Runder Tisch über Logistikzenter Findel

Luxemburg zum besten Frachtflughafen Europas machen

Am 7. Oktober luden Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler und Wirtschaftsminister Jeannot Krecké alle Akteure am Flughafen zu einem sogenannten „runden Tisch“ um über die künftige Ausrichtung der Luftfracht und der Logistik am Findel zu diskutieren.

Anwesend waren neben den erwähnten Regierungsvertretern die Gewerkschaften OGBL und LCGB, die Handelskonföderation, die Handelskammer, die Fluggesellschaften Cargolux und Luxair, die Zollverwaltung, die Flughafenbetreiberfirma Lux-Airport sowie einige Transport- und Logistikbetriebe.

Der „runde Tisch“ geht auf eine Initiative des OGBL zurück, der diesen am 12. April 2010 anläβlich einer Unterredung mit dem Wirtschaftsminister offiziell beantragte, dies nachdem bekannt wurde, dass der Cargogroβkunde Hewlett Packard beschlossen hatte, fast die Gesamtheit seiner Aktivitäten aus Luxemburg abzuziehen und nach den Niederlanden zu verlegen.

10-Punkte-Programm beschlossen

Die Teilnehmer einigten sich auf ein 10-Punkte-Programm zur künftigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Logistikstandorts Findel. So wird die Förderungspolitik des Logistiksektors innerhalb der Regierung besser koordiniert werden und demzufolge gibt es in Zukunft nur einen einzigen Ansprechpartner mehr. Daneben wird über einen Ausbau des Flughafens nachgedacht, vor allem in Bezug auf die Parkplätze für Flugzeuge. Die Zertifizierung bestimmter Dienstleistungen, die Ansiedlung neuer Logistikbetriebe und die Verbesserung der Luftfahrtabkommen werden anvisiert. Der Findel soll auch weiterhin ein Umschlagplatz für Elektro- und Hightechwaren bleiben, gleichzeitig wird sich auch auf die Erschlieβung neuer Märkte, beispielsweise der Pharmalogistik, konzentriert. Die Start- und Landegebühren aber auch die Handling- und andere Dienstleistungsgebühren werden einer Prüfung unterzogen. Die Öffnungszeiten verschiedener Dienstleistungsanbieter und der Zollverwaltung sollen verbessert werden. Ziel ist es, den Flugflughafen Luxemburg zum besten Flughafen Europas machen.

OGBL begrüβt Initiative der Regierung

 

Das OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt unterstrich erneut die Bedeutung des Flughafens als wichtiges Standbein der Luxemburger Wirtschaft. Der Flughafen gibt Tausenden einen Arbeitsplatz. Der OGBL zeigte sich erfreut über die Tatsache, dass die Gehälterdiskussion nicht in das 10-Punkte-Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit aufgenommen wurde. Damit wurde eine Forderung der Gewerkschaft vom 21. Juli 2010 bereits erfüllt. Der OGBL strich aber auch klar hervor, dass wenn Luxemburg gegenwärtig der fünftgröβte Cargo-Flughafen Europas ist, dies auch der Verdienst der Arbeitnehmer ist. Die von der Regierung eingeschlagene Richtung wird vom OGBL unterstützt und die Gewerkschaft sicherte ihre Zusammenarbeit für weitere Initiativen zu.
Die Arbeitgeberseite verwies auf die grenznahe Konkurrenz und plädierte dafür, die EU-Transportpolitik strenger zu verfolgen. Verbesserungen könnten, laut Arbeitgebern, auch im Bereich der Verzollung gemacht werden.

Der „runde Tisch“ wird sich je nach Bedarf erneut treffen. Unterdessen werden alle Akteure versuchen das 10-Punkte-Programm umzusetzen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt
am 7. Oktober 2010

Die Delegation des OGBL-Syndikats Zivile Luftfahrt:
  • Annette Schuler, Präsidentin des OGBL-Syndikats Zivile Luftfahrt, Ausschusspräsidentin Luxair, Mitglied der Chambre des Salariés
  • Joël Krier, Vize-Präsident des OGBL-Syndikats Zivile Luftfahrt, Ausschusspräsident Cargolux, Mitglied der Chambre des Salariés
  • Diana Provencher, Betriebsratsmitglied bei Panalpina
  • Romain Daubenfeld, OGBL-Sekretär für den Straβengüterverkehr
  • Hubert Hollerich, Zentralsekretär des OGBL-Syndikats Zivile Luftfahrt