Seit mehreren Monaten leben die 150 Arbeitnehmer von Liberty Steel in Düdelingen von Tag zu Tag und sind den Turbulenzen ausgeliefert. Der luxemburgische Standort, der 2019 von Liberty Steel übernommen wurde, befindet sich in einer prekären Lage, da die Aktivitäten seit mehr als zwei Jahren ausgesetzt sind. Die Arbeitnehmer kämpfen darum, das Werk in Stand zu halten, und warten auf einen Käufer, um die Anlagen endlich wieder in Betrieb zu nehmen und normal arbeiten zu können.
Verspäteter Lohn
Die verspätete Auszahlung der Löhne und Gehälter im August markierte einen Wendepunkt. Die Direktion verwies auf ein technisches Problem und versprach, die Situation bis zum 15. September zu lösen, doch dies reichte nicht aus, um die Arbeitnehmer und den OGBL zu besänftigen, die diese Situation als untragbar anprangerten. Infolgedessen und um die Interessen der Arbeitnehmer zu wahren, wurden rechtliche Schritte eingeleitet, um die Löhne ausgezahlt zu bekommen.
Die Gewerkschaften organisierten sogar eine Vollversammlung, um die Situation und die weiteren Schritte zu besprechen und die Fragen der Arbeitnehmer zu beantworten. Schließlich wurden am 19. September die Augustgehälter mit fast drei Wochen Verspätung ausgezahlt, während die Septembergehälter glücklicherweise pünktlich gezahlt wurden.
Drohender Bankrott und Unsicherheiten
Neben der Sorge um die Löhne wird auch die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens häufig in Frage gestellt. Die Aussicht auf einen Konkurs schwebt über dem Standort. All dies wird noch dadurch verstärkt, dass es keine Informationen über den Verkauf des luxemburgischen Standorts gibt, den der Konzern jedoch vor dem Sommer angekündigt hatte.
Die Situation des Standorts zeigt alles auf, was im Rahmen der Industriepolitik in Europa schiefläuft, oder vielmehr, dass es eine solche nicht gibt. Die Entscheidung, den Verkauf des Standorts zu erzwingen, war von der Europäischen Kommission aus Wettbewerbsgründen getroffen worden. Sie hatte auch die Übernahme durch die Liberty-Gruppe bestätigt. Von Anfang an hatte der OGBL diese Entscheidung kritisiert, aufgrund der Finanzskandale, die der Eigentümer bereits hinter sich her zog, und vor allem, weil es andere potenzielle Käufer gab. Mehr als fünf Jahre später haben sich alle Befürchtungen bestätigt und die Arbeitnehmer des Standortes Düdelingen kämpfen um die Zukunft ihres Standortes.
Für den OGBL und die 150 betroffenen Arbeitnehmer befindet sich der Standort Düdelingen an einem Scheideweg, was seine Zukunft in Luxemburg betrifft. Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein.
Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (4/2024)
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