Die Ergebnisse der CSL-Wahlen sind nun endlich bekannt.
Zunächst eine gute Nachricht: zum ersten Mal seit langem ist die Beteiligung an dieser größten und demokratischsten Wahl des Landes wieder gestiegen. Und zwar auf 34,4%, das entspricht einem Plus von 1,8% gegenüber 2019. 212.400 Arbeitnehmer und Rentner haben sich an der Wahl beteiligt.
Die zweite gute Nachricht: der OGBL ist der große Wahlsieger und verteidigt unangefochten seine absolute Mehrheit. Er erhält 37 Sitze in den 9 Gruppen, das sind 2 mehr als 2019 und entspricht dem Total der Sitze von OGBL und Landesverband bei den letzten Wahlen.
Insgesamt hat der OGBL 1.927.973 Stimmen erhalten, das entspricht, das sind fast eine halbe Million Einzelstimmen mehr als bei der letzten Wahl.
Damit hat der OGBL nicht nur mehr als doppelt soviel Stimmen erhalten als die zweitplatzierte Gewerkschaft, der LCGB (887.007), er hat auch mehr als doppelt soviel Mandate als dieser. Der LCGB, der angetreten war, dem OGBL 3 Sitze abzunehmen, verliert fast 4% gegenüber 2019 und ein Mandat in der Gruppe 5, der an die ALEBA geht.
Nichtsdestotrotz ist die ALEBA, trotz Sitzgewinn, der klare Wahlverlierer: weder gelang es ihm, seine sektorale Repräsentativität im Finanzsektor zurück zu erobern, noch gelangen ihm nennenswerte Erfolge in den anderen Gruppen. Mit etwa 8,5% bleibt er sehr weit unter seinem Ziel von 20%, um sich als dritte national repräsentative Gewerkschaft zu etablieren.
Zu den einzelnen Gruppen:
Ein toller Erfolg haben die Kolleginnen und Kollegen des Stahlsektors in der Gruppe 1 zu vermelden: sie steigern sich von 51,82% auf 57,42% (+5,6%). Wie auch bei den Wahlen im Betrieb im ArcelorMittal, kann niemand mehr in Frage stellen, dass der OGBL die Nummer 1 in diesem historisch wichtigen Sektor ist.
In der Gruppe 2 (andere Industrien) ist das Ergebnis quasi identisch wie 2019. Obwohl der OGBL mit 53,75% klar vor dem LCGB mit 46,25% liegt, bleibt die Sitzverteilung 4-4.
Steigern konnte sich der OGBL auch in der Gruppe 3 (Bau und Bauhandwerk), von 63,12% auf 65,14% (+1,22%). Der LCGB wird für seine patronatsfreundliche Politik bestraft und verliert 4,61% gegenüber 2019.
Gut zugelegt hat auch unser Finanzsyndikat in der Gruppe 4 (Banken und Versicherungen), von 31,58% auf 35,22% (+3,64%) – das ist das historisch beste Resultat für den OGBL in dieser Gruppe! Mit nur noch 46,01% (-3,21%) ist die ALEBA von der Rückgewinnung ihrer sektoralen Repräsentativität weiter entfernt denn ja. Auch der LCGB hat hier leicht verloren.
In der Gruppe 5 (Dienstleistungen und Sonstige) verpasst der OGBL um wenige hundert Stimmen die Rückeroberung des 10. Sitzes, der 2019 an den LCGB verloren gegangen war. Dieser geht an die ALEBA, obwohl diese mit 6,27% in der Gruppe wohl unter ihrer Zielsetzung blieb. Aufgrund der Präsenz zweier zusätzlichen Listen (ALEBA und NGL-SNEP) geht der OGBL in dieser Gruppe leicht zurück (-3,67%), jedoch weniger als der LCGB (-4,98%).
In der Gruppe 6 (öffentlicher Dienst, Energie und Telekommunikation) kann der OGBL souverän seinen dritten Sitz verteidigen und steigert sich um 2,64%, von 56,06% auf 58,40%.
Viel stärker als bei der letzten Wahl konnte der OGBL in der Gruppe 7 (Gesundheit und Sozialwesen) wohl kaum noch werden, aber, kaum zu glauben, unser Syndikat hat sich noch einmal gesteigert, von 78,10% auf 78,21%.
Mit Spannung erwartet wurden dann auch die Ergebnisse in der Gruppe 8 (CFL), wo zum ersten Mal nach der Fusion mit dem Landesverband eine OGBL-Liste antrat. Trotz leichter Verluste (-2,64%) konnte der OGBL/Landesverband seine absolute Mehrheit noch einmal klar verteidigen und liegt mit 56,74% weiter klar vor der Syprolux (39,13%).
Schließlich konnte der OGBL auch in der Gruppe der Pensionierten, der Gruppe 9, noch einmal zulegen, von 60,64% auf 61,21% (+0,57%), während der LCGB 4,12% verlor (27,93%). Auch bei den Rentnern ist der OGBL also die unangefochtene Nummer 1!
Diese guten Resultate bestätigen die sehr positive Tendenz bei den Betriebswahlen, wo der OGBL gut 300 effektive Mandate mehr erreichen konnte als 2019 (von 1972 effektiven Delegierten auf 2271 Mandate, sowie von 1800 Stellvertretern auf 2045).
Ich bedanke mich bei allen Kandidatinnen und Kandidaten des OGBL für ihre Bereitschaft, in ihrem Betrieb und auf Ebene der Arbeitnehmerkammer, zu kandidieren und damit ihrer Entschlossenheit Ausdruck vermittelt haben, die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen zu verteidigen!
Ich bedanke mich bei allen Strukturen und beim ganzen Personal des OGBL für ihren vollen Einsatz in diesem Wahlkampf, der diese Erfolge, sowohl bei der CSL wie auch bei den Betriebswahlen ermöglicht haben.
Schließlich und vor allem bedanke ich mich bei allen Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen. Ihre massive Unterstützung zeigt, dass der OGBL die letzten fünf Jahre nicht auf dem Holzweg war, sondern resolut die Interessen der Arbeitnehmer, der Rentner und ihrer Familien verteidigt hat. Ich freue mich darauf, auch die nächsten fünf Jahre, die wichtige Arbeit, die wir 2019 zusammen begonnen haben, weiterzuführen.
Nora Back, Präsidentin des OGBL — April 2024
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