Die Ankündigung, die Fluglinie Luxemburg-London werde ab Oktober mit einem zusätzlichen Angebot des Billigfliegers Easy Jet bedient, stößt beim OGBL auf Ablehnung. Die Ansiedlung einer Billigfluggesellschaft wird negative Konsequenzen auf die Aktivitäten der Luxair, das Passagierhandling, das Catering sowie auf die Beschäftigung und Sozialbedingungen insgesamt haben. Dementsprechende Studien von ETF (Europäische Transportarbeiter Föderation) und ITF (Internationale Transportarbeiter Föderation) belegen diese Sorgen. Easy Jet wird übrigens in Luxemburg nicht einen einzigen Arbeitsplatz schaffen.
Sinneswandel bei Wiseler und Hetto?
Nachdem sie am 7. Dezember 2012 vom OGBL angeschrieben wurden, dementierten sowohl der für Transportfragen zuständige Minister Claude Wiseler als auch Tourismusministerin Françoise Hetto-Gaasch am darauffolgenden Tag Gerüchte wonach eine Billigfluggesellschaft nach Luxemburg gelockt werden soll. Am 12. Januar 2012 wurde eine Delegation des OGBL von der Tourismusministerin empfangen und darüber informiert, es handele sich bei der Forderung nach einem Low-Cost-Carrier um die Idee des HORESCA-Verbands, der sich mit dessen Ansiedlung am Flughafen Findel einen Zuwachs an Übernachtungen in Luxemburg erhoffte. Die Tourismusministerin beteuerte damals, es sei nicht geplant, eine Billigfluggesellschaft nach Luxemburg zu locken und es sei schon gar nicht geplant, eine direkte Konkurrenz zur Luxair aufzubauen. Vielmehr gehe es darum, Touristen aus Asien und Russland mit Billigflügen nach Luxemburg zu locken, so Françoise Hetto, die von einem komplementären Angebot zum bestehenden Luxair-Angebot sprach.
Drei Monate später scheinen die Zusagen beider Regierungsvertreter nichts mehr wert zu sein, eine Vorgehensweise, die sich in Regierungskreisen leider immer öfters durchzusetzen scheint.
Das OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt hat heute eine Dringlichkeitsunterredung bei Nachhaltigkeitsminister Wiseler und Tourismusministerin Hetto-Gaasch beantragt, um eine Erklärung für diesen Sinneswandel zu erhalten.
Eine Tripartite zu diesem einzelnen Punkt findet der OGBL als nicht opportun. Das Syndikat zivile Luftfahrt zweifelt an der Hilfeleistung, die von beiden Ministern in dieser Frage zu erwarten ist, schließlich handelt es sich um dieselben Minister, die der Billigfluggesellschaft den Weg nach Luxemburg geebnet haben.
Das OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt erinnert an seine Forderung nach einer Logistik-Tripartite, die am 13. April positiv von Wirtschaftsminister Etienne Schneider bewertet wurde und die sowohl die Lage am Findel als auch in Bettemburg, Contern und Mertert analysieren soll. In diese Diskussion könnte auch der Passagiertransport eingebunden werden.
Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt am 24. April 2012
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