Im Rahmen der Beteiligung von Qatar Airways im Kapital von Cargolux, hat der OGBL von Anfang an eine große Vorsicht gezeigt und der Regierung nahe gelegt einer einfachen kommerziellen Allianz anstelle einer Kapitalübernahme den Vorrang zu geben. In der Tat besäße Qatar Airways, und in der Folge das Emirat Katar, ob einer 35-prozentigen Beteiligung eine Sperrminorität und könnte so sämtliche strategischen und kommerziellen Entscheidungen in erheblichem Maße beeinflussen.
Zwei Elemente der mit Qatar Airways unterschriebenen Verträge, die das Syndikat Zivile Luftfahrt des OGBL beunruhigen, betreffen das sich momentan in der Schwebe befindliche Handling-Abkommen zwischen Cargolux und Luxair sowie die Überführung von zwei, beziehungsweise drei Cargo-Flugzeugen von Amsterdam nach Luxemburg. Um Klarheit über diese wichtigen Elemente zur Sicherung der Aktivitäten des Cargo-Centers am Flughafen Luxemburg, und demzufolge der Arbeitsplätze, zu bekommen, hatte der OGBL eine Dringlichkeitssitzung mit dem zuständigen Minister Claude Wiseler angefragt.
Diese Unterredung fand am 21. Juli in Anwesenheit der Generaldirektoren von Luxair und Cargolux statt. Die OGBL-Delegation, die von Generalsekretär André Roeltgen angeführt wurde, bestand aus Personaldelegierten beider Gesellschaften sowie Vertretern des Syndikats Zivile Luftfahrt des OGBL.
Der Minister erklärte, dass sich die beiden Flugzeuge von Qatar Airways noch nicht in Luxemburg befänden, da die Verträge aufgrund zweier fehlender Antitrustgenehmigungen noch nicht definitiv unterschrieben werden konnten und diese vorsehen, dass die Flugzeuge erst nach der Unterschrift innerhalb von vier Wochen nach Luxemburg überführt werden können. Der Minister sprach von „ein paar Wochen Verspätung“ gegenüber der ursprünglichen Abwicklungsplanung.
Das Handling-Abkommen zwischen Luxair und Cargolux bleibt in der Schwebe
Was den sehr wichtigen Vertrag anbelangt, der die Geschäftsbedingungen für die Handling-Aktivitäten zwischen Luxair und Cargolux regeln soll, einschließlich der Tarife die Luxair künftig an Cargolux berechnen kann, fällt dieser unglücklicherweise in die Übergangsphase während der keine neuen Verträge von Cargolux unterschrieben werden können. Diese Übergangsphase hat am 9. Juni, dem Tag der Unterschrift zum Übernahmevertrag über 35 Prozent des Kapitals von Cargolux durch Qatar Airways begonnen und endet mit dem definitiven Abschlussvertrag.
Der OGBL bedauert, dass der Handling-Vertrag zwischen Luxair und Cargolux nicht vor dem 9. Juni unterschrieben wurde, dies obwohl die diesbezüglichen Verhandlungen bereits vor Monaten abgeschlossen wurden. Der Minister und die beiden Generaldirektoren zeigten sich mehr als überzeugt davon, dass der Vertrag nicht mehr geändert wird, ungeachtet der Tatsache, dass Qatar Airways einen Tag vor der Unterschrift des Übernahmevertrags dieses Abkommen ausdrücklich als ‚Vertrag, der während der Übergangsphase nicht unterschrieben werden darf‘ in den Verträgen erwähnt haben wollte, was auch geschah. Diese Tatsache hält den OGBL in Alarmbereitschaft und zeigt, dass Qatar Airways ein besonderes Interesse an der Geschäftsbeziehung zwischen Cargolux und Luxair hat.
Der Minister und die beiden Generaldirektoren haben darauf verwiesen, dass, falls der Handling-Vertrag zur Annahme und Unterschrift auf die Tagesordnung des Cargolux-Verwaltungsrats gebracht würde, eine einfache Stimmenmehrheit genügen würde ihn anzunehmen und dass das Mehrheitsverhältnis auch bei einer Beteiligung durch Qatar Airways bei den luxemburgischen Aktionären bleiben würde.
Der OGBL fordert deshalb, dass sowohl die Regierung als auch die luxemburgischen Aktionäre von Cargolux ihre Entschlossenheit den Handling-Vertrag so wie er zwischen Luxair und Cargolux ausgehandelt wurde anzuerkennen und zu unterschreiben, klar zum Ausdruck bringen.
Mitgeteilt vom Syndikat Zivile Luftfahrt des OGBL Am 21. Juli 2011
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