Auch nach Einschaltung des nationalen Schlichtungsamts (ONC) am 14. Februar 2019 hinsichtlich den seit fast einem Jahr andauernden Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag bei Cargolux und der letzten Verhandlungsrunde am 13. Juni 2019, zeigte sich die Direktion nicht bereit (oder verfügt möglicherweise nicht über ein ausreichendes Mandat der Aktionäre), um auf die Kernforderungen von OGBL und LCGB einzugehen. Um ein Scheitern der Schlichtung nach Ablauf des 16-wöchigen Vermittlungsverfahrens am 7. Juni 2019 noch in letzter Minute zu verhindern und eine Eskalation des Tarifkonflikts zu vermeiden, haben OGBL und LCGB nochmals eine Dringlichkeitssitzung beim ONC beantragt.
Der Konflikt basiert auf den Zugeständnissen der Mitarbeiter bei den letzten Kollektivvertragsverhandlungen angesichts der damaligen wirtschaftlichen Probleme bei Cargolux. Diese Krisensituation entstand aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs, des Missmanagements durch die vorhergehende Direktion und der Finanzierungslast für die Anschaffung von neuen Flugzeugen seit 2011. Die Mitarbeiter haben zur Stabilisierung dieser ungewöhnlichen Situation ihren freiwilligen Beitrag geleistet, indem sie 2015 drastische Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen im noch aktuellen Kollektivvertrag, der am 1. August 2019 ausläuft, akzeptiert haben.
In Anbetracht eines Gesamtgewinns von über US$300 Millionen in den letzten beiden Geschäftsjahren, fordern die Mitarbeiter nun eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau. Es ist jetzt an der Zeit, wieder zur Normalität zurückzukehren.
Die Cargolux Direktion dagegen möchte die Arbeitsbedingungen auf dem niedrigen Krisenniveau einfrieren. Fakten, die dies rechtfertigen würden, kann das Management jedoch nicht vorlegen. Stattdessen führt die Direktion immer wieder den theoretischen Begriff der „Nachhaltigkeit“ als Begründung für das Nichteinlenken bei den Kernforderungen der Mitarbeiter an.
Für die Gewerkschaften ist die dauerhaft hohe und langfristig gesundheitsgefährdende Arbeitsbelastung der Mitarbeiter, die unsichere Karriereentwicklung und das nicht mehr dem Branchentrend entsprechende Lohnniveau nicht mehr hinnehmbar. Daher sind für den OGBL und LCGB langfristig und tatsächlich nachhaltige Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter unerlässlich. Es ist darüber hinaus weder nachvollziehbar noch annehmbar, dass die Cargolux Direktion eine Eskalation des Tarifkonflikts in Kauf nimmt.
Mitgeteilt am 19. Juni 2019
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