Industriepolitik

Meinungsaustausch zwischen dem OGBL und dem Wirtschaftsministerium

Auf Anfrage des OGBL war am 9. Juli eine Arbeitssitzung im Wirtschafts- und Außenhandelsministerium organisiert worden. An dieser Sitzung nahmen alle für den Industriesektor zuständigen Zentralsekretäre des OGBL sowie die Mitarbeiter des Wirtschafts- und Außenhandelsministers aus den Bereichen Industrie, Forschung, Logistik und neue Technologien teil.

Dieser weitgefächerte Meinungsaustausch, der sehr aufschlussreich und konstruktiv war, hat einerseits den Zentralsekretären erlaubt Einsicht zu nehmen in die verschiedenen Politiken, die der Minister umsetzen will und andererseits dem OGBL erlaubt seine diesbezüglichen Erwartungen in Erinnerung zu rufen.

Diese Erwartungen beziehen sich insbesondere auf die sektoriellen Wandlungen im Zusammenhang mit der «grünen Wende» im Bereich der Industriepolitik und die neuen Chancen, die diese mit sich bringt. Bei den Diskussionen ging es auch um Ökotechnologien und neue Materialien (beispielsweise im Baubereich), die Energieproblematik, die Logistik, die Wichtigkeit Aktivitäten mit hoher Wertschöpfung anzuwerben, die bestehende Fortbildung und die, die bezüglich der Zukunftsberufe geschaffen werden muss.

Die großen Linien der aktuellen Industriepolitik können wie folgt zusammengefasst werden: Seit einigen Jahren geht das Ministerium Sektor bezogen und gezielt vor (Beispiel: Forschung im Bereich Gesundheitstechnologien), setzt verstärkt auf eine Analyse der bestehenden oder der zu schaffenden Infrastrukturen und strebt in hohem Maße konkrete Implementierungen mittels verschiedener Projekte an. Was den Industriesektor im speziellen betrifft, gehen die Anstrengungen des Ministeriums in Richtung Erhalt und Ausbau des Bestehenden und infolgedessen wird der Autozulieferer- und der Kunststoffindustrie ein besonderes Augenmerk gewidmet. Obwohl der OGBL diese Bemühungen unterstützt, bedauert er dennoch, dass sich die Regierung nicht einer ambitiöseren Industriepolitik verschreibt, einer zielgerichteten Politik auch was den Ausbau und die Entwicklung der industriellen Gesamtinfrastrukturen anbelangt.

Auch eine ganze Reihe von (positiven) Maßnahmen machen keine Industriepolitik aus und so gilt es sich verschiedenen Herausforderungen zu stellen. Ein Thema, das künftig sowohl auf europäischer als auch luxemburgischer Ebene angesprochen werden muss, ist, dass es gilt allen bewusst zu machen, dass die Industrie weiterhin eine Schlüsselrolle in einer modernen Wirtschaft innehat. Wir brauchen eine Entwicklungsstrategie mittels einer funktionierenden Industrie; das Geld muss wieder in die Produktion gesteckt werden und die industrielle Infrastruktur weiter ausgebaut werden.

Mitgeteilt vom OGBL
am 11. Juli 2012