Versuchte Entlassung einer Personalvertreterin

Die ACL Services S.A. tritt die Gewerkschaftsrechte mit Füβen!

camion_acl_vignetteDer OGBL ist empört über den Rauswurf der Sekretärin der Personaldelegation der ACL Services S.A. und fordert weiterhin die Annullierung dieser Suspendierung, welche rechtswidrig ist und die Arbeit der Personaldelegation erheblich behindert. Das zuständige Gericht hat übrigens am heutigen Freitag den „Maintien du Salaire“, also die Weiterführung der Bezahlung der Delegierten entschieden, was man zweifelsohne als ersten Erfolg werten kann.

Die Delegierte arbeitet seit Jahren hingebungsvoll für den Betrieb und ist zugleich eine ausgezeichnete Personalvertreterin, die ihr Mandat immer pflichtbewusst und mit viel Engagement ausgeführt hat. Seit dem Streik von Dezember 2014 hat sie allerdings etliche Einschüchterungs- und Druckversuche seitens der Direktion der ACL Services S.A. über sich ergehen lassen müssen. Auf den ständigen Druck folgte dann die Suspendierung.

Seit der Suspendierung wurde mehrfach versucht, die übrigen Personaldelegierten unter Druck zu setzen, weil sie sich solidarisch mit ihrer Sekretärin erklärt hatten.

Ein ACL-Vorgesetzter ging sogar so weit, die Mitarbeiter einzeln aufzufordern gegen ihre Personaldelegierte Stellung zu nehmen, was schlichtweg ein Skandal ist!

Diese Einschüchterungsversuche sind inakzeptabel, schockierend, heimtückisch und unwürdig, vor allem in einem Betrieb, in dem es bis 2014 eine langjährige Tradition des konstruktiven Sozialdialogs gab. Der ACL, ein Club, der von den Beiträgen seiner Mitglieder finanziert wird darf Gewerkschaftsrechte nicht mit den Füßen treten. Auch ist es unannehmbar, dass dieser Betrieb die Beiträge seiner Mitglieder in hohe Anwaltskosten investiert, die dazu dienen gegen Angestellte und Personalvertreter vorzugehen. Der ACL wurde übrigens erst kürzlich wegen einer ungerechtfertigten Kündigung eines Mitarbeiters zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt.

Der Fakt, dass rund ein Drittel der Belegschaft in den letzten zwei ein halb Jahren den Betrieb verlassen haben spricht ebenfalls Bände was die Stimmung im Unternehmen angeht.

Diese Suspendierung entspricht reiner Machtpolitik der Direktion gegenüber:

  • der Delegationssekretärin
  • der Personaldelegation
  • der Meinungsfreiheit und der freien Ausübung der Gewerkschaftsrechte

Diese Suspendierung ist eine Beleidung gegenüber einer Delegierten, die

  • die Rechte des Personals verteidigt
  • für den Erhalt der Errungenschaften und für eine Verbesserung des Kollektivvertrags kämpft
  • sich dafür einsetzt, dass das geltende Arbeitsrecht und der Kollektivvertrag angewendet werden
  • sich dafür engagiert, dass die Personaldelegation respektiert wird.

Wir sind heute Zeuge einer Reaktion der ACL-Direktion, die

  • gegen den vorbildhaften Einsatz der Delegation während den Kollektivvertragsverhandlungen und der Streikbewegung im Dezember 2014 zurückschlägt.
  • die Unterstützung des Personals für die Forderungen der Gewerkschaften während des Sozialkonfliktes nie verkraftet hat.
  • keine Kritik und keinen Widerspruch verträgt.

Die Suspendierung ist ungerechtfertigt und nicht tolerierbar! Die Delegationssekretärin muss wieder in den Betrieb zurückkehren! Die Einschüchterungsversuche des Personals müssen sofort aufhören!

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Dienstleistungen und Energie
am 28. April 2017