Friedensnobelpreis 2015

Der OGBL begrüßt die vorbildliche Rolle, die der Gewerkschaftsbund „Union Générale Tunisienne du Travail“ gespielt hat

prix_nobelDer Nobel-Ausschuss hat gerade den Friedensnobelpreis an das „Quartett des nationalen Dialogs“ in Tunesien vergeben, und das für „seine entscheidende Mitwirkung beim Aufbau einer pluralistischen Demokratie nach der ,Jasminrevolution‘ von 2011“.

Der OGBL besteht darauf, den Einsatz dieses tunesischen Quartetts zu begrüßen, im Rahmen des Wiederaufbaus und der Demokratisierung Tunesiens. Der OGBL unterstreicht hier ganz besonders die vorbildliche Rolle, die hier der Gewerkschaftsbund „Union Générale Tunisienne du Travail“ (UGTT), Mitglied des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB), gespielt hat. Er war es nämlich, der den Anstoß zu dieser Initiative gegeben hat, und das mit seinem Aufruf vom 29. Juli 2013.

Der OGBL möchte den UGTT ebenfalls für die Rolle würdigen, die er zuvor, während des tunesischen Volksaufstandes gespielt hat, der von Dezember 2010 bis Januar 2011 stattgefunden hat. Nie zuvor hat eine Gewerkschaft im Maghreb eine so wichtige Rolle gespielt wie der UGTT. Gleich am Anfang des Aufstandes von Sidi Bouzid haben die leitenden Kräfte des UGTT den Protestlern ihre Räumlichkeiten geöffnet und ihre Stimme an die internationalen Medien herangetragen. Auf ihre Initiative hin gab es zahlreiche Solidaritätsaktionen zusammen mit den Protestlern. Es wurden Zusammenkünfte, Aufmärsche und regionale Generalstreiks in den verschiedenen Provinzen organisiert. Zuletzt hat der UGTT zu einem nationalen Generalstreik am 14. Januar 2011 aufgerufen, um gegen die Unterdrückung zu protestieren. Dieses Ereignis hat schließlich am gleichen Tag die Flucht des umstrittenen Präsidenten Ben Ali nach Saudi-Arabien ausgelöst, und so den Weg zu einem möglichen politischen Übergang geebnet.

Mitgeteilt vom OGBL
am 12. Oktober 2015