Anlässlich der heutigen Sitzung der Verbraucherindexkommission wurde bestätigt, dass eine Indextranche zum 1. März erfallen wäre. Diese Tranche wird auf den 1. Oktober verlegt, dies aufgrund der politischen Entscheidungen von 2011/2012 das Stichdatum für die Jahre 2012, 2013 und 2014 auf den 1. Oktober festzulegen. Die Arbeitnehmer und Rentner müssen also erneut den Verlust von sieben Monaten Anpassung an die Inflation in 2013 hinnehmen, was wiederum deren Kaufkraft drückt.
Andere politische Entscheidungen beeinflussen allerdings ebenfalls die Kaufkraft der Haushalte in 2013: die unsinnige Erhöhung der verordneten Preise.
Es wurde in der Tat ausreichend bewiesen, dass die verordneten Preise die Inflation in Luxemburg in die Höhe treiben (siehe die von der Regierung festgelegte Liste)[1]. Laut dem Observatorium für Preisentwicklung, stiegen die verordneten Preise, von 1999 bis 2012, um 54,8%[2] während Waren und Dienstleistungen insgesamt um 36,8% teurer wurden.
2011 gingen stiegen die verordneten Preise um 6,16% gegenüber 3,41% für Waren und Dienstleistungen insgesamt; 2012 erhöhten sie sich um 2,41% (2,66% für alle Waren und Dienstleistungen, von den Erdölpreisen beeinflusst), das heißt im Durchschnitt stärker als die hausgemachte Inflation (unterschwellige Inflation: 2,15%).
Im Januar 2013, ging die luxemburgische Inflation auf 2,1% (nach 2,3% im vergangenen Dezember) zurück. Diese Zahl ist zum Vergleich mit der ersten Voraussage von 2% für die Euro-Zone zu stellen.
Dennoch sollte man die luxemburgische Inflationsrate nuancierter betrachten, dies angesichts des ungewöhnlich starken Anstiegs der verordneten Preise Anfang dieses Jahres. Es handelt sich dabei insbesondere um die Transportpreise und die Kinderkrippenpreise.
Dieser Anstieg hat sich Anfang dieses Jahres erheblich auf die allgemeine Preisentwicklung ausgewirkt.
Wenn sich der nationale Verbraucherpreisindex (NVPI) insgesamt kaum schneller als in der ganzen Euro-Zone entwickelt, wäre er ohne die verordneten Preise nur um 1,7% gestiegen. Und ohne die Preiserhöhungen für die Kinderkrippen und den öffentlichen Personennahverkehr betrüge er nur 1,8%.
Die Inflation muss in ihrem wirtschaftlichen Umfeld gesehen werden
Die Inflation in Luxemburg entsprach im Jahr 2012 dem EU-Durchschnitt. Sie war leicht höher als in der Euro-Zone. In den Niederlanden war die Inflation höher als in Luxemburg, in Belgien war sie gleich, in Frankreich und Deutschland etwas schwächer.
Seit 2005 (Basisjahr für den aktuellen Index), entspricht die luxemburgische Inflation exakt dem europäischen Durchschnitt und dem Belgiens, ist allerdings etwas höher als der Durchschnitt in der Euro-Zone.
Der OGBL macht darauf aufmerksam, dass die im Vergleich zu der Euro-Zone etwas höhere Inflation in Luxemburg weiterhin der Widerschein eines dynamischeren Wachstums ist, und nicht ein Indiz für Wettbewerbsverlust.
Dennoch, auch wenn die Inflation ein Wirtschaftsfaktor ist, den es im Auge zu behalten gilt, so darf der Kampf gegen die Inflation nicht ein prioritäres Ziel, sprich das einzige Ziel der Wirtschaftspolitik sein. Das nachhaltige Wachstum und der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit müssen im Mittelpunkt einer jeden Wirtschaftspolitik stehen!
Mitgeteilt vom OGBL am 6. März 2013
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