Der Wirtschaftsminister Franz Fayot und der Arbeitsminister Georges Engel haben die Gewerkschaften und die Direktion von ArcelorMittal Luxemburg eingeladen, an der traditionellen Sitzung des Begleitausschusses des Stahltripartite-Abkommens LUX2025 teilzunehmen. Dieses jährliche Treffen ermöglicht es den verschiedenen Akteuren, über das vergangene Jahr Bilanz zu ziehen. Für den OGBL bietet es vor allem die Gelegenheit zu kontrollieren, ob das Abkommen auch wirklich umgesetzt wird und zu überprüfen, ob ArcelorMittal seine Versprechen einlöst.
Gesicherte Arbeitsplätze ArcelorMittal beschäftigt heute um die 3.200 Arbeitnehmer in Luxemburg. Die Umstrukturierung, die ursprünglich von ArcelorMittal geplant war, sieht vor, dass bis Ende 2025 nur noch etwa 3.000 Arbeitnehmer von den 3.500 übrigbleiben, die noch Anfang 2020 im Betrieb arbeiteten. Der OGBL wird sich niemals mit Stellenstreichungen zufriedengeben können, unterstreicht aber, dass durch den Einsatz verschiedener Instrumente, darunter Vorruhestandsregelungen, die „cellule de reclassement“ oder auch interne Reorganisationen, ein Sozialplan verhindert werden konnte.
Das Jahr 2022 war nicht das Jahr der Stellenstreichungen im Unternehmen. Dennoch stellt der OGBL in einigen Fällen besorgniserregende Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen fest. Die Reorganisationen, die schwer zu ersetzenden Abgänge sowie der herrschende Arbeitskräftemangel wirken sich negativ auf die Lebensqualität der Arbeitnehmer aus. Diese Situation spiegelt sich umso mehr in der Zahl der Abgänge wieder. Die Zahl der Arbeitnehmer, die das Unternehmen verlassen haben liegt in weniger als drei Jahren bei etwa 450. Der OGBL schenkt diesem Problem täglich eine besondere Aufmerksamkeit und vergisst dabei die laufenden Diskussionen zur Erneuerung des Kollektivvertrags nicht, die auch in der Lage sein müssen, konkrete Lösungen für das Personal zu bringen. Es gilt auch anzumerken, dass noch nicht alle vorgesehenen Reorganisationen stattgefunden haben. Der OGBL wird die Umgestaltungen weiterhin eng begleiten und dabei besonders darauf achten, dass die Interessen der Arbeitnehmer gewahrt bleiben.
Getätigte und bevorstehende Investitionen
Im Jahr 2022 hat ArcelorMittal seine Verpflichtungen in Bezug auf die zu tätigenden Investitionen übertroffen. Zur Erinnerung: ArcelorMittal hatte sich verpflichtet, zwischen 165 und 205 Millionen Euro zu investieren. Heute hat ArcelorMittal schon zwei Drittel seiner Mindestinvestitionen getätigt und hat also zu diesem Zeitpunkt die erwartete Höhe übertroffen. Der OGBL stellt demnach fest, dass das Unternehmen seinen Verpflichtungen gegenüber den Arbeitnehmern und der luxemburgischen Regierung nachkommt. Bei der Sitzung des Begleitausschusses wurden auch zusätzliche Investitionsprojekte angesprochen, die über die geplanten hinausgehen. Diese sind Teil des Pakets der 130 Millionen Euro an zusätzlichen Investitionen, die im September 2022 angekündigt wurden, die dazu gedacht sind, die Technologien zur Entkarbonisierung in Belval und Bissen zu finanzieren.
Die Zukunft von ArcelorMittal in Luxemburg
Was den Bau des neuen Gebäudes betrifft, das den neuen Firmensitz auf Kirchberg aufnehmen soll, haben die Arbeiten begonnen und die Fertigstellung ist für 2026 vorgesehen.
Der OGBL bleibt ebenfalls aufmerksam, was die Zukunft des Standortes Dommeldingen betrifft, um dessen Fortbestand zu sichern und gleichzeitig die Einhaltung der von der Gruppe gegebenen Garantien bezüglich der Aufrechterhaltung der Aktivitäten während der Gültigkeitsdauer des Abkommens und darüber hinaus zu überwachen.
Was Bissen betrifft, so bleibt der OGBL trotz der Ankündigungen von Investitionen zur Entkarbonisierung des Standorts relativ besorgt. Der Standort durchläuft derzeit eine nie dagewesene Krise, dessen Gründe der OGBL in den strategischen Entscheidungen der Sparte „WireSolutions“ sieht und die die Ergebnisse beeinträchtigen.
Das Schiff bleibt auf Kurs und behält seine Reisegeschwindigkeit bei!
Trotz eines sehr instabilen geopolitischen und sanitären Umfelds, schwankender Energiepreise, durchgeführter und bevorstehender Umstrukturierungen, verzeichnet ArcelorMittal weiterhin positive Zahlen. Die Arbeitnehmer und die luxemburgischen Standorte tragen einen großen Teil zu diesem Ergebnis bei. Für den OGBL ist es daher klar, dass ArcelorMittal mehr in Luxemburg investieren muss. Und dies sowohl in seinen Aktivitäten, als auch auf der Ebene des Personals, das alle Entwicklungen begleitet.
Trotz einiger Vorbehalte fällt die Bilanz dieser Folgesitzung insgesamt positiv aus, und der OGBL möchte insbesondere den öffentlichen Behörden und den zuständigen Ministerien für ihren Einsatz danken.
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