Als erste Reaktion auf die Pressekonferenz von Auβenminister J. Asselborn möchte die Stop-TTIP- Plattform folgende Stellung beziehen.
Jean Asselborn behauptete am 19. Mai in einer Pressekonferenz, CETA stelle keine Hintertür für TTIP dar und sei gut für Luxemburg. Dabei muss die Frage erlaubt sein, ob die klaren Pro-Aussagen des Ministers für das Abkommen Einstimmigkeit in der Regierung darstellen.
Die Luxemburger Stop-TTIP-Plattform möchte zu den Aussagen des Ministers zudem Folgendes klarstellen:
Und Jean Asselborn müsste durchaus bewusst sein, dass die dezenten rezent angebrachten diesbezüglichen Reformen eher als kosmetische Korrekturen angesehen werden, nicht den Vorgaben des EU-Parlamentes entsprechen und auch bei Juristen auf Kritik stoβen!
CETA stellt demnach in dieser so wichtigen Fragestellung durchaus eine Hintertür für TTIP dar!
CETA unterliegt dem juristischen Räderwerk der EU. Das bedeutet, dass – falls der europäische Rat CETA zustimmen würde – im besten Falle die Nationalparlamente über das Endprodukt CETA und seine 1.500 Seiten mit “ja” oder “nein” abstimmen können, und dabei keinen Jota mehr ändern können.
Ja, es besteht sogar nach wie vor die eminente Gefahr, dass CETA in Kraft tritt, bevor die Parlamente der einzelnen Mitgliedsstaaten ihre Zustimmung gegeben haben! Somit würden unsere gewählten Vertreter ihrer Kernkompetenzen beraubt. Luxemburg darf einer derartigen Vorgehensweise in keinster Form zustimmen und muss sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die Souveränität und Rechte der Nationalparlamente respektiert werden müssen.
Aber schlimmer noch: es gibt auf EU-Ebene sogar Stimmen, die behaupten, nicht einmal die Zustimmung des Europaparlamentes solle abgewartet werden bevor CETA in Kraft tritt. Der EU-Ministerrat solle das Prinzip der “provisorischen Umsetzung” durchsetzen! Dies würde eine demokratische und politische Farce darstellen! Auch hier muss sich Luxemburg in aller Entschiedenheit widersetzen!
All diese Argumente machen eines deutlich: ein Klares Nein der Luxemburger Regierung zu CETA ist unabdingbar.
Die Stop-TTIP-Plattform ist sich bewusst, dass ein Mitgliedsstaat politische Courage aufbringen muss, um aus dieser neoliberalen Philosophie, die den Geist von CETA prägt, auszusteigen, nachdem während Jahren verhandelt wurde. Aber es kann nicht sein, dass nur aus einer Art “Gehorsam” – “innerer Logik” ein Abkommen gutgeheiβen wird, das unsere Gesellschaft fundamental verändern wird, und dies im negativen Sinne.
Die gesellschaftliche Breite der Stop-TTIP-Bewegung in Luxemburg, aber auch der Proteste in Europa, Kanada und Amerika, ist in dieser Form einmalig. Wenn die Politik taub gegenüber einer derart breiten Bewegung an Organisationen und Menschen wäre, so würde sie mehr und mehr das Vertrauen der BürgerInnen verlieren.
Insofern wäre ein Nein zu CETA auch ein Bekenntnis zur Demokratie, dem obersten Prinzip unserer Gesellschaft. Eine Zustimmung zu CETA, ohne überzeugende Argumentation, sondern aus reinem Verfolgen einer Politik der Marktliberalisierung auf Kosten von gesellschaftlichen Errungenschaften, wäre ein Schlag ins Gesicht breiter Teile der Gesellschaft.
Mitgeteilt von der Stop TTIP/CETA –Plattform am 19.Mai 2016
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