Zum Unfall auf der E42 bei Charleroi

Übermüdung tötet!

Es musste so kommen! Am vergangenen Mittwoch, den 31.Juli ereignete sich auf der E42 nahe Charleroi ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein Fahrer der Firma Arthur Welter fuhr nämlich in eine mobile Baustelle: ein Arbeiter wurde tödlich verletzt, drei weitere erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen.

Obwohl unsere Gedanken  zur Zeit bei der Familie des tödlich verletzten Arbeiters, bei den anderen Verletzten und deren Familien sowie beim Fahrer des LKW und seiner Familie sind, muss das Syndikat Straßentransport ACAL/OGBL in diesem Zusammenhang wieder einmal auf die Gefahren von Übermüdung am Steuer aufmerksam machen.

Denn dieser Unfall ist und wird kein Einzelfall bleiben. Der Druck auf die Fahrer wird immer größer und  Kollege Patrick G., der Unfallverursacher, hat diese Tatsache mit seinen Worten  in der Tagespresse vom Samstag, den 3. August beschrieben. Nach den Aussagen des betroffenen Fahrers hätten die  Direktionsmitglieder besagter Firma gewusst , dass die legalen Fahrzeiten nicht immer eingehalten werden, würden jedoch die Fahrer auffordern im Interesse der Firma zu handeln und billigend in Kauf nehmen, dass Gesetze verletzt werden. Es geht nicht um den Menschen, es geht einzig und allein um den Profit.

Die wahren Schuldigen sitzen nicht in der Kabine des LKW, sondern in den Zentralen der Transportfirmen.

Seit Jahren prangert das Syndikat Straßentransport die Praktiken der Arbeitgeber an, die die Berufsfahrer zu immer mehr Leistung treiben und die die wenigen Sicherheitsstandards mit List hintergehen.

Schuldig sind aber auch alle, die weiterhin die Augen verschließen und nichts gegen diese Machenschaften unternehmen. Wir fordern die Politik und alle politischen Verantwortlichen auf, endlich diese unmenschlichen Praktiken zu unterbinden, die Verantwortlichen zu kontrollieren und bei Vergehen zu bestrafen. Eine effiziente und regelmäßige Kontrolle in den Betrieben würde die Verantwortlichen der Transportfirmen zur Vernunft bringen. Alle sind gefordert: das Transportministerium, die Zollverwaltung und die Arbeitsinspektion, wie dies das Syndikat ACAL/OGBL seit Jahren verlangt wird.

Der Fahrer wird verurteilt werden, alle anderen wird nicht einmal das schlechte Gewissen plagen. Man wird ohne „Wenn und Aber“ zur Tagesordnung übergehen. Nicht nur bis zum nächsten schweren Unfall!

Mitgeteilt vom Syndikat ACAL/OGBL
am 5. August 2013