Mehrere Unterredungen mit der LuxAirport-Direktion, dem Verwaltungsrat, sowie dem Nachhaltigkeits- und Infrastrukturminister blieben erfolglos, womit der seit September letzten Jahres schwelende Sozialkonflikt nicht beigelegt werden konnte.
Chronischer Personalmangel
Obwohl die Zahl der Passagiere während der letzten 5 Jahre um 40 Prozent anstieg blieb der Personalbestand konstant. Dies führt zu einer Arbeitsüberlastung des Personals und zu unnötigem Stress am Arbeitsplatz. Darüber hinaus ist der Personalmangel am Ursprung des exzessiven Einsatzes von Tagelöhnern, welcher eine Quote von 50% erreicht.
Einseitig beschlossener Lohnstopp
Willkürlich und ohne jeglichen Sozialdialog, beschloss die Direktion im Dezember 2016 einen Lohnstopp für die Beschäftigten die übertariflich bezahlt werden. Ein diesbezügliches Abkommen wurde schlicht und einfach per Mitteilung an das Personal aufgekündigt und die jahrelang gültige Regelung ersatzlos gestrichen, womit die betroffenen Arbeitnehmer nicht mehr in den Genuss der jährlichen Lohnaufbesserung von 1,5% kommen. Im Hinblick auf die steigenden Profite von LuxAirport ist dieser Beschluss nicht annehmbar.
Missachtung des Datenschutzes
Mit der Installierung eines sogenannten Spionageprogramms in den Kontrollmaschinen des aufgegebenen Reisegepäcks, kann die Direktion rückwirkend auf ein Jahr, auf die Sekunde genau, das Verhalten und die Leistung der Sicherheitsagenten überprüfen und anschliessend Bewertungen aufstellen. Das Computerprogramm wurde ohne Wissen oder Zustimmung der Beschäftigten installiert. Mehrere Sicherheitsbeamten wurden abgemahnt oder entlassen, obwohl sie nicht über die zu erfüllenden Kriterien informiert sind. Für den OGBL und die Personalvertreter handelt es sich im vorliegenden Fall um eine flagrante Verletzung des Datenschutzes.
Vollständiges Fehlen von Stellenbeschreibungen
Lux-Airport verfügt nicht über gültige Stellenbeschreibungen („Job descriptions“), dies obwohl die Personalvertreter die Direktion mehrmals darauf hingewiesen haben. Das „Wer macht was, wie und zu welchem Zeitpunkt“, „Wer unterrichtet welchen Vorgesetzten“, „Welche Qualifikation wird für welchen Posten benötigt“, ist demnach nicht geregelt. Dieser Umstad ist umso bedauerlicher, als der designierte Flughafenbetreiber LuxAirport aktuell einer Zertifizierungsprozedur unterliegt.
Schlichtunsprozedur unvermeidbar
Aufgrund der zahlreichen ungelösten Probleme haben der OGBL und die Personalvertreter das Nationale Schlichtungsamt angerufen. Das Personal ist nicht mehr gewillt, die Hinhaltetaktik, die Gleichgültigkeit und Arroganz der Direktion hinzunehmen.
Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrtle am 18. Mai 2017
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