Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL möchte auf die kürzlich in der Presse veröffentlichten Äußerungen der COPAS-Vertreter reagieren und wichtige Erläuterungen dazu geben.
Zwar teilt der OGBL voll und ganz die Feststellung der COPAS, dass der Personalbestand im Pflegesektor derzeit bei weitem nicht ausreicht, um den wachsenden Bedürfnissen der Bevölkerung und den Anforderungen des Sektors gerecht zu werden, dennoch weisen die von der Patronatsföderation vorgeschlagenen Lösungen erhebliche Mängel auf.
Erstens ist es wichtig zu betonen, dass die Schaffung eines neuen Gesundheitsberufs, der zwischen dem des Pflegehelfers und dem des Krankenpflegers angesiedelt ist, unweigerlich mehrere Klassen von Pflegekräften in Luxemburg einführen würde, während es höchste Zeit ist, die bereits bestehenden Berufe aufzuwerten.
Mit der neuen Ausbildung auf Bachelor-Niveau für Krankenpfleger*innen ist es nun von entscheidender Bedeutung, parallel dazu attraktive Karriereperspektiven für Pflegehelfer*innen zu bieten.
Um die besten Talente für den Beruf des Pflegehelfers zu gewinnen und zu halten, betont der OGBL, dass es von größter Wichtigkeit ist, die Ausbildung aufzuwerten, indem sie auf das Niveau eines Technikerdiploms angehoben wird, anstatt einen zusätzlichen Beruf zu schaffen, der diesem Niveau entsprechen würde.
So könnte nicht nur die qualitätssichernde Partnerarbeit von Pflegehelfer*innen und Krankenpfleger*innen im Pflegesektor weiter bestehen, sondern der Pflegehelfer*in würde auch eine neue Rolle im Krankenhaus zugewiesen werden. Auf diese Weise würde der gesamte Beruf des Pflegehelfers, der für das Pflegesystem in Luxemburg absolut lebenswichtig ist, für viele junge Menschen auf der Suche nach einem geeigneten Beruf attraktiver gemacht.
Ferner zeigt sich das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL in Bezug auf die Lohnbedingungen der Gesundheitsfachkräfte ebenso besorgt wie die COPAS über die bestehenden Lohnunterschiede in diesem Sektor und begrüßt die Tatsache, dass die COPAS die gewerkschaftliche Forderung des OGBL nach einem einzigen Kollektivvertrag in diesem Sektor aufgegriffen hat.
Der OGBL möchte jedoch darauf hinweisen, dass eine Harmonisierung der Arbeitsbedingungen nicht kostenneutral sein kann, wie es der COPAS-Vorsitzende vorschlägt. Es gibt nur eine einzige Lösung, um die Lohnunterschiede im Sektor zu beheben, und diese besteht in einer deutlichen Erhöhung der derzeit niedrigeren Löhne.
Wenn die COPAS vorschlägt, dass die Aufwertung des einen Kollektivvertrags durch eine Finanzierung aus dem Budget des anderen Kollektivvertrags erfolgen könnte, bedeutet dies, dass der Arbeitgeberverband die wohlverdienten Löhne der Beschäftigten im Krankenhaussektor entweder senken oder in ihrer Entwicklung bremsen möchte. Ein Ansatz, den der OGBL natürlich mit aller Kraft verhindern wird.
Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL, den 28. April 2023
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