In einer betriebsinternen Mitteilung vom 12. Dezember 2014 an das Personal, lässt die Unternehmensführung von Luxair wissen, dass sie ab dem 1. Januar 2015 die Gehälter einfrieren wird, und das bis zur Unterzeichnung eines neuen Arbeitskollektivvertrags. Sie präzisiert noch, dass sie den Gewerkschaften, einen dementsprechenden „Vorschlag“ unterbreitet hat.
Die Leitung sagt jedoch nicht, wie die Gewerkschaften „informiert“ wurden. Tatsächlich fand am 12. Dezember 2014 eine Sitzung der Arbeitsgruppe „Text“ statt, eine sehr kleine Gruppe, die für die Arbeitskollektivvertragsverhandlungskommission nicht repräsentativ ist. Zu einem bestimmten Zeitpunkt, gegen 10 Uhr morgens, wurden die Gewerkschaftssekretäre ins Büro des Direktors beordert. Der hat sie dann darüber informiert, dass das Unternehmen vor hat, die Gehälter ab dem 1. Januar 2015 einzufrieren, falls die von den Arbeitgebern gestellten Bedingungen nicht angenommen würden. Die Betriebsleitung fordert eine neue, nach unten angepasste Lohntabelle für die neuangestellten Arbeitnehmer, sowie die Einführung eines Bewertungs- und Einstufungssystems.
Missachtung des beim Schlichtungsamt unterzeichneten Abkommens
Durch diese Herangehensweise respektiert die Luxair-Führung das Abkommen nicht, das am 9. Oktober 2014 beim Schlichtungsamt unterzeichnet wurde. Laut diesem Abkommen hat sich Luxair formell dazu verpflichtet, die Gesamtheit des Arbeitskollektivvertrags umzusetzen, die Lohntabelle inbegriffen sowie die sich daraus ergebenden Auszahlungen nach Lohnstufen, und das solange die Verhandlungen zum neuen Arbeitskollektivvertrag laufen würden. Dieses Grundprinzip des Abkommens wird jetzt von der Luxair-Direktion in Frage gestellt.
Nach der Ankündigung eines Rekordjahres 2014 durch Luxair ist ein Einfrieren der Löhne und die Einführung einer neuen Lohntabelle, die für die neuen Arbeitnehmer viel ungünstiger ist, nicht zu rechtfertigen.
Es gilt darauf hinzuweisen, dass die Gewerkschaften Wege gefunden haben, die wiederkehrende Kosteneinsparungen von über zwei Millionen Euro ermöglichen.
Leider hat die Unternehmensführung auf einen Brief der Gewerkschaften überhaupt nicht reagiert. In diesem Brief wurden mehrere Daten für Verhandlungen noch vor Ende dieses Jahres vorgeschlagen.
In Anbetracht der obigen Ausführungen richten die Gewerkschaften einen Appell an die Betriebsleitung, damit diese mit ihren Drohungen aufhört und zurück an den Verhandlungstisch kehrt, um endlich zu einem Kollektivvertragsabschluss zu kommen.
Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt am 13. Dezember 2014
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