemeinsam stark für unsere Zukunft
Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (5/2024)
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